212 der Wertschätzung des bemalten alten Berliner Porzellans die Zahl der Fälscher gewachsen, die auf Weißporzellanen mit alten Marken oder - in un- bekümmerter Spekulation auf die Harmlosigkeit des kaufenden Publikums - auch auf solchen mit der Marke 25 Kopien alter Bemalungen oder Be- malungen im Stil der vergangenen Epochen anbringen. Endlich gibt es außerhalb der Manufaktur eine Reihe von selbständigen Pozellanmalern, die sich für ihre Arbeiten der Weißporzellane der Berliner Manufaktur bedienen und mit Vorliebe auch solche mit Randvergoldung oder einfachen Bordüren dazu benutzen, deren weitere Bemalung bis zur Einführung der Marke 34 leicht als Manufakturmalerei angesehen werden konnte, da sie sogar die Malereimarke 32 führen. DREI WEITER-EA SIGNIERTE ARBEITEY-iirß DES JOACHIMSTHAIIER GQILDl-SCHMIEDES CONCZ WE LCZ se- VON EDMUNIJWIIZIÄHIIHZLM. BRAUN? TRQPIPAUS"; L A A q M Jahrgang 1917 dieser Zeitschrift (Seite 422 H.) habe ich den hervorragenden joachimsthaler Goldschmied und Medailleur Concz Welcz auf Grund seiner bezeichneten Arbeiten, von denen früher nur die von Meder seinerzeit veröffent- lichte Handzeichnung der Albertina, die Visierung eines Bergwerkpokales, bekannt war, in die Kunstgeschichte eingeführt. Unterdessen haben systematische Nachforschungen das Werk des trefflichen Meisters erweitert, so daß derselbe in den Brennpunkt der um die Mitte des XVI. Jahrhunderts so überaus blühenden Joachimsthaler Medaillenkunst gerückt wird. Es sind wiederum zwei wertvolle Miszellaneenmedaillen, die uns hier beschäftigen sollen, und außerdem ein künstlerisch hochbedeutendes Werk der Siegelschneidekunst. Dem Umfang nach die größte dieser Arbeiten ist eine Ostermedaille aus dem Jahre 1551, die ich bisher leider nur in zwei Nachgüssen feststellen konnte, doch hoffe ich, daß sich auch noch ein geprägtes Originalexemplar finden lassen wird. Eine Sammlung von Bleiabgüssen von Medaillen und Plaketten, die aus Schloß,Ambras in Tirol nach Wien in das Münzkabinett des kunst- historischen Museums gelangt ist, enthält eine Bleikopie der Medaille und im Münchner Münzkabinett befindet sich eine zweite solche in Bronzeguß. Beide sind nicht in allen Teilen sehr scharf ausgefallen, doch läßt sich immerhin aus einem Vergleiche beider das Original in jedem Detail genau rekonstruieren. Die Vorderseite, das letzte Abendmahl darstellend (Abb. r),