seitigen Beeinflussung der Miniatur- und der Porzellanmalerei legt das Bild- nis Kaiser Ferdinands Zeugnis ab. Es ist ganz als Wandbild behandelt, in eirundem Holzrahmen, ganz natura- listisch aufgefaßt. Die Augen fest und ernst auf den Beschauer gerichtet, in seinem schwarzen Gehrock schlicht und recht bürgerlich, gehört es zu den sympathischeren seiner Bildnisse (um 1835). Aber freilich bleibt die Nachahmung der Ölbildwirkung auf der glasigen Porzellanglätte immer un- erfreulich. Wieviel geschmackvoller zwei Ge- nerationen zuvor die streng stilisierte ' Malerei tätig gewesen, zeigt unter den Dosen jene achteckige mit dem Kopfe Josephs II. auf dem Deckel (Abb. 8). Sie war offenbar zu einem persönlichen Geschenk des Kaisers bestimmt, nach ihrem Vorbesitz zu schließen, und trägt auf der Unterseite das Monogramm J. II. Die kameenartige Graumalerei mit dem Lorbeer- kranz im Lockenhaar und Lorbeerzweigen auf allen weißen Füllungs- Bächen, die sparsame Verzierung der Ränder ist bezeichnend für den josefinischen Stil der achtziger jahre (8'5 zu 6'5 Zentimeter). Als Kameen- maler hat sich später (nach 1804) namentlich Laurenz Herr hervorgetan. Aber auch in der ferdinandeischen Zeit hat die naturalistische Malerei in der Wiener Manu- faktur Triumphe gefeiert, bezeichnenderweise jedoch in der Blumendarstellung. Der Tafelsatz, aus einer Mittelume mit Schlangenhenkeln und zwei seitlichen Amphoren bestehend, hat schon die „weiße" Marke (1827 eingeführt) und die Zahl 833 (1833), stammt also aus der Zeit, da der 1825 neu angestellte Blumenmaler Eduard Pollak mit dem berühmteren josef Nigg (1800 bis 1843) wetteiferte, nach dessen Tod er selbst Obermaler wurde. Die vorzügliche Sepiamalerei der großen Blumen steht in dem damals be- liebten Dreiklang auf chamoixfarbenem Grunde, während der Unterteil der Amphoren und der Sockel in schönstem Leithnerblau gehalten sind. Hiezu Matt- und Glanzgoldlinien (Umendurch- Abb. m. „Die Verlobung" _ _ Abb. ir. Kindergruppe aus der Zeit messer 39, Hohe 44'5 Zentimeter). Niedennayers