beim prasselnden Kaminfeuer zu winterlicher Zeit und hier zeigt sich ein maienhaft schöner Kinderreiterzug durch eine waldige Gegend im Vorbei- ziehen. Die ältere Kunstliteratur kennt diese Tapisserien unter dem Namen „Les mois des Lucas", da man sie irrtümlich dem Lucas von Leyden zu- schrieb. Ihre Entwürfe dürften auf einen französischen Künstler zurückgehen. Aus dem XVII. Jahrhundert stammen auch Brüsseler Bildteppiche nach van den I-Ioecke, von Everard Leyniers gewirkt. Sie stellen Monate dar, Tierkreis-Personilikationen, von Putten umgeben, und ihre Darbietung ist II. Gobelins-Ausstellung im Belvedere zu Wien. Die Monate Jänner und Februar. Nach Jan van den Hoecke. Brüssel, XVII. Jahrhundert insofern von besonderer Bedeutung, als ihnen die entsprechenden Ölskizzen des Künstlers aus der Wiener Gemäldegalerie beigegeben sind. Ein Vergleich von Skizze und ausgeführter Gobelinarbeit ist außerordentlich lehrreich. Man sieht, wie so eine Skizze nicht viel mehr gibt als die allgemeine Komposition und eine sehr summarische Andeutung der Farben. Die eigentliche Form- gestaltung und das I-Ierausarbeiten all dessen, was das Dekorative des Gobelins ausmacht, ist Sache des Wirkers. Selbst ein farbiger als Olgemälde behandel- ter Karton, wie er zur „Nacht" Hoeckes in der Ausführung von Peter Tyssens auf der Ausstellung zu sehen ist, ist nicht entgegenkommender. Er entbehrt all der Dinge, welche die dekorative Eigenart des Gobelins ausmachen und er- scheint ganz flau im Vergleich zur fertigen Arbeit. Die Tapissiers verfuhren damals noch ganz selbstherrlich im Bewußtsein ihrer besonderen Aufgabe und