vielberufenen sogenannten Napoleon-Schreibtisches durch Alois Riegl im Kongreßwerke hat diesem Stücke zu seinem Ansehen verholfen. Wenn es auch selbstverständlich nicht zu den Aufgaben des Staates gehört, die Auk- tionsehancen einer Privatsammlung zu steigern, so hat doch die Tatsache, daß die Regierung ein so großes Interesse an der Sammlung bekundete und sie der Öffentlichkeit zu erhalten bemüht war, der nach dem erfolgten Aus- gleiche freigegebenen Versteigerung außerordentliche Vorteile gebracht und der Stadt Wien in dieser an Auktionssensationen so reichen Zeit ein Ereignis ersten Ranges verschafft, bei dem eine sehr beträchtliche Vermögensabgabe zugunsten öffentlicher Interessen erfolgt ist. Gänzlich unberechtigt sind aber die mehrfach gemachten Äußerungen, daß die Sammlung nur deshalb dem Staate zur Gänze entging, weil sein Not- stand ihre Erhaltung unmöglich erscheinen ließ. Wäre die Erhal- tung der Sammlung un- bestritten geblieben, so würden laut Testament auch die Mittel zur Ver- fügung gestanden sein, sie ordnungsgemäß zu verwalten. Das war ja aber eben strittig und so hat die Regierung - in richtiger Wahrneh- Aus der Party-Sammlung. Kommode, französisch (z), mung der öffentlichen Früh-Empire (Österr. Museum) Interessen einen vor_ teilhaften Ausgleich einem unsicheren Prozesse vorgezogen. Die Bedeutung der Kollektion von 42 Objekten, welche dieser Ausgleich mit den Erben und mit den Käufern des Palais und der Sammlung den Staats- sammlungen zugeführt hat, liegt nicht in ihrer Zahl, sondern in ihrer ausge- suchten Qualität. War die Sammlung nicht als Ganzes an Ort und Stelle zu erhalten, so mußte Gewicht darauf gelegt werden, daß die dem Staate abzutre- tenden Stücke durch ihre Besonderheit hervorragen und empfindliche Lücken des öffentlichen Kunstbesitzes aufs beste ausfüllen. Die ursprüngliche Liste der Forderungen ging natürlich weiter als die Liste der nach langen schwierigen Verhandlungen erreichten Zugeständnisse. Hiefür war nicht nur taktische Erwägung maßgebend, sondern der natürliche Wunsch, den Absichten des Erblassers zu entsprechen, welcher die Sicherung alles Vorbildlichen (Vor- bild nicht als Muster für Kopien, sondern als typische Repräsentation aus- gesuchter Vorzüglichkeit verstanden) für die Erkenntnis des Empirestils im