7b A. S. Drey; (München) ein Christie- Katalog von 1860 zur Hand, welcher nicht nur tatsächlich jene „Coro- nationhallmk enthielt, sondern die viel größere Überraschung brachte, daß es sich bei jener längst vergessenen Versteigerung um „the celebrated collection of Works of Art and Vertu, known as the Vienna Museum" ge- handelt hat, als dessen ehemaliger Besitzer, der Chevalier von Schön- feld, „a distinguished amateur of the time", genannt war. Als letzte Eigen- tümer waren die Brüder Löwenstein in Frankfurt am Main bezeichnet, für welche die Auktion bei Christie, Manson 8: Woods, London, King Street 8, vom I2. März 1860 durch 9 Tage vor sich gegangen ist; die Sammlung war also vorher nach Frankfurt verkauft worden. In groß- sprecherischer Weise sagte die Ein- leitung des mit 35 eingeklebten Photo- graphien und 5 Farbenlithographien illustrierten Kataloges, daß diese zu Verkauf gestellte Kollektion von 1291 Gegenständen die Sammlung Maxi- milian I. (das ist natürlich ein Irrtum - - - und sollte Maximilian II. heißen) und Abl}. a- (f-iflbechfr Rudolf 11-. Rudolf II. darstelle, welche Schönfeld Geschmeide mit 4 Reliefs, Leben Adams . . . an sich gebracht, mit eigenen Be- ständen vermehrt und unter dem Titel „Wiener technologisches Museum" durch viele Jahre dem Publikum offengehalten habe. Die Echtheit der mehrerwähnten, bei der Auktion um 120 f verkauften „Krönungshalleü die Schönfeld besessen hatte, war damit nun noch keines- wegs festgestellt, aber nähere Untersuchung des Stückes belehrte doch darüber, daß die Vermutung, es sei eine Fälschung, irrig gewesen ist; nur die auf den Bronzeplatten der Rückseite eingravierten Figuren alter deutscher Kaiser erwiesen sich als naive Zutaten der romantischen Epoche. Aus diesem Stücke war daher für meine Untersuchungen über Fälscherkunde gar nichts zu gewinnen, aber jene vorgefaßte Ansicht war es ja, die mich völlig ahnungs- los auf die ganz zufällige Entdeckung der Schönfeld-Sammlung gebracht und in den Stand versetzt hat, sie aus dem zustande gebrachten Auktionskataloge Nr. 244. Abbildung Nr. B5.