aber aus dem Jahre 1737 stammte und wir müssen uns immer noch an das von Heinrich Zimmermann im Jahrbuche der Kunstsammlungen des Kaiser- hauses" veröffentlichte Inventar von 1621 halten; auch dieses ist ja erst nach Rudolfs Tod angelegt worden und wir wissen nicht, mit welcher Genauigkeit, aber von den Rudolfinischen Kostbarkeiten, die Schönfeld nennt, ist darin nichts zu finden. Dieser nennt folgende, von ihm erworbene Objekte: den Schreibtisch des Stephan Willig von 1580; das 1594 von Rudolf selbst ver- fertigte Schachbrett in Elfenbein und Ebenholz; den von Rudolf gearbeiteten I-Iandring in Goldemail mit rosenrotem Steine; Mütze und Schuh des ersten böhmischen Herzogs Przemysl; alle Steinschneidewerkzeuge Rudolfs; das Modell eines armierten Kriegsschiffes; das „Goldmacherbuch" Rudolfs; Ru- dolfs mit kostbaren Stickereien geschmücktes Geheimschriftenkästchen; einen Teil der Uhrensammlung Rudolfs; dessen Kunstwebestuhl, der durch Ge- wichte in Gang zu bringen war; das Oxiginalmanuskript der Biblia pauperum. Der Christie-Katalog führt zehn angeblich dorthin gehörige Objekte an," von denen einige von Schönfeld nicht hervorgehoben wurden: so ein Kunkel- glas mit silbervergoldetem Fuße; eine Hellebarde der Leibgarde Rudolfs; eine Eisenprobe und zwei von Rudolf selbst hergestellte Stabeisen; eine von Tycho Brahe für Rudolf in Silber hergestellte Goldwage; eine vom Kaiser geschnitzte Büchse. Über das obengenannte „Goldmacherbuch" heißt es im Christie-Katalog unter Nr. 1298: „Alchimy. Das gegenwärtige Puechel wird genannt „Splendor Solis". Manu- skript des XVI. Jahrhunderts, auf Pergament, mit 22 Malereien. In äußerster Feinheit inWassei-farben und Gold ausgeführt, mit hervor- ragend schönen Bordüren: Vögel, wilde Tiere, Blumen, Früchte, hi- storische, landwirtschaftliche und andere Darstellungen, aufs reichste erhöht in Gold und Farben. Klein- folio. Mit der eigenhändigen Unter- schrift Kaiser Rudolfs II. Um 1577. Manuskripte dieser Art sind von höchstem Seltenheitswert. Das vor- liegende ist geschrieben worden auf Befehl Kaiser Rudolfs II., wel- cher sich selbst mit dem Studium der Astrologie und der geheimen Wissenschaften beschäftigte und die Ergebnisse seiner eigenen Untersuchungen und der um ihn Abb. 5. Torso aus gebranntem Ton. von Rafael Donner (.7), V 31m3 XXV, im Rollen-Museum in Baden H Welche zum Teil hier abgebildet sind_