versammelten zeitgenössischen Gelehr- ten vereinigte. Die Gemälde, ausgeführt von den berühmten Malern Brueghel und Goltzius, sind von größtem Inter- esse und hoher Bedeutung; sie ent- halten eine Darstellung der Kleidung, der Besonderheiten etc. der verschie- denen Zünfte und Handelskörperschaf- ten der Epoche mit einer Beschreibung ' ihrer Prunkaufzüge, Zeremonien und Feste, mit bewunderungswürdiger Genauigkeit gezeichnet, einige davon gemalt in Grisaillef" Kaiser Rudolf benutzte angeblich dieses Buch für seine alchimistischen Studien oder Ein- tragungen(?). Wer das Werk bei der Auktion erstanden hat und wohin es gekommen ist, konnte bisher auch mit Hilfe englischer Fachleute, an die ich mich wandte, nicht festgestellt werden. Abb. 6. Johann Ferdinand Ritter von Schönfeld, nach __ _ einer Lithographie in der ehemaligen Kaiserlichen Konnen wir uns von Wert und Familien-Fideikommißbibliothek Schönheit dieses Buches mit seinen reichen Malereien, da der Christie-Katalog leider keine Abbildungen hievon bringt, keine deutliche Vorstellung machen, so sind wir bezüglich anderer im Katalog. mit Rudolf in Beziehung gebrachter Stücke der Schönfeld-Samm- lung besser daran, da hievon Abbildungen vorliegen, die hier wiedergegeben werden. Es handelt sich um vier Kostbarkeiten, von denen auch die auf der Auktion erzielten Preise und die Namen der Käufer auf Grund von Mit- teilungen bekanntgegeben werden können, die ich der Güte des Kollegen Maclagan vorn Viktoria- und Albert-Museum verdanke, der einen mit den einschlägigen Notizen versehenen Handkatalog einsehen konnte. I. Goldemailuhr von Schör; im Christie-Katalog (Nr. 95) heißt es darüber: „Eine sehr schöne kleine Uhr von Schör in Augsburg, in goldenem Gehäuse mit emailliertem Zifferblatt, mit Arabesken, Figuren und Blumen, in einer äußeren Hülle von Fischhaut, beschlagen mit Gold und mit einer in Holz geschnitzten Kette mit Geheimverschluß. Dieses hervorragende Werk war ein Geschenk des Herzogs Julius von Braunschweig an Kaiser Rudolf?" Diese Uhr wurde um 45 f an Myers verkauft. Das auf der Lithographie mit abgebildete Stück (Totenkopf in Goldemail, Nr. 1034) ist im Katalog nicht auf die Kunstkammer bezogen, es wurde in der zeitgenössischen Literatur bezeichnet als „Baph0met" (Idol der Tempelritteryii" bei aufgehobener "' Scheiger vermutete, daß Hufnagel die Bilder gemalt habe. Beigeiügt war im Katalog: „The volume is in excellent preservantion and in every respect worthy a place in the Cullection of the rnost scrupulous Amateur." "t Hier abgebildet auf Seite 75, ebenso wie das folgende Stück. i" Vgl. über „Baphometw Julius Schlosser, "Kunst- und Wunderkammern der Spätrenaissance".