Besuchern mit Recht allgemeines Interesse, da jeder darüber staunen mußte, in den Händen eines Privatmannes eine Menge von Kunstgebilden und Denkwürdigkeiten zu finden, die sich den Kunstschätzen eines souveränen Herrn anreihen dürften und deren Zusammenhäufung mehr als die Kräfte eines Privaten, mehr als ein Menschenalter zu erfordern scheint." Er will sich nur auf die Besprechung des Vorzüglichsten beschränken, verweist auf „die ungeheure Anzahl der Gegenstände" und fügt bei: „Daß mancher von den Zweigen der Sammlung noch nicht streng wissenschaftlich geordnet ist, begründet sich teils dadurch, daß die ursprüngliche Ordnung eine tech- nologische war und daher manches wissenschaftlich Heterogene zusammen- drängte, teils dadurch, daß der Gründer seine Sammlung fortwährend ver- mehrte und ihn mitten unter einer Menge von Ordnungsentwürfen der Tod abrief." Für die Wahrheit der von ihm gelieferten Daten zu den wichtigsten Stücken der Sammlung beruft auch er sich auf „den Originalkatalog der kaiserlichen Rudolphinischen Prager Sammlung", ferner auf alte Verzeichnis- indexe und die durch Schönfeld auf ihn gebrachte Tradition; er hat also schon mit jenem zusammengearbeitet. Seine Darstellung der Sammlung liefert aber auch manches Neue. Auch er hebt als Hauptabsicht Schönfelds hervor: „den Gewerbfleiß aller Klassen auf allen Gebieten zu ermuntern" und teilt mit, daß Schönfeld in dem Augenblicke starb, als „ein kunstliebender Mann, welcher schon im Besitze ähnlicher aus- gezeichneter Sammlungen war" (gemeint ist eben der Freiherr von Dietrich), dem Schönfeld- schen Museum ein günstiges, für zweckmäßige Aufstellung und planmäßige wissenschaftlicheKa- talogisierung geeignetes Lokal angewiesen hatte. Die Über- siedlung der Sammlung von der Wollzeile in das Dietrichsche Haus nächst der Karlskirche und deren Neuaufstellung wäre also von Schönfeld ganz in derWeise, wie sie dann erfolgte, durch ihn selbst vollzogen worden, wenn ihn derTod nicht vor Ausführung des vereinbarten Planes ereilt hätte. Es ist ein merkwürdiges Zusammentreffen, daß zur selben Zeit einige Schritte weiter im Ge- bäude des polytechnischen Insti- _ tutes, das Schemerl von Leytcn- Abb. I6. Christus mit Magdalena im Garten, Elfenbein bach erbaut hatte, Altmütter und