Die Daten ergeben für die bildhauerische Ausstattung der Kapelle die neunzigerjahre des XIV. Jahrhunderts, und zusammen mit später zu nennenden Beziehungen die Zeit gegen allenfalls um 1400. -- Die Figuren standen an den innern Wand- diensten, auf Blattkonsolen und unter Balda- chinen; die Konsolen sitzen auf Nebendiensten, die wie Zweige und knieförmig vom durch- laufenden Dienst abbiegen (dasselbe Motiv in der Fürstenkapelle des Stephansdoms und in Maria Stiegen). Wie viele Statuen es ursprüng- lich gewesen sind, ist nicht bekannt. Heute stehen dort 24 Figuren von Franz Erler aus den r88oer]ahren. Erler hat sich ganz deutlich an die alten Sachen gehalten, wenigstens in der Draperie; vielleicht sah er damals noch mehr als die beiden heut erhaltenen? Ikonographisch sind die beiden Stücke nicht mehr zu deuten. Manches weist auf eine Ver- kündt Statue Eins wären sie kostümlich mehr unterschieden. Wir nennen sie Eins und Zwei. Das Material ist für die Zeit be- zeichnend. Auch der Maßstab; etwas i" Franz Erler (räzg - lgrr) ist ein ganz ty- pisches Bildhauergegenstück zu den Ferstel, Schmidt usw. Das lähmende Grausen wie vor lebendig aus- gewaideter Kunst wird einmal einem gerechteren Urteil Platz machen; allerdings noch nicht so bald: dann erst, wenn in der gebauten Pseudogotik des XIX. jahr- hunderts der wirkliche Stil erfaßt werden können wird, also das, was gotisch sein möchte und XIX. Jahr- hundert ist. Erler hat auch einen großen Teil der Figuren an der Wiener Votivkirche gemacht, viele für den Dorn, 16 Statuen für Maria Stiegen und sehr vieles andere dieser Art. Eine Innenansicht der Wehingerkapelle bringt B. Cernik. "Das Stift K1. und seine PfarrenWWien X914 Anna von Schweidnitz, Prag, Dorn, Trieforiengalerie. g Nach einer von Herrn Professor Dr. Stix freundlichst zu: Verfügung gestellten Aufnahme