was nicht zum Gewandentwurf als solchem gehört --- so bleibt fast nichts gemeinsam als die Großzügigkeit und das Komponieren aus einem ge- schlossenen Bild. Dem Zeittypus stehen sie gar nicht teilnahmslos gegenüber, aber ganz frei und jede anders. Eins hat zwei Schüsselfalten übereinander, aber nicht gegeneinander verschoben; Zwei hat überhaupt nur eine; in der Struktur sind die Faltenkörper bei den beiden Figuren sehr verschieden. Ebenso sind die Undulierungen nicht als etwas Gewohntes und Selbstverständliches über- nornmen; auch sie sind beidemal vom Ganzen aus geordnet, darum sind sie so ausgewogen. Zwei hat unter dem rechten Arm" eine einfache, wie ein gezogenes S, die belebt nur die Kontur; am linken Arm hängt eine doppelte und die ist gerade so stark, daß ihre Linien und Schatten zur Geltung kommen; die Kurven halten zwischen Geometrisierung und freiem Zufall; der ganze Stoffkörper ist wieder sorgfältig unterschieden von dem rechts daneben (vor dem linken Oberschenkel). Die Undulierung von Eins, unter dem rechten Arm, ist wieder anders, weil sie die Seitenfassade mitzubilden hat, der Saum läuft anders und die Tüten sind etwas geschlossener. Auf der andern Seite ist gar keine Undulierung, da macht die schöne Doppelkurve der Säume das contre-poids. (Diese Saumkurven vom Handgelenk herunter sind nicht sehr häufig. Der Karl IV. vom Prager Brückenturm hat sie schon, beiderseits; wie eine selbständige Weiterbildung sieht es aus bei dem einen von den Nürnberger Tonapostelnf" der Klostemeuburger Figur einigermaßen ähnlich, wenigstens in der einen Linie, hat es der Gottvater von einer Tiroler Marienkrönung, auch im Germanischen Museumfhp") - Die Gestaltungsgesinnung, die aus den ganzen Drapierungsentwürfen der Wehingerstatuen spricht, ist schon von den Aufstößen abzulesen. Die Aufstöße sind ringsherum nicht Formen ein und desselben Schlages, sondern Teil für Teil unterschieden; und die beiden Figuren sind in der Aufstoß- ordnung im ganzen wieder untereinander. ganz verschieden. Dabei sind die Motivgruppen mit einem solchen Können, mit einer solchen bildhauerischen Selbstverständlichkeit aus der Gesamtkomposition entwickelt, als wären sie eigens für sie erfunden. Das sind sie aber nicht alle. Bei Zwei legt die spruchbandartige Saumkrempung sich unten in eine breite Furche oder einen Schlitz. Dieselbe Form hat die Krumauer Madonna auf der Rückseitej- in derselben schrägen Lage, so, daß auf der einen Seite der Bausch über den Saum kommt. Daneben geht bei der Krumauer Figur eine Furche schräg, aber steil aufwärts; bei der Klostemeuburger laufen an dieser Stelle, und zwar in gleicher tangentialer Richtung zur Aufstoßfurche, ein schmales scharfes Profil, das ist der Rücken der Krempung, und links "' Links und rechts hier vom Basel-lauer. 4'" josephLWerke plasiischer Kunst im G. N. M., TafelVlII, der rechte. Beim Silzxorso Nr. 8G des G. N. M. (josephi, Seite 48) ist es nur mehr das doppelseitige und großkurvierxe Motiv als solches; ebenso bei dem in dieser Hinsicht ähnlichen Gottvater bei Seligmann-Köln (Lüthgen, niederrhein. PL, Tafel l). b" josephi, Tafel XX; Holz. 1' Ernst, Tafel IX.