späteren Stelle des Schreibens). Für Fenster, Türen und Ausladungen (Erker) wird Ratenberger Marmor vorgeschlagen und gesagt, daß die Mauern des Saals, der Paradeisstube und der Kammer (über die wir noch sprechen werden) wegen der Schädigungen durch den Brand und wegen der vielen Fenster bis zum Fußboden abgetragen und neu aufgemauert werden müßten. Weiterhin heißt es, wenn es dem König gefalle, die klaine stuben am sal, daran die größer stub gegen dem wappenhaws stost. . . . sambt dem haitz salel daran abzutun, daß dann der Saal um so viel länger gemacht werden könne. Bei den eben genannten Räumen kann es sich jedenfalls nur um solche südlich vom Saal handeln; dafür spricht schon der Hinweis auf das Wappenhaus. Die Kammer dagegen, die früher mit der Paradeisstube in einem Atem genannt wurde, werden wir bei dieser, also nördlich vom Saale, nachweisen können. Die Regierung meint nun aber, gleichgültig ob man sfubel vnd salel zum Saal hinzuschlage oder nicht, erforderten die richtigen Verhältnisse des Saals nicht bloß eine Erhöhung um Mannslänge (das isfvrnb sechsthalben schuech), sondern man sei einhellig der Meinung, daß die rechte Höhe des Saals 37 Schuh betragen solle, also I8 Schuh mehr, als der König verlangt habe?" Wegen eines bestimmten Ratschlages, fährt die Regierung fort, gingen die Ansichten der Beratenden aber auseinander. Die einen, darunter des Königs Baumeister, meinten, die Mauern, die besonders gegen den Graben hin zum Teil zersprungen, überhaupt dünn, schwach und durch viele Fenster unter- brochen wären, ließen eine Höhe, wie sie eigentlich richtig wäre, nicht zu; sie schlügen daher eine Höhe von 23 oder 24 Fuß vorfwobei ein von Mauern verdecktes Dachwerk in der Art zu errichten sei, daß alle Firste durch auf- gefuerte zynnen verborgen wären." Es würde das Dachwerk dann zierlicher (hübscher) und den Gebäuden daneben gemäß sein; auch würde man unter dem Dach ringsum (für Dachräume) Fenster gewinnen. Der andere Teil der Beratenden wäre aber der Ansicht, daß man von der als richtig erkannten Höhe möglichst wenig, nämlich nur zwei Fuß, opfern dürfe, so daß der Saal immer noch 35 Fuß hoch würde, damit derselb bey auslenndischen fursten, herrn vndpotschajften ain ansehen habe. Man solle aber ein welsches Dach (wellisches dach), das nach beiden (Längs-) Seiten flach abfalle, errichten und es mit Kupfer oder zierlich gefärbten Schindeln eindecken. Ein solches Dach werde auch zwischen dem verdeckten Dachwerk des Hofes gut hängen und kein vngestalt gewynnen. Das untere Gemäuer würde dazu ebenso genügen, wie wenn man den Saal selbst niedriger halte, das Dach aber durch (höhere) Mauern verdecke. Wir erkennen hier also, daß neben dem Saalbau Gebäudeteile lagen, die höhere „Mantelmauem" hatten, hinter denen die Dächer verborgen 5' Alte Höhe : 14 Fuß; dazu 512 Fuß nach Anordnung des Königs; weiter dazu 18 Fuß: insgesamt I a7 H! Fuß- " Aus dem folgenden geht noch klarer hervor, daß hier nicht an „Zinnen" in unserem Sinne, sondern an eine höher ragende Mauer gedacht wird. Dasselbe gilt übrigens wohl auch, wenn Maximilian (Gesch. von Hof 1500, f. B3, Reg. 6x9) befiehlt, Bürgermeister und Rat der Stadt Innsbruck zu veranlassen, damit sy Ire hewser allenthalben mit zynnen aufueren; es mag dabei mehr an die Feuersgefahr als an die „Schönheiw gedacht worden sein. Dafür spricht auch: Miss. an Hof 1556, f. 7l' (Reg. 720i}. 2x