h uch für Industrie und Handel in Oesterreich", herausgegeben vom "Vereine der österr. Industriellen" (Jahrgang II. Wien 1866) aus Anlass der Seidenindustrie in Oesteneich enthalten ist 1'). Literaturbericht. Es ist vielfach der Wunsch ausgesprochen worden, dass in diesem Organe diejenigen Werke, welche der Bibliothek des Museums eingereiht werden, einer kurzen Besprechung unterzogen wiirden. Wir kommen diesem Wunsche nach und eröEnen hiemit einen fort- laufenden Litsreturhericht, der auf die an uns gestellte Frage "Was sollen wir lesen?" Antwort geben soll. Wir verkennen nicht, dass die Erfüllung dieses Wunsches mit einigen Reserven unsererseits geschieht. Die „MittheiIungeIW des Museums sind kein kritisches Organ und können es such bei dem knapp angemessenen Baum nicht sein. Sie können ihr Urtheil daher nur andeuten, nicht im Detail begründen. Diese Beschränkung ist uns auch durch die Msssenhaftigkeit der literarischen Publieationen zur Pflicht gemacht. Aus diesem Grunde werden wir nur die neuesten Pnblieationen ins Auge fassen und nur ausnahmsweise die Werke älteren Datums, die unserer Bibliothek eingereiht werden, berühren, dann nämlich, wenn wir glauben, dass die Erwähnung eines solchen Werkes in dem besonderen Interesse der Freunde des Museums liegt. Wir beginnen mit der ästheti s ch en und kunsthistorischen Popular- literntur im guten Sinne des Wortes. Für Leser, welche in die Principien der Aesthetik eingeführt sein wollen, empfehlen wir Dr. C. Lemckds „Populäre Aesthetik", Leipzig, See- mnnn, 1365. Dieselbe umfasst das gsuze Gebiet der redenden und zeichnenden Künste und der Tankunst. Der Verfasser hat sich die Aufgabe gestellt, die Resultate moderner wissen- schaftlicher Kunstforschung dem gebildeten Leserkreise zugänglich zu machen. Prof. Dr. W. Liibke's „Grundriss der Kunstgeschichte" (Stuttgart, Ebner, 1865) und „Geschichte der Architektur" (Leipzig, E. A. Seemann, 1865) sind in dritter Ausgabe er- 4') Wir kommen in den nächsten Nummern unserer Mittheilungen ausführlicher auf das Jahrbuch zurück und begnügen uns diesmal, die betreifende Stelle des Jahrhuches vollständig mitzutheilen: „Unsere Seidenindustriellen aber glauben wir darum nicht minder lebhaft ermuntern zu sollen, dass sie Alles aufhieten, um von den Zöllen, um von der Laune der Handelspolitik unabhängig zu werden. Wenn wir die geographische Lage Wiens, das Geschick seiner Arbeiter, die Eingewöhnung dieses Industriezweiges bedenken, so sehen wir nicht ein, warum man nicht bei uns mit der Zeit eben so gute Seidenwsaren machen kann, wie in Orefeld und Elherfeld. Wir massen uns kein Urtheil iiber diese schwierige indushrielle Frage an, aber wir glauben, dass nächst kleinen Creditinstituten diesem Industriezweige nichts nothwendiger sei, als eine etwas modiücirte Geschäfts- orgenisation, wobei kaufmännischer Geist mehr zur Geltung gelangt. In dem Rufe „hinaus auf's Land" könnte doch nur für die Producenten der einfachsten glatten Stoffe eine Rettung liegen. Die Modewaare aber, von der wir nicht glauben, dass Wien ihr entsagen solle, bedarf unseres Erachtens statt der Decentralisatiön vielmehr einer stärkeren Centrslisstion, es müsste ihr in einer sich an die projectirte Kunstgewerbeschule oder einstweilen an das Museum für Kunst und Industrie anlehnenden Web e r s chnle ein Mittelpunct gegeben werden, von wo aus, wo es nöthig erscheint, die Reorganisation dieses einst so blühenden Gewerbes in einem zugleich markterfahrenen, kaufmännischen, wie in woltmiinnisch-kiinstlerischem Sinne erfolgen könnte. Eine solche Frage in die Hand zu nehmen, dazu wäre das durch die Muniücenz des Kaisers und der Volksvertretung ge- stißste Jlusaum" unseres Erachtens, so berufen, wie verpdiehtet. Von anderer Seite wird dazu gewiss mit grösster Bereitwilligkeit die Hand geboten werden. Werth der Ausfuhr von Seidenwaaren in Gulden: aus Oesterreich 1ss4 . . . . . . . . . . . . . . , . 631041100 „ England 1865 . . . . . . . . . . . . _ . . . . . 7,000.000 „ dem Zollvereine 1861 . . . . . . 40,000.000 , Fnnkreichlßöä. . . . . . . . '.'.'.'.'.'.1ss,ooo.ooo.