ll
Handels- und Gewerbekammer für den scheidenden Präsidenten Herrn Gbgl (Modellir-
arbeit von A. Kühne, Ciselirung von St. Schwartz).
Aus demselben Anlasse wurde im Auftrage Sr. Durchlaucht des Obersthofmeisters
Sr. Majestät des Kaisers, Prinzen Hohenlohe, von dem Lehrer S c h w a r tz ein nlle-
gorisches Siegesdenkmal in kleinem Maßstabe modellirt und in Silber ausgeführt; ferner
in der Fachschule für keramische Decoration durch Frau]. A. Wahrmund eine Prunk-
kanne und Schale in Llmusiner Email.
Docent R. v. Wieser erhielt in dem Concurse für den Entwurf eines Wiener
Bürgerrechtsdiploms für seinen Entwurf mit dem Motto: rRes severa est veruru gaudiurm,
den ersten Preis von 300 H.
Drei Zöglinge der Fachschule für Zeichnen und Malen, Franz Match, Gustav
Klimt und Ernst Klirnt, welche bereits unter Prof. Laufbergefs Leitung die Deco-
rationen für den Concertsaal in Karlsbad ausgeführt halten, erhielten vom Stadtrath in
Reiclienberg den Auftrag, den Hauptvorhang und fünf Deckenbilder für das dortige
Theater zu malen.
Herr Bauralh Friedrich Stach setzte zum zweiten Male zwei Preise von 60
und 40 H. für Entwürfe von einfachen Grabdenkmälern in Sterzinger oder Laaser Marmor
aus, um welche sich Zöglinge der Akademie der Künste, der technischen Hochschule
und der Kunstgewerbeschule bewerben konnten. Die Jury, bestehend aus den Herren
Reg-Rath Bucher, Prof. Zumbusch von der Akademie, Prof. Karl König von der techv
nischen Hochschule, Professoren Herdtle, Otto König und Lehrer Kühne von der Kunst-
gewerbeschule, erkannte einstimmig die Preise zwei Projecten zu, als deren Verfasser
bei Oeffnung der Couverts die Kunstgewerbeschüler Stan. Barabasz und Julius
v. Grienberger ermittelt wurden.
In einer von der Schorefschen Verlagsbuchhandlung in Berlin ausgeschriebenen
Concurrenz für Porzellan- und Majolicamalereien erhielt eine Schülerin der Kunstgewerbe-
schule, Fraul. Bertha Fe_lgel, einen dritten Preis.
lm Schuljahre l88z{83 wurden im Ganzen 68 Stipendien und Unterstützungen im
Gesammtbetrage von 15.630 H. aus Staatsmitteln, aus Stiftungen und von der Gesell-
schaft zur Förderung der Kunstgewerbeschule bewilligt.
Anstellungen als Lehrer fanden die absolvirten Zöglinge:
Harald Richter, Kunstgewerbeschule in Dresden;
Koloman Meixner, Realschule in Agram;
Franz Nerneöek, Böhmische Realschule in Brünn;
Heinrich Löwy, Deutsche Realschule in Smichow;
auch der zur Leitung des Kunstgewerbe-Museums in Reichenberg berufene Architekt
Vivie ist ein ehemaliger Schüler der Anstalt.
VII.
Chemisch-technische Versuchsanstalt.
Im Jahre 1883 wurde ein neues, widerstandsfähiges Hartemail zur Decorirung
von Schmiedeisen von dem Leiter der Versuchsanstalt, Rep-Rurh Kosch, eingeführt.
Adjunct Dr. Linke war mit der Untersuchung persischer Thonßiesen mit Unterglasur-
decur, ferner mit Fortsetzung seiner Arbeiten auf dem Gebiete der Lirnousiner und der
Pätc-Emailen beschäftigt.
An diesen Arbeiten betheiligten sich die Stipendisten M. Barnberger und
E. Adam. Ferner waren zu ihrer Ausbildung in der technischen Chemie in der Anstalt
thätig: A. Gerhing aus Bodcnbach, J. Popp (Stipendist der ungarischen Regierung),
E. Krzen (Stipendiat des galizischen Landesmuseums) und A. Silberberg aus Cherson
in Russland.
VIII.
Personalien.
In das Curatorium wurden neu berufen die Herren Adalbert Ritter v. Lznna in
Prag und Oberbauralh Freiherr von Hasenauer.