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Am H. März: Der Entwurf zur Restaurirung des Thurmes der St. Michaelskirche
in Oedenburg von Franz Storno; ein Cihorium von dem Goldschmiede Martin Vogeno
in Aachen"): Fedßmeißhnnngeu von Theodor Horschelt in München, pbotogruphirt von
Albert in München, Eigenthum des Ben-n Boner; chinesische Decken in Seidenstickerei;
neue galvanoplastische Nachbildungen aus dem Atelier von C. Hass und ein Messgewand
aus der Kunstansmlt fiir Weberei und Stickerei von C. Giani hier.
Am 16. März: Die Pläne zu einem adeligen Iiandsitze von Prof. Grueber in
Prag; ein altungarischer Panzerstecher, Eigenthum des Grafen E. Zich y, und ein kalli-
gratisches Bild von Warsow, Eigeuthum des Herrn Schleinzer.
Am 22. März: Das Porträt Washingtons von John Jersworth (1789), Eigenthum
des Herrn Major-Auditors Ullmann; eine Monstranze aus dem I5. Jahrhundert, restaurirt
von Brix ä Anders in Wien, Eigenthum der Pfarrkirche zu Waidbofen a.lY.; eine
Guitarre mit eingelegter Elfenbeinarbeit aus dem 17. Jahrhunderte, Eigenthum des Herrn
Max Steiner in Innsbruck; eine anatomische Figur in Blei von Prof. M. Fischer (1808) ");
ein Kasten, entworfen vom Architekten Hasenauer, ausgeführt vom Bildhauer Schön-
thaler, und ein alter Thors-Vorhang der Prager Synagoge, Eigenthum des Hrn. Tauber.
Am 2G. März: Eine Psyche in Carrara-Marmor von Tenerani in Rom, Eigen-
thum des Grafen Nako, und das Modell zu einem Lampenkreuze Hi: Kirchen im byzan-
tinischen Style (Original in der heil. Grabkirche in Jerusalem).
Am 6. April: Das vom Bildhauer Pokorny angefertigte Gypsmodell des Wiener
Kiinstlerhauses, zwei Emailschalen von Limoges aus dem I3. Jahrh., Eigenthum des Hrn.
Grafen Wilczek; ein ausgezeichnet schöner Kasten aus dem Jahre 1551; ein silbernes
Kreuz nach Zeichnung des Architekten Lipp ert, ausgeführt von Brix d: Anders; eine
lebensgrosse Johannes-Statue in Holz ausgeführt vom Bildhauer Rint in Linz und eine
Federzeichnung von Pettera.
(Gemülde-Asstellnng In Krems.) Von Herrn Prof. W. F. Exner, unserem
Correspondenten in Krems, erhalten wir folgende Mittheilung: In der Charwoche fand in
Krems eine Gemälde-Ausstellung statt, welche den Zweck hatte, einerseits dem Publicum
die Besichtigung aller in Krems und Umgebung vorhandenen wertbvollen Oelbilder zu er-
möglichen und andererseits dem Unterstützungsfonde für arme Realschüler eine Einnahme
zuzuführen. In beiden Richtungen hin kann man die Ausstellung als vollkommen gelungen
betrachten; was aber die Bilder selbst betritft, muss constatirt werden, dass sowohl Zahl
als Wahl derselben die gehegten Erwartungen weit übertroifen haben.
In den lichten Sälen des Gebäudes der Landesoberrealschule fanden 261 Gemälde
ihren Platz. Die Zahl der Originalwerke war weit grässer als jene der Copien. Von den
Künstlern sind hervorzuheben: Altomon te, vertreten durch 2. Bourguignon durch 2,
Bauern-Breughel durch 3, Dürer durch 1, Engerth durch 1, Fiiger durch 2,
Lampi durch 2, Marko durch 2, Marcetti durch 1, Neveogatti durch l, Ostade
durch 2, Rahldurch 1, Ranftl durch I, Salvator Rosa durch 2, Rembrandt durch 6,
endlich Martin Schmidt durch 31 Bilder.
Martin Schmidt, bekannt unter dem Namen „Kremser Schmidt", hielt hier in der
zweiten Bälde des vorigen Jahrhunderts eine Art Meisterschule. Seine schönsten Leistungen
sind die Fresken in der hiesigen Pfarrkirche, welche soeben durch Geyling restaurirt
werden. Von den vielen in Krems noch voriindlichen Bildern dieses Künstlers sind wohl
die meisten nur Skizzen, die vollendeten Gemälde Schmidt's sind über ganz Nieder-
Oesterreich zerstreut, viele haben weite Wandenmgen angetreten, In unserer Gemälde-
Ausstellnng fanden sich einige ausgezeichnete Werke des einheimischen Meisters. Der
Professor an der hiesigen Oberrealschule Ed. Kurtz sammelt jetzt die Materialien zur
Biographie Schmidts _ _
Von den hier lebenden Malern waren recht viele Bilder ausgestellt. Hervorragend
unter diesen war das von Oswald Horst (einem Schüler Fiihrich's) gemalte Altarblatt,
das für die hiesige Stsdtpfarrkirche bestimmt ist.
Die Ausstellung wurde von mehr als tausend Personen besucht, und stellte dazu
der Gewerbestand ein bedeutendes Contingcnt. Der Eeinertrag (Eintrittspreis 10 kr.) belief
sich auf 180 ß.
(Etiquetten an den ausgestellten Objertevn.) Um mehrfach ausgesprochenen
Wünschen nachzukommen, wird gegenwärtig jeder Ausstellung-Gegenstand llll Museum mit
dem betreßeudeu Ausschnitte aus dem gedruckten Ansstellungskataloge versehen, so dass
Benennung und Beschreibung der einzelnen Gegenstände Jedermann leicht zugänglich ist.
(Besuch des Museums.) Die Zahl der Besucher des österr. Museums im Monate
März d. J. hat 950i Personen betragen, von welcher Ziüer 9402 auf unentgeltliche Be-
sucher entfallen; 199 Personen haben das Eintrittsgeld von 30 kr. entrichtet.
1') Vgl. den Artikel „Neue Erwerbungen".