JPÄ und ein Kelch des 14. Jahrhunderts, in dessen Knauf und Fuss silberne Emailplatten eingefügt sind, von jener durchsichtigen Art, die man gewöhn- lich als Reliefemail bezeichnet, weil die Zeichnung auf die darunter liegende Silber-platte in einem änsserst Hachen Relief gravirt und ciselirt ist. Auch ein kleines Triptychon mit goldenen Figürchen in Hochrelief. - Von be- merkenswerthen Arbeiten der späteren Zeit dürfte ein Reliefbild von Silber mit der Reiterügur des Hochmeisters Erzherzogs Maximilian zu nennen sein, und eine kleine Standuhr n1it durchbrochenem Gehäuse und email- verziertem Zifferblatt und getragen von einem silbernen Herkules, welche ihren Platz auf dem Tische des genannten Hochmeisters zu haben pflegte, sowie besonders ein grosses silbernes und vergoldetes Becken und dazu gehörige Kanne mit reichem getriebenen Bilderschmuck, welche beiden Gegenstände durch den Hochmeister Johann Eustach von Westernach an den Schatz gekommen sind. Eine zweite grössere Standuhr mit lie- genden Zilferblättern von kunstvoller Mechanik zeichnet sich noch durch den feinen getriebenen Blätter-schmuck aus. Endlich wollen wir eine grosse Zahl von Filigrangefässen nicht übersehen, darunter ein paar Körbe oder Schalen von kolossaler Grösse. Die Sammlung antiker Glasfragmente im Museum und ihre Bedeutung für die heutige Glastechnik. Das März-Bett der „Mittheilungeü brachte in Bezug auf die im Museum aufgestellte Sammlung antiker Glasfrugmente eine Uebersicht der Glastechnik im Alterthum. Wir kommen heute noch einmal darauf zurück, nicht in der Absicht, eine eingehende Erläuterung der Sammlung zu geben, sondern vielmehr mit dem Wunsche, l. durch einen Ueberblick des Planes, nach dem sie aufgestellt worden, und 2. durch Hinweis auf einzelne Punkte, die für die heutige Glasteehuik nicht unwichtig er- scheinen, Fachmanner zu genaueren Untersuchungen, wo möglich prak- tischen Versuchen zu veranlassen. ' Was zunächst die Aufstellung deriSammlung betritR, so ist diese keine durchaus planmässige zu nennen. Eine solche wäre z. B. die Ord- nung nach der einstigen Bestimmung und Form der Gefasse, nach dem technischen Verfahren, welches sie schuf (oh gehlassen, gepresst oder ge- dreht u. s. w.). Dies wäre aber nur in wenigen Fällen möglich gewesen, auch liegt hierin nicht die Bedeutung unserer Sammlung. Es wurde vor- gezogen, so weit thuulich die Natur und Bereitung der Glasmasse selbst, ohne Rücksicht auf das einstige Gefäss, zur Zusammenstellung grösserer Gruppen zu benutzen. So ergaben sieh die Gruppen der mehr- farbigen Pasten, der Milleiioribildungen, der Petinetgläser u. a. m. Wir sehen zunächst eine Zusammenstellung einihrbiger Glaspasten, dann Beispiele von Ueberfangglas, eine Menge unverarbeitet gebliebener