249 und eine so glückliche Wiedergabe des Charakters, eine so eigenthüm- liche Verbindung von Lebenslust und Humor, dass dieselbe als ein ganz charakteristisches Werk jener Zeit betrachtet werden kann. Eine Terra- cottabüste der Maria. Theresia von mittlerem Werthe (Geschenk des Herrn Antiquars Joseph in London) und ein Terracottafigürchen der Flora, nach einer antiken Statue in der k. k. Porcellan-Manufactur, wahr- scheinlich von Hütter modellirt, schliessen sich nicht unwürdig den ge- nannten Werkenian. Gegenwärtig werden von Seiten des Museums Anstrengungen ge- macht, um auch iiguralische Terracotten aus der antiken Zeit zu erwer- ben, einige wenige befinden sich bereits im Besitze des Museums; was aber der Sammlung der Terracottabüsten einen ganz besonderen Werth verleihen würde, das wäre eine Terracottabüste eines österreichischen Künstlers, die man ebenbürtig an die Seite jener stellen könnte, von welchen wir eben gesprochen haben. Pariser Weltausstellung. n. Hialoire du lravail. Nach den Bestimmungen der ksis. frauzösisehen Ausstollungs-Oommission in Paris soll mit der niichstjlhrigen Weltausstellung auf dem Marsfelde gleichsam als Vorwort, als historische Einleitung zu dem Bilde des modernen Culturzustandes, welches sich aus dem Gesammt-Eindrucke der in der Ausstellung helindliehen Kunst- und Industrie-Erzeugnisse ergeben wird, eine Exposition von solchen Werken der Kunst und Industrie verbunden werden, welche die Geschichte der Arbeit in den verschiedenen Ländern und Epochen charakterisiren. Die Ausstellung der Hialm" du lravail soll ein retrospectives Museum sein, für welche jede Nation eingeladen ist, ausgeaeichnetsten Kunstreste aus den früheren Jahr- hunderten beizutragen. Diese Exposition wird in einem eigenen gemauerten Raum situirt sein, welcher zu- nächst dem inneren Garten des Ansstellungsgebäudes gelegen ist und auf der anderen Seite unmittelbar an die Kunstabtheilung der betheiligten Staaten angrenst. In diese Exposition können Erzeugnisse der verschiedensten Länder Aufnahme finden, welche ihrer Entstehung nach von den ältesten Zeiten bis zum Ende des I8. Jahrhunderts reichen; selbst, solche Objecte, welche aus der Epoche vor Entdeckung der Metalle (aus dem sogenannten Stein- seitalfer) herrühren. JedeNation wird über einen bestisnmtenTheil der Gallerie du hüloire du travail ver- üigen, um daselbst jene Ohjecte zur Anschauung zu bringen, welche sich auf die Industrie des von ihr bewohnten Landes beziehen. Die Objecte werden in solcher Weise classiiicirt sein, um die Haupt-Epochen der Geschichte der Arbeit des betreffenden Landes erkennen zu lassen. In Beziehung auf Frankreich hat die kais. Commission die Vorbereitungen für diesen Theil der Ausstellung einer Special-Commission übergehen, welche unter dem Vorsitze des Herrn Senators und Präsidenten der Commission zur Erhaltung der historischen Denk- rnsle in Frankreich, Intendanten der bildenden Künste, Mitglied des Institut de F'rance, Graf von Nieuwerkerke aus folgenden Herrn besteht: Graf von Laborde, Mitglied des Institutes, General-Director der lxais. Archive, de Lorgperier, Mitglied des Institutes und Conservntor der Antiken im Museum des Louvre, du Sommerard, Director des Mu- seums von Cluny, Lartet, Ehrenmitglied der anthropologischen Gesellschaft, Baron Alphons v. Rothschild und Alfred Darcel, Attaehe des Conservators der kais. Museen. Diese Special-Commission hat beschlossen, dass die Kunst- und Industrie-Erzeng- nisse, welche in der französischen Section der Galerie der Geschichte der Arbeit aufge- nommen werden, nach folgenden zehn grossen Epochen der Kunstgeschichte classificirt werden sollen: