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ebenso vertraut ist, wie mit denen Oesterreichs, schien Herr Neumann
für diesen Posten besonders geeignet.
Als Berichterstatter für bildende Künste fungiren diesmal, ausser den
beiden Jurors, Directoren R. v. Eitelberger und Cuatoa J. Falke.
Die Mestrozische Sammlung von Mustern in Seide und Sammt.
Das Museum hat kürzlich eine Sammlung erworben, welche gerade
nicht hohen Kunstwerth beansprucht, aber bei der gegenwärtigen Lage
der Industrie, wie sie der französische Handelsvertrag geschaffen hat, doch
von praktischem Nutzen werden könnte, wie auch das historische Interesse,
welches sie darbietet, nur von Jahr zu Jahr wachsen kann. Es ist dies
eine Sammlung von mehreren tausend Stücken gewebter Muster, welche zu-
mal die ganze Seiden- und Sammtfabrication vom Ende des vorigen bis in
die zwanziger Jahre dieses Jahrhunderts und zugleich die Einführung der
Jacquard-Maschine vertreten. Sie ist angelegt worden von den Gebrüdern
Mestrozi, welche von 1798 bis 1822 eine ausgedehnte, vielseitige und
auf der Höhe der Zeit stehende Fabrik in Wien besessen und mit Energie
und Geschick leiteten. Zur Geschichte dieser Fabrik und der Sammlung
mögen die folgenden Nachrichten dienen.
Paul Mestrozi erlangte die Concession zur Gründung einer Fabrik
für Sammt und Seidenzeuge am 9. October 1798, zu deren Führung er
sich, wie es in der Urkunde heisst, durch besondere Geschicklichkeit in
allen Arten der Weberei sowie durch ein ausgezeichnetes Talent zur Er-
findung und Zeichnung von Mustern besonders fähig erwiesen hatte. Er
gründete sie sofort im Verein mit seinem Bruder Vital unter der Firma.
Gebrüder Mestrczi; letzterer übernahm die technische Leitung, während
Paul die administrative besorgte. Damals litten die französischen Fabriken
unter dem Einiiuss der Revolution, in Folge welches Ereignisses sich die
höheren Stände des übrigen Europe's der französischen Mode weniger zu-
gänglich zeigten. Die Mestrozi benutzten diesen Umstand und waren
im Stande, durch eigen erfundene Muster, mit denen sie jedes Jahr bei
beginnender Saison regelmässig hervortraten, selbst auf die Mode einzu-
wirken. Stotilich gaben sie ihrer Anstalt die grösste Ausdehnung, indem
sie das ganze Gebiet der Seiden- und Ssrnmttabrication umfassten, alle
schweren und leichten Seidengewebe tiir Winter- und Sommerkleider, glatt
oder faconnirt, desgleichen Möbelstoffe, Kirchenparamente, Goldbrocate,
Seidenplusche u. s. w. fnbricitten. Für die KirchenstoEe war damals eine
lllztschine in Gebrauch, wobei eine Latzzieherin mitwirken musste; die
Brillantins und die übrigen faconnirten Stoffe wurden mittelst einer nach
der Grösse der Dessins grösseren oder kleineren Trommelmaschine gewebt,
welche während der Arbeit von einem Knaben gezogen werden musste.
Bei diesen Stühlen hatten die Mestrozi schon eine wesentliche Verbes-