I2 31. MITTHEILUNGEN WEI-
Dritteräzhrgang. 15. April 1868.
k. k. österr. Museums für Kunst 8. Industrie.
Monatschrift; für Kunst 8x Kunstgewerbe.
Am 15. eines jeden Monats erscheint eine Nummer. Abonnementspreis per Jahr ü. ö. W.
Bßdacbeur Dr. G. Tbu. Expedition von C. Geroldh Sohn. Man nbonnirt im Museum, bei
C. Gerolnfs Sohn, durch die Postanxstalten, sowie durch alle Buch- und Kunsthandlungelu
Inhalt 1m Ehunrbliten im am". llunuuu. Rheluiach-Wutfililuhza llueaum Kann und
dllltflß, verbunden um Kunngewerhelchule. Fubeu der lltpurlisdlen Teppiche.
Kleinere eilungen. Fünßu Verniahnisl der 11mm Aunlallnng ervmrbeneu s.-
geultinde. Bibllotheku-Kltllog -lnlexlte.
eiuer ßmp, mm eines um," Druukbngenl.
Die Eisenarbeiten im östert. Museum.
J. F. Dieser Zweig der Sammlungen des Museums ist durch die
Ankäufe auf der Pariser Ausstellung so mannigfach bereichert werden,
dass es sich wohl der Mühe lohnt, das Vorhandene einmal mit kurzen
Worten zu würdigen und zugleich die Lücken anzudeuten, die natürlich
noch vorhanden sind.
Mit einer solchen Lücke müssen wir sogleich beginnen, denn das
Mittelalter, dessen Arbeiten gerade zur künstlerischen Behandlung des
Eisens so ausserordentlich lehrreich sind, ist nur sehr schwach vertreten.
Die Vorzüglichkeit der mittelalterlichen Eisenarbeiten liegt nicht in der
Feinheit und Künstlichkeit, sondern in ihrer Einfachheit und Naturge-
mässheit. Nehmen wir z. B. die breiten Bänder, welche gewöhnlich zu
Thürbeschlägen dienen und die zusammengefügten Bretter, welche die
Thüre bilden, so kräftig und solide aneinander scbliessen, sie sind ent-
standen wie naturgemäss rein durch den Hammerschlag, der die Eisen-
stange in die Länge getrieben und sie an dem einen Ende verdünnt und
breiter gemacht hat; diese breitere Enddäche hat man einfach in ein Or-
nament ausgeschnitten, dessen Zweige auseinander gehen und so dem
Holzwerk nur um so kräftigeren Halt bieten. Das einfache Princip, das
hier befolgt ist, wird man, mit den gehörigen Modificationen, bei allen"
Eisenornamenten des Mittelalters befolgt sehen, und es ist kein anderes
bei den feineren Beschlägen, den Kreuzblumen, Eck- und Mittelstücken,
die in ihrer regelmässigen Gestaltung oit ganz vorzüglich componirt sind.
Das Leben, welches in ihren Linien liegt, erhält noch neuen Reiz in
ebenso naturgemässer Weise dadurch, dass das Eisen stellenweise von
unten her durch den Schlag des Hammers in Buckeln herausgetrieben
und zum Relief erhöht ist. So gesellt sich zum Spiel der Linien und
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der Bänder die Wirkung, der Contrast, die Uebergänge von Licht und
Schatten. Versilberung und Verzinnung des Eisens, Unterlegung mit
rothem Leder fügten schliesslich nnch farbigen Eifect hinzu.
Die Gegenstände von dieser Art, welche das Museum bis jetzt er-
werben konnte, sind nicht von grosser Bedeutung, sie zeigen wohl das
Princip in seiner lehrreichen Art, aber es sind keine Glanzstücke dar-
unter. Gypsabgüsse von solchen Gegenständen, deren allerdings eine
Anzahl vorhanden ist, namentlich auch von reicheren Arbeiten der ro-
manischen Periode, können die Originale in ihrem Werthe und ihrer
Bedeutung für praktische Zwecke nicht ersetzen, wenn sie auch Zeich-
nung und Relief wiedergeben.
Die eigentliche Bedeutung der im liluseum vorhandenen Original-
arbeiten in Eisen beginnt mit denen aus dem 16. Jahrhundert. Dieser
Kunstindustrieziveig hatte mit der Renaissance eine wesentlich andere
Gestaltung angenommen. Es war das Zeitalter neuer Erfindungen und
einer ausserordentlich verbesserten und erweiterten Mechanik, und daher
kam es, dass bei den Schlosserarbeiten viel mehr Gewicht auf die Künst-
lichkeit als auf die Kunst gelegt wurde. Die Künstlichkeit der inneren
Einrichtung der Schlösser in Verbindung mit der ausserordentlichen
Genauigkeit der Arbeit ist wahrhaft bewundernswürdig und es gibt nicht
selten Beispiele dieser Art, die bis heute 300 Jahre lang in beständigem
Gebrauch gewesen sind und heute noch, fast ohne Spuren des Gebrauchs
zu zeigen, ihren Dienst mit der gleichen Schnellkraft und Genauigkeit
verrichten. Bei diesen Arbeiten wird die Ornamentation nicht selten be-
deutungslos und namentlich auch flach, wobei dann auch Aetzung oder
Gravirung an Stelle der getriebenen Arbeit tritt. Das Museum besitzt
eine Reihe derartiger Schlösser und Eisenarbeiten, bei denen die Künst-
lichkeit der inneren Üomposition die Kunst des Aeusseren übertrifft, je-
doch sind auch zwei kolossnle Vorlegeschlösser dabei, deren Inneres ein-
fach ist, deren Aeusseres aber mit geätztem Laubwerk überdeckt worden,
welches an Feinheit und Schönheit sich den schönsten ornsmentalen
Compesitienen der Kleinmeister des Kupfcrstichs in Charakter und Kunst-
werth ebenbürtig zur Seite stellt. Wahrscheinlich sind sie als Meister-
stücke des Handwerks entstanden.
Diese Art Schlösser setzten sich im 17, und 13, Jahrhundert i'm-q;
und wir können ihre Entwicklung im Museum an einer ziemlichen Reihe
höchst ausgezeichneter Beispiele verfolgen. Die Sülllosskasten sind dabei
meistens mit durchbrochenen Arabesken bedeckt, die sich oft vom gelben
Messinggrund abheben. Diese Arabesken sind nicht gcbuckelt oder ge-
bogen, sondern aus einer iiachen, ebenen Platte geschnitten und noch mit
Gravirungen versehen. Ihnen gehen Schlossgehäuse zur Seite mit ge-
wundenen sehr künstlichen Zügen, denen gleich künstliche Schlüssel ent-
sprechen. Der Iluuptreiz liegt auch hier weniger in der Kunst als in
131
der Künstlichkeit, in der Genauigkeit der Arbeit. Sonst liebte man es
in diesen Jahrhunderten, die Handgriffe der Schlüssel mit kunstvollen
Ornamenten auszufüllen, wozu man in der gothischen Zeit das Masswerk
benützte, so dass dieser Theil des Schlüssels etwa einer gothischen Fen-
sterrose im Kleinen glich. Au die Stelle des Masswerks trat dann im
16. Jahrhundert ein leichtes, gefalliges, fein ausgefeiltes Renaissance-
ornameut, das sich mit dem wandelnden Geschmack wieder verändert.
An einer grösseren Reihe von Schlüsseln, die im Besitz des Museums
sind, kann man diese Entwicklung recht gut verfolgen.
Dieser Kleinkunst der Schlosserei, wie man sie nennen könnte,
ging im 17. und 18. Jahrhundert ein Kunstzweig zur Seite; den die so-
genannten Laubschlosseru übten. Das waren die reichen Gitter, Thüren
und Thore, Krönungen, Füllungen, Blumen u. s. w. aus gesehmiedetem
und getriebenem Eisen, in Windungen und Ranken, in Laubwerk, auch
wohl mit Muscheln, Masquerons und anderem Zierrath, wie es der wan-
delnde Geschmack aufbrachte und wieder verwarf. Obwohl zumeist der
Barock- und Rococozeit angehörend, also der Entartung des Geschmacks,
gibt es doch erstaunlich gute Sachen von diesem Genre, sowohl was die
Arbeit wie die Zeichnung betrifft; manches freilich ist auch allzuwild
und barock. Das Museum besitzt einstweilen nur einige kleinere lehr-
reiche Beispiele davon; grössere sind nicht gerade selten, aber sie erfor-
dern bedeutenden Raum zur Aufstellung, der in den jetzigen Räumlich-
keiten nicht hinlänglich vorhanden ist.
Im 19. Jahrhundert ist die Schlosserei als Kunst in grosse Vernach-
lässigung und damit in grossen Verfall gekommen. Ausser dem allge-
meinen Sinken des Geschmacks mag hierzu noch besonders das Aufkom-
mcn des Eisengusscs beigetragen haben. Die getriebene und geschmiedete
Kunstarbeit in Eisen verschwand fast völlig und musste erst in den letzten
Jahren durch die Bemühungen der Künstler, zunächst insbesondere der
Gothiker unter den Architekten, wieder in das Leben gerufen werden.
Es ist ihnen aber gelungen und wir sehen jetzt die alte künstlerische
Eisenarbeit, wie sie vor Zeiten geübt worden, in zwei Richtungen wieder
aufleben. Die eine, welche sich mehr an die strengen, aus dem Process
der Arbeit und der Natur des Materials hervorgegangenen Formen und
Zeichnungen hält, besonders also die mittelalterliche Richtung, wird am
meisten in England geübt, und auch in Wien haben wir schon einzelne
schöne und bedeutende Beispiele davon gesehen. Die andere Richtung
vertreten die Franzosen. Sie schmieden und behandeln das Eisen ganz
in ihrer naturalistischen Weise und machen Blumen und Blätter daraus,
man möchte sagen wie aus weicher nachgiebiger Butter geformt. Von
beiden Arten hat das Museum eine Anzahl höchst interessanter Gegen-
stände auf der Pariser Ausstellung erworben, von grösserer und kleinerer
Art, die als charakteristische Blüthen des heutigen Schaffens auf diesem
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Gebiete betrachtet werden mögen. Es sind Blumen, Laubwerk, Lüster,
Caminständer und sonstiges Camin- und anderes Geräth, Gitter, Schlösser
und Schlüssel u. s. w. Die englischen Arbeiten sind zumeist aus der
Fabrik von Hart and Son, die französischen von Baudrit. Manche
der englischen Arbeiten haben noch das Eigenthiimliche, dass sie mehr-
farbig bemalt sind. Man hat an dieser Bemalung des Eisens aus Styl-
geiiihl wohl Anstoss genommen, allein da das Eisen doch einmal der
Conservirung wegen einen Ueberzug erhält, so lässt sich der Schritt in's
Farbige wohl rechtfertigen.
Bei der Bedeutung, welche der Eisenguss heutzutage auch künst-
lerisch gewonnen hat, müssen wir auch eine Anzahl solcher Arbeiten im
Besitz des Museums erwähnen. Es sind dies zunächst eine Anzahl Leuch-
ter, Schalen, Teller und andere kleinere Gegenstände mit reicher orna-
mentaler und igürlicher Arbeit, Nachbildungen von Originalgegenständen
aus der Ilsenburger Fabrik. Der Eisenguss tritt hier vorzugsweise als
reproducirend auf und leistet hier bei der besonderen Geschicklichkeit
der genannten Fabrik gute Dienste. Sodann sind eine Anzahl gegossener
Schlüssel von mannigfacher eleganter Zeichnung zu nennen, französische
Arbeiten, die auf der letzten Pariser Ausstellung erworben wurden.
Diese Arbeiten, welche noch schöner in der Zeichnung sein könnten,
zeichnen sich durch verhaltnissmässige Billigkeit aus. Ihnen treten zwei
andere Gegenstände aus geschnittenen Stahl, ein Schlüssel und ein
Schlossbeschlag im Renaissancestyl und ebenfalls von französischer Ar-
beit, von Huhy in Paris, zur Seite, die an Schönheit der Zeichnung, an
Nettigkeit und Vollendung der Arbeit jene weitaus übertreffen, ja wahre
Ideale der kleinen Schlosserei sind. Freilich sind auch die Preise von
entsprechender Höhe.
Schliesslich könnten wir noch die indischen und russischen Eisen-
arbeiten mit eingeschlagenem Silber und Gold erwähnen, deren das Mu-
seum eine grössere Anzahl von älterer und neuerer Arbeit besitzt. Sie
gehören aber doch wohl mehr dem Kunstzweig der edlen Metalle, also
der Goldschmiedekunst an, als den Eisenarbeiten. Letzteres Material
bildet nur die Unterlage, die Kunst daran bezieht sich auf die Anwen-
dung der edlen Metalle.
Rheinisch-Westfälisches Museum für Kennt-Industrie, verbunden mit einer
Kunstgewerbeschule.
Die Idee, welche der Gründung des South-Kensingbon-Museums zu Grunde gelegen,
ist eine fruchtbare geworden. Von der Ueberzeugung durchdrungen, dass technischen
Geschick und mechanische Vollkommenheit für viele Gebiete allein nicht hinreicht, das
Erzeugnis concurrenzüihig zu machen, dass vielmehr auch der Furmen- und Farbensinn,
des Stylgeliihl, der Geschmack gepflegt werden müsse, hatten die Engländer dieses Mu-
eenm in's Leben gerufen. Schon nach wenigen Jahren zeigten sich günstige Ergebnisse,
die selbst die vorsorgliche Eifersucht der Franzosen weckten, obschon diese damals noch
nicht sehr gegründet wer.
33
Nach der Weltausstellung von 1862 äusserte der Berichterstatter der französischen
Abtheilung der internationaler Jury, Herr Merimä, Folgendes Seit der Weltausstellung
von 1851 und selbst seit der von 1855 wurden ungemeins Fortschritte in ganz Europa
gemacht, und obwohl wir nicht still standen, so können wir uns doch nicht verhehlen,
dass der gewonnene Vorsprung abgenommen hat, dass er sogar daran ist, zu verschwin-
den; mitten unter den von unseren Fabrikanten davon getragenen Erfolgen ist es eine
Pflicht für uns, daran zu erinnern, dass eine Niederlage möglich, dass sie sogar in einer
nicht fernen Zukunft vorauszusehen ist, wenn sie nicht von jetzt an alle Anstrengungen
machen, um einen Vorrang zu behalten, den man nur unter der Bedingung ununterbro-
chener Vervollkommnung behauptet."
Diese Mahnung gab den ersten Anstoss zur Gründung der Union centrale des
Beaux-Arts appliques b. l'Industrie." Ihre Aufgabe war Gründung eines Museums für
die Kunst-Industrie, verbunden mit einer Bibliothek, einer Zeichneuachule und regel-
miissiger Ausstellung von Gegenständen der Kunst-Industrie. Die Theilnahme des Publi-
cums wuchs, je mehr die Zwecke der Gesellschaft gewürdigt wurden, so dass dieselbe bald
über beträchtliche Geldmittel verfügen konnte.
Das Museum fiir Kunst und Industrie zu Lyon wurde am 6. März 1864 auf An-
regung der dortigen Handelskammer eröffnet. I.m Anfange hatte man nur daran gedacht,
alle auf Seidenweberei bezüglichen Muster zusammenzustellen. Später ging man weiter,
so dass das Museum jetzt alle Zweige der Kunst-Industrie umfasst.
In Deutschland war das von England gegebene Beispiel nicht ohne Nachahmung
geblieben. In Stuttgart und Nürnberg wurden Schulen oder Sammlungen für Kunst-
Industrie angelegt. Der Handels- und Gewerbeverein fir Rheinland und Westfalen"
veröffentlichte 1860 eine kleine Schriü unter dem Titel Die Industrie und die Kunst in
den Rheinlanden", in welcher Seite 14 gesagt wurde Sobald unsere Fabrikanten einmal
einsehen würden, dass künstlerische Kräfte zu ihrem Dienste vorhanden sind oder leicht
herbeigezogen werden können, sobald sie Zutrauen fassen wollten zu diesen Kräften und
sie in Anspruch nehmen und in's Werk setzen, sobald würde auch unzweifelhaft unsere
Industrie zu ihrem materiellen Aufschwung einen geistigen Aufschwung gewinnen und
neben der anerkannten deutschen Arbeitsfähigkeit und technischen Befähigung deutsche
geistige und künstlerische Befähigung sich wieder zeigen und glänzen wie sie einst
länzte."
In Wien wurde am 7. März 1863 unter dem Protectorate des Herrn Erzh. Rainer
das Oesterreichische Museum für Kunst und Industrie" gegründet.
In Berlin hat sich im J. 1866 unter dem Protectorate der Frau Kronprinzessin ein
Deutsches Gewerbe-Museum" gebildet, das dieselben Zwecke verfolgt, wie das Wiener.
In neuster Zeit hat sich nun auch in Cöln unter der Leitung des österr. General-
Consuls Ed. Oppenheim ein Comite gebildet. welches die Errichtung eines solchen Mu-
seums unter dem Titel "Rheinisch-Westfalisches Museum für Kunst-Industrie", verbunden
mit einer Kunst-Gewerbeschnle, anstrebt. Wir entnehmen die nachfolgenden Stellen dem
Programme dieses Unternehmens
"Die beiden Provinzen Rheinland und Westfalen besitzen eine viele Jahrhunderte
alte Industrie, die von Jahr zu Jahr grössere Dimensionen annimmt, deren Producte auf
allen Ausstellungen Bewunderung und Anerkennung finden, die also, um hinter jenen der
englischen, französischen und österreichischen nicht zurückzubleiben, ebenfalls eines Mu-
seums für Kunst-Industrie nebst Schule bedürfen, da dieser Industrie nicht schaden wird,
was der anderer Länder schon wesentlich genutzt hat. Der schon bestehende Verein für
christliche Kunst hat eine permanente Ausstellung von Paramenten, Reliquiarien, Kreuzen,
Kelchen, Monstranzen, Stickereien s. w. ins Leben gerufen, die für den Eifer zeugt,
der an verschiedenen Orten in Nachahmung dieser Gegenstände zu kirchlichem Gebrauche
erwacht ist. Derselbe Eifer und dieselbe Verbesserung des Geschmackes würde sich
zeigen, wenn für die Industrie im Allgemeinen ein Museum nebst Schule gegründet würde,
zumal wenn dasselbe auf die Bedürfnisse unserer Gewerblhlitigkeit, insbesondere unserer
Handwerker, Rücksicht nimmt und der Schwerpunkt bei Anschaffung der Muster in die
wirklich vorhandenen Industriezweige gelegt wird.
Die beiden Provinzen Rheinland und Westfalen besitzen namentlich eine gross-
artige Metall-, Glas- und Steiugutwaaren-Fabrication, eine blühende Fabrlcation von lei-
nenen, seidenen, baumwollenen und wollenen Geweben, Möbeln Tapetenn Teppich- und
Uhren-Fabriken, überhaupt sind fast alle Industriezweige vertreten, und zwar datirt die
rheinische Gewerbthätigkeit schon seit römischer Zeit. Karls des Grossen Sorgfalt für He-
bung des materiellen Wohlstandes dieses Volkes, die aus seinen Capitularen so deutlich
zu Tage tritt, ferner die Einwirkung des Christenthums, und vor Allem die Bischofssitzo
und Klöster, trugen wesentlich zur Entwicklung der Industrie bei. Die Höfe der Fürsten,
die Burgen des Adels, endlich die reichen Handelsstädle gewährten der Kunst-Industrie
134
willkommene Ptlegc. Eine Wanderung durch die aus dem Mittelalter stammenden Schlösser
und Burgen Rheinland-Westfalens, durch die gothischen Dome, so wie durch unsere Mu-
seen-gewiihrt die Ueherzengnng, wie lebendig das Gefühl für die Kunst in den Gewerben
bei unseren Altvordern war, und wie sie auch den unscheinharsten Gegenstand für den
täglichen Gebrauch künstlerisch zu verschönern suchten.
Cöln und Trier besassen berühmte Email-lfabriken, deren Arbeiten denen von Li-
rnoges nicht naehstanden. Bewnndernswerth sind die Arbeiten der rheinisch-westfälischen
Gold- und Silberschmiede, der Helm- und Harnischmacher, der Watfensohmiede, Glasmaler,
Teppicbweber, Holzschnitzer, Schlosser, Kupfer- und Messinggiesser u. s. w. Derartige
Arbeiten in einem Museum in Originalien, Abgüssen, Zeichnungen, Photographien u. s. w.
zu vereinigen, und durch sie auf Läuterung des Geschmackes, auf Durchdringung der
Industrie mit den Principien der wahren Kunst, wie solches schon bei Engländern und
Franzosen der Fall ist, hinzuwirken dns soll die Aufgabe des in Cöln zu begründenden
Museums sein.
"Es wird dabei ganz besonders auf künstlerische Durchdringung der Arbeiten unserer
Handwerker Rücksicht genommen. Vergleicht man die Leistungen früherer Jahrhunderte
mit denen der Gegenwart, so wird man zur Ueherzeugung gelangen, dass letzteren das
wahrhaft Schöne im Verein mit dem Nützlichen und Zweckmässigen nur selten innewohnt.
Und doch besitzt der deutsche Handwerkerstand heute mehr als im Mittelalter die Bil-
dnngsfrilnigkeit, die nur des Siusscren Anstosses bedarf, um ihn wieder auf jene Bahn zu
leiten, auf der im Mittelalter so viele herrliche Schöpfungen ausgeführt wurden. Die
Schule hat schon wesentlich vorgebildet und die Empfänglichkeit für das Schöne und
Geschmackvolle genährt. Sodann haben die durch Eisenbahnen bewirkte Leichtigkeit des
Reisens, die Billigkeit illnstrirter Zeitschriften und technischer Werke, Photographien u.
s. w. den Kreis der Ideen des Handwerkers erweitert. so dass er heute ungleich hetiihigter
ist, auf den Gebieten der Kunst-Industrie Schönes zu leisten, wie im Mittelalter, wo die
Geistesbildung im Allgemeinen eine sehr schwache war.
Macht man den Handwerker leistungsfähiger, so wird auch der Wohlstand unddio
Gesitturlg des Mittelstandes zunehmen und Staat und Gemeinde ziehen daraus ökonomische
Vortheilc, die mit dem zunehmenden Wohlstands steigen. Hier ergibt sich das Interesse,
das die rheinisch-westfiilischen Städte an dem Zustandekommen eines Museums für Kllllßte
Industrie zu nehmen haben, ein Interesse, das die Stadt Cöln bereits anderweit bekundete,
als ihre Vertretung 100.000 Thnler für das Polytechnicurn votirte. Ein ähnliches Interesse
documentirt sich an den Beiträgen, die aus allen Provinzen für das "Gefmalilättllß Mu.
senm" in Nürnberg gezahlt werden. Viel directer, folgenreicber und umgestaltender würde
ein Museum für Kunst-Industrie in Köln wirken, da diese Stadt durch Eisenbahnen und
die Wnsserstrasse des Rheines mit den übrigen rheiniseh-westtälischen Städten aufs engste
verbunden ist, so dass die Benutzung des Museums Jedermann erleichtert wird. Ferner
darf man erwarten, dass, wie solches namentlich in Wien und London geschieht, der Adel
und die reichen Bürger ihre Kunstwerke durch die Ausstellung zur Anschauung bringen,
dass ferner auch die in Rheinland und Westfalen in Schlössern und Bürgerwohnungen
vorhandenen Schätze dem Museum leihweise überlassen werden, damit dieselben als Mu-
ster des guten Geschmackes fördernd und anregend auf l'ahrikanten und Handwerker
wirken können.
Der grosse Colbert iiusserte einmal ,Wir müssen Europa mit unserem
Geschmacks bekriegen und dnrch die Mode uns die Welt unterwerfen."
Wer möchte behaupten, dass dies den Franzosen nicht gelungen sei? Ihre Industrie hat
Milliarden aus Deutschland gezogen, weil sie den Geschmack beherrschte oder weil man
doch glaubte, die Franzosen hätten Geschmack. Soll das deutsche Volk, das seine go-
thisehen Dome mit der Farbenpracht der gemalten Fenster, den wunderbaren Arbeiten in
Metall, Holz und Stein, den kostbaren Gewändern, Teppichen und Geräthen ausstattete;
dessen Burgen, Rathhäuser und Privatwohnungen so reiche Schätze mittelalterlicher Kunst-
Industrie bergen; dessen Industrie so grossartige Blüthen am Riesenbaume des mensch-
lichen Schadens treibt; soll dieses Deutschland mit seinem Volke der Denker, Künstler
und Fabrikanten nicht dazu berufen sein, auch im Reiche des Geschmacks den Ton an-
zugehen? Jedenfalls wird es sich der Mühe lohnen, den Versuch dazu zu machen und
wird dann wenigstens die Herrschaft der Franzosen eine bestrittene und getheilte sein.
Im Mittelalter durchdrang der Sinn für die Kunst und die Freude am Schönen
und Geschmackvollen das ganze Volk, wie ein Blick in alte Bürgerhäuser beweist, wo
jedes Schloss, jede Thür, jeder Schrank, ja der Fenerheerd und die Wetterfahne ihre styl-
gcmlissen Verzierungen besessen. Daher kommt es auch, das; die Pmrlucm de, mmd.
alterliehen Kunst-Industrie jenen bestimmt durchgeführten Charakter aufweisen, den man
heute bei den meisten derartigen Arbeiten vergebens sucht. Aus dem steigenden Wohl-
stnnde der Nation wie aus der wachsenden geistigen Bildung folgt aber die Nothwendig
Bi
keit mehr und mehr für Fabrikanten und Handwerker, dem wahrhaft Schönen in allen
industriellen Erzeugnissen Rechnung zu tragen, besonders seit die Welt-Ausstellungen ein
Vergleichen ermöglichen und der Wetteifer dadurch bei allen Cultnrviilkern der Erde un-
gemein angeregt worden ist.
Für unsere Industriellen und Handwerker ergibt sich also die Lehre, es den Frau-
zoseu und Engländern nachzumachen, wenn sie concurrenzfihig bleiben wollen. Dieselben
Mittel, die Colbert anwandte, um die Franzosen auf die Höhe des Geschmackes in in-
dustriellen Angelegenheiten zu beben, müssen auch von uns angewandt werden, was um
so leichter ist, als wir eine grossartig entwickelte Industrie besitzen, deren Arbeiten der
Ruhm der Solidität zur Seite steht.
"Fördert ein Museum für Kunst-Industrie nebst einer Schule den Geschmack, so
werden unsere Industriellen bei den ihnen zu Gebote stehenden geistigen und materiellen
Mitteln bald im Kreise der Industrievölker Europa's denselben Rang einnehmen, den unsere
Philosophen, nnssre Dichter, unsere Sprachforscher, unsere Künstler sich längst auf gei-
stigem Gebiete errungen haben.
Diese wenigen Andeutungen mögen genügen, um dem Gedanken, in Cöln ein Mu-
seum für die Kunst-Industrie der beiden Provinzen Rheinland und Westfalen zu gründen,
die richtige Würdigung und die Unterstützung aller derjenigen zu verschaffen, welche in
der Lage sind, gemeinnützige Zwecke durch Geldbeiträge realisiren zu helfen. Cöln eignet
sich durch die Sammlungen des städtischen Museums, durch seinen Reichthum an Schützen
mittelalterlicher Kunst-Industrie in den Kirchen wie in Privathiiusern, durch die Nähe der
Kunst-Akademie in Düsseldorf, der Universität in Bonn und des Polyteclnnicums in Aachen
mit ihren wissenschaftlichen Sammlungen vor Allem dazu, dieses Institut in seinen Mauern
zu besitzen, wie diese Stadt ja auch in Bezug auf Verkebrs-, Handels- und Gcldwesen
der Ccntrulpunkt der beiden westlichen Provinzen Preussens ist
Der oft betbütigte Genieinsinn der Bürger Cölns und die Wichtigkeit einer solchen
Anstalt für das Ganze lassen hoffen, dass das Project gerade hicr allseitiger Theilnahme
begegnen, und dass insbesondere die Gemeinde-Vertretung der Stadt Cöln sich die werk-
thlitige Förderung desselben angelegen sein lassen werde."
Aus den Statuten heben wir zunächst die allgemeinen Bestimmungen hervor
l.
Zweck. Das rheiniseh-westfiilische Museum für Kunsteindustrie hat den Zweck,
den Gewerbetreibenden beider Provinzen diejenigen Muster, Modelle und wissenschaftlichen
Hilfsmittel zu bieten, die sie befähigen, ihre Fabricate und Erzeugnisse mehr und mehr
den Anforderungen der Kunst gemiiss anzufertigen und den Geschmack zu liiutern und
zu heben.
ä. 2.
Das Museum umfasst daher
eine Sammlung von künstlerischen und technischen Mustern und Modellen;
eine Sammlung von Büchern Gemälden, Kupferstichen, Holzschnitten, Photo-
graphien, l-landzeichnungen, Gypsabgiissen etc., die zur Erreichung dcs im ä.
angedeuteten Zweckes dienen können.
5. 3.
Mit dem Museum, dessen Inhalt durch Geschenke, Kauf, Tausch oder eigens An-
fertigung durch Nachbildung erworben wird, ist eine pennanents Ausstellung von Erzeng-
nissen der alten und modernen Kunst-Industrie verbunden. Das Nähere über diese Aus-
stellung bestimmt das Reglement.
4.
Zur ferneren Erreichung des im Q. angedeuteten Zweckes wird eine Schule für
Kunst-Industrie gegründet, in welcher namentlich den Gewerbetreibenden Gelegenheit zur
Erlangung künstlerischer Fachbildung gegeben wird. Mit dieser Schule verbunden sind
öffentliche Vorlesungen über künstlerische gewerbliche und cnlturhistiorische Gegenstände.
Das Nähere über diese Anstalt wird durch ein besonderes Reglement festgesetzt.
Es soll aber wo möglich dahin gestrebt werden, die Schule in engste Verbindung mit der
hiesigen Provincial-Gewerbeschnle zu bringen.
5.
Nach Massgabe des Fortganges, G0?! das Museum nimmt, soll bei demselben eine
Gypsgiesserei, eine photographische Anstalt und eine Holzschnitzerei eingerichtet werden.
Die weiteren Bestimmungen von S. angefangen bis 5. 16 in elnsive
beziehen sich auf die financielle und administrative Seite des Unternehmens. Wir haben
daraus nur hervor, dass zur Aufbringung der Kosten der Anstalt ein Stammcapitzil gc-
bildet wird, das durch Ausgabe vnn Antheilscheinen beschafft werden und vorläufig
50.000 Thlr. betragen soll. Sobald 25.000 Tblr. gezeichnet sind, beginnt das Museum
136
seine Thiitigkeit; die Verwaltung des Museums fiihrt ein Vorstand. welcher durch ab-
solute Stimmenmehrheit der Besitzer von Antheihoheineu und zwar alle drei Jahre neu
gewählt wird.
Von allgemeinerem Interesse sind wieder die Bestimmungen über die Stel-
lung des Directors und Custos, der Correspondenten, über das System
der Sammlungen, Schulen, Ausstellungen und Vorträge, die wir im Nach-
folgenden zum Abdruck bringen.
5. 17.
Direction. Die unmittelbare Leitung des Museums sowie der mit diesem verbun-
denen Anstalten führt ein Director, welcher vom Vorstande mit absoluter Stimmenmehrheit
zu wählen ist. Unter demselben steht das Bureau; er wacht und entscheidet über die-
Anordnuug der Ausstellungen und Sammlungen, sowie über die Abfassung der Kataloge
und sonstiger Verzeichnisse; er führt die Correspondenz; er entscheidet innerhalb der ihm
ertbeilten lnstruction, die vom Vorstande zu erlassen ist, über den Ankauf und den Er-
werb der Gegenstände für die Sammlungen; er veranstaltet die im 5. vorgesehenen
öffentlichen Vorträge; er erstattet einen summarischen Monatsbericht sowie einen Jahres-
bericht an den Vorstand; er wohnt allen Sitzungen des letzteren, jedoch ohne Stimmrecht,
bei, und. wird in Verhinderungsfüllen durch den Custos vertreten.
Q. I8.
Der Custos. Als Aufseher der Sammlungen wird ein Custos angestellt, der unter
dem Director steht, diesen nach Massgabe seiner Instruction unterstützt, und dem haupt-
sächlich die Aufstellung und planmässige Anordnung der Sammlungen obliegt.
Q. 19.
Correspondenten. Aus der Zahl der auswärtigen Mitglieder werden Correspon-
deuten des Museums durch Ausfertigung eines Diploms ernannt, welche ihre Functionen
als Ehrenamt ausüben und die Verpdichtung übernehmen, die Direction von dem Vor-
kommen von Kunstgegensüinden, Büchern etc., die sich für die Zwecke des Museums
oder der Ausstellung eignen, in Kenntniss zu setzen, und den Ankauf, den Tausch, die
Nachbildung oder die leihweise Hergabe dieser Gegenstände für die Ausstellung oder zum
Behufe der Nachbildung vermitteln.
5. 20.
Im Falle die Stadt Cüln die Locale für Museum und Schule kostenfrei hergibt,
geht das Eigentbum an den Sammlungen derselben in den Besitz der Stadt über.
s. 21.
Organisationsplan. Der Director hat einen Plan für das Museum sowie für
die Bibliothek auszuarbeiten und dem Vorstande zur Genehmigung vorzulegen. Derselbe
hat namentlich zu umfassen
1. Gegenstände der Baukunst in alter und neuer Zeit;
2. Möbel in Holz, Stein, Metall etc.;
3. Musikalische Instrumente;
4. Haus- und Küchengeräthe;
5. Masse, Gewichte, Uhren, Münzen, Medaillen;
G. Schreib- und Zeichnengerätbe, Spiele;
7. Schmucksachen aus Steinen, Metallen, Horn, Elfenbein etc.;
8. Wappen, Fahnen, Feldzeichen, Wahrzeichen, Waden und Rüstungen, Pferde-
geschirre, Fahrwerke, Schiffe etc.
9. Gefasse in Elfenbein, Glas, Thou, Metall, Email, Holz; Glasmalereien etc.;
10. Webereien und Stickereien in allen vorkommenden Stoffen;
ll. Kleidungsstücke, etbnographisch und historisch geordnet;
12. Arbeiten in Leder, Papier. Pappe eto., Tapeten u. A.;
13. Gegenstände des Buchdruckes. der Lithographie, des Holzschnittcs, der Photo.
grnphie, der Galvanoplastik, der Buchbinderkunst etc.;
14. Maschinen aller Art;
15. Toilettestode, Chemikalien etc.
S. 22.
Schule. Die Schule wird erst dann in's Leben gerufen, sobald. das Museum ein-
gerichtet ist. Sie steht unter Leitung des Directors und hat der Vorstand das Nähere
über Lehrplan, Anstellung der Lehrer etc. zu beschliessen.
Sollte sich die Stadt Cöln an der Schule betheiligen, so ist auch sie durch ihre
Vertreter dabei zu hören.
S. 23.
Ausstellung. Die permanente Ausstellung findet in den Räumen des Museums
statt und ist, gleich den Sammlungen des letzteren, dem Publicum an bestimmten Tagen
137
und zu bestimmten Stunden, die der Vorstand festsetzt und bekannt macht, gegen von
diesem zu nonnirendes Eintrittsgeld zugänglich.
Der Vorstand soll jedoch such berechtigt sein, dem Publicum an gewissen Tagen
den Eintritt unentgeltlich zu gestatten.
Anträge in Betred der Nachbildung. Abformung, etc. von im Museum oder in der
Ausstellung befindlichen Gegenständen oder in Betred der Beschickung fremder Ausstel-
lungen mit solchen Gegenständen sind an den Vorstand zu richten, der über sie, unter
Beirath des Directors, entscheidet.
Der Vorstand setzt auch den Tarif fir Abgüsse, Doubletten etc. fest.
S. 24.
Vorträge. Wird es für nöthig erachtet, durch den Director, den Custos oder
durch die Lehrer der Schule Vorträge über Gegenstände der Kunst halten zu lassen, so
hat der Vorstand die näheren Modalitäten festzustellen.
.De.r 5.. 25' schliesst Idns Statut mit den kestimniungeu, in Iwelt-her weise esentuell
die Auflösung der Mnseums-Gesellschaß stnttzuünden hätte.
Die Farben der altpersischen Teppiche.
Unter den seltenen Schlitzen der Kunstindustrie, welche im k. k. Museum zur Aus-
stellung gelangten, nehmen die Seidenpliisch-Teppiche aus dem Schönbrunner Teppich-
depöt einen sehr hohen Rang ein. Die Pariser Weltausstellung bewies, dass die moderne
persische Teppichwirkerei nicht mehr auf derselben hohen Stufe der ornamentalen Kunst
sich befindet, und dass auch der in den alten Teppichen herrschende Luxus des Materiales
aufgehört habe. Ferner ist uns von keinem Museum und von keiner Schatzkammer bekannt,
dass sie ähnliche Exemplare, geschweige Collectionen derselben Gattung besitzen, denn
alle ähnlichen Exemplare gehen unter dem Collectivnamen als türkische oder orientalische
Teppiche und sind minder in der Qualität und nur verwandt im Styl, nicht aber in der
Grossarügkeit der Composition. Wären diese Vorbilder zahlreicher, so würden die beiden
von Philipp Haas St Söhne copirten Muster nicht solches Aufsehen gemacht haben als
Specialitäten ersten Ranges, die in Abbildung und als Gewebe für Museen angekauft wurden.
Als die beiden grossartigsten und vorzüglichsten Leistungen der gesammten modernen
Webeornamentik wurden diese Copien geschätzt und es war nur zu bedauern dass wir
das geistige Eigenthumsrecht einer früheren Kunstepoche eines anderen Welttheiles zu-
schreiben mussten. Die Erkenntniss und Nachahmung des Vorziigliehsten ist aber der
erste Schritt, um das höchste Ziel zu erreichen und bleibt es ein hohes Verdienst und ein
epochernachendes Ereignis in der Geschichte der Ornamentik, dass das Museum die Co-
pien anregte und Haas mit der bewunderungswürdigen Leistungsfähigkeit seiner Fabri-
cation dieselben ausführte.
Heben wir nun einestheils hervor, dass für die Weiterentwicklung der modernen
europäischen Ornamentik das Studium der Teppiehdecoration von höchster Wichtigkeit ist
und zwar für sämmtliehe Kunstgewerbe und selbst Rir die Architektur, die in der Folge
immer mehr sich an das lange vernachlässigte Princip der Verkleidung durch das Flach-
ornament der Gewebe gewöhnen muss, so ist selbstverständlich die vollendetste Teppich-
ornamentik von höchstem Interesse. Wir können uns in Wien daher doppelt glücklich
schätzen, Vorbilder zu haben, die jedem anderen Museum fehlen und in der That uner-
setzlich sind.
Die Schnelligkeit, mit welcher Philipp Hans Söhne die beiden ausgewählten
Muster, das eine ein Teppich in der Grösse von 18' Breite und 24' Länge in einem Stück
gewebt, das andere ein Wandteppich als Portiere in Gobelinwirkerei, ausführte, war so
überraschend, dass es uns nicht verwundern kann, wenn wir einige Mängel entdecken;
jedoch Mängel eigener Art, die vielleicht Tausenden als Vorzüge gegolten haben. Die Form
war höchst correct und hat Herr Hatzinger, der talentvolle Zeichner der Teppichfebrik,
die Quadricatzeichnnng in meisterhaftester Weise besorgt. Die Farbe war dem Original
sehr ähnlich und gerade hierin lag der Fehler, denn die Farbe des Originals war während
drei Jahrhunderten so verschossen und zwar in ungleicher Weise, dass derjenige, welcher
viele alte Webemuster eopirt hat, sich sagen musste, die Originale sind dennoch nicht in
der Wirkung ihrer Neuheit erreicht, was doch der Zweck der Nachahmung war. Zum Glück
hat der g-rosse Teppich die Bestimmung, nur bei Gasbeleuchtung gesehen zu werden, und
kommt den etwas harten Contrasten das goldige Lichtmeer zu gut, welches die wider-
spenstigsten Farben in Einklang bringt, sowie es auch verbliebenen Schönheiten einen
Nachsommer der Jugend gewährt. Mit noch einem Uebelstaude hatten die Teppiche von
138
II uns zu kämpfen, nämlich mit der Verschiedenheit des Materielles. Die Originale sind
Seidcnpliisch und die Copien sind Plüschteppiche von gewöhnlicher Wolle. In der Seide
kann man kühn die derbsten Contraste sich erlauben, die in der WVolle ahscheulich wirken,
weil sie stumpfe Farben und nicht das Lichtspiel der Farbenbrechung besitzt. Dieselbe
Schwierigkeit wie die Copie in Wolle, sollte ich in der Farbencopie kennen lernen, als
rnir der Herr Director R. von Eitelberger, welcher die Wichtigkeit dieser Muster längst
erkannt hatte, dieselbe als eine eben so angenehme wie schwere Aufgabe stellte.
Wir haben nur in der Deckfarhen-Malerei das Mittel, so grosse Flächen bequem
in der gehörigen Wärme und Tiefe der Farben zu behandeln. Die geometrisch treue Wie-
dergabe der Couturen und Farben und die Ausschliessung jeder perspectivischen Zeichnung
verhindert die Anwendung der wunderbaren Lichtreiiexe und Farbenspiele, welche der Seide
oigenthümlieh sind, und mit den einfachen Mitteln der Deckfarben-Malerei sah ich mich
in der Wirkung noch mehr beeinträchtigt wie die Plüschwoherei der Wolle, die in diesem
organischen Steife eine grössere Wärme und Leuchtkraft wie die Erdfarbe besitzt. Indem
ich begann, die Farben iu derselben Kraft, wie ich sie als neu verrnuthete, wiederzu-
geben, stellte sich bald heraus, dass sie zu einer harmonischen Wirkung fast alle zu hell
und zu schreiend gewählt waren, denn was der Lichtschimmer der Seide vermittelt, bildete
in stumpfer Farbe den unangenehrnsteu Contrast. Ds. wahrscheinlich in den nlichsten Jahr-
hunderten unsere Luxusindustrie mit der Wolle für Teppiche sich begnügt und die Seide
für andere Zwecke verwendet, so hielt ich es als die zugleich mögliche und praktische
Aufgabe, diejenigen Farben zu finden. die harmonisch zusammenwirken und in Wolle
möglichst nahe der Wirkung der Seidenteppiche kommen.
ls kamen aber noch andere Schwierigkeiten hinzu, nämlich das Changireu der Ori-
ginalfarben, die durch Feuchtigkeit, durch das Licht etc. solche Variationen zeigten, dass
z. B. dunkelblau nicht nur hellblau und grau, sondern auch alle Schattirnngen der Cho-
colaxle-Farben zeigte. Carmoisiurother Sammt erscheint orange und in allen braunen Schat-
tiruugen. Da nun zweierlei blau als indigoschwnrz mit einem grünlichen Stich, ferner
zweierlei rnth, carmoisindunkelroth und hellcarminrotb, ferner orange und dunkelgrün und
helles gelbgrün nebst perlgrnu die Farbenscala bildete, so ist es wohl begreiflich, dass
die verschossenen Farben durch ihre Aehnlichkeit mit anderen leicht zu Verwechslungen
führen konnten. Ein Glück war, dass siimmtliche Ornamente conturirt sind und zwnr mit
stark contmstirenden Farben, wodurch ein kleiner Anhaltspunkt gegeben ist. Indern ich
nach dem ersten Ermessen die Ausführung versuchte, stellten sich die Fehler bald heraus,
du es ,in den Farben ebenso strenge Stylgesetze wie in der Form gibt. Ich versuchte
nach früheren Beispielen die Wahl der Farben bei schwierigen und zweifelhaften Fällen
nach Eli-wen durch das Copiren der ehemaligen Bocl-Cschen Stoifsammlung erkannten Prin-
cipien und fand in der Regel bei näherer Prüfung des Originals, dass Probireu über
Studiren oder dass das Gefühl meistens richtiger als der Cnlcul geht.
Ich nahm die Seidenfurben an, wie sie im Schatten wirken, und indem ich alle zu
derben Farben milderte, glaube ich diejenige Weichheit, Wärme und Harmonie der Far-
ben getrolien zu haben, welche die orientalischen Muster auszeichnet ü. Wie die Copien
als ltigentlnum des Museums vorliegen, dürften sie sich direct zur Nachahmung in der
Technik der Kniipfteppiche eignen. Für den Jnqirardstuhl müsste die Farhenscala um drei
Farben vermindert nerden, wenn der gewohnte Preis den Ausschlag gibt. Die Technik
der Originale ist eine überaus glänzende, die Centuren sind tadellos und die Gleichmäs-
sigkeit und Festigkeit des Gewebes, des Schnittes, des Pliisches etc. uniibertrelflich. Meh-
rere 'I'eppiche haben Gold- und Silherfiiden. die derart mit Seide überspannen sind, dass
das Metall blitzende Funken über die Flüche streut. Hieraus allein kann man auf den
Luxus jener Zeiten schliessen, zumal wenn man bedenkt, dass solche Prachtstiickc für
ein grösseres Zimmer in einem Stück gevrelst sind. Peter der Grosse schenkte diese Tep-
piche, deren sieben Stück jetzt im k. k. Museum sind, dem Kaiser Leopold I. Ob er sie
als Beute den Türken oder asiatischen Völkern abnahm, oder sie als Tribut oder Ge-
schenk erhielt, vermögen wir nicht zu sagen. Ihr Aussehen ist derart. dass sie auf die
Strapatzen eines Feldzuges schlicssen lassen, als seien sie als Teppiche in Zelten ver-
wendet worden, Jedenfalls sind sie trotz der Kostbarkeit des bisterinles wegen der vcr-
schosseueu Farben kaum mehr zum Gebrauch in k. k. Schlössern geeignet. Für Farben-
chcmiker bieten sie ein höchst interessantes Material, und wünschen wir sehr, dass Che-
miker wie Professor Brücke uns erklären, wie es kommt, dass wie mit dem Messer
getrennt, dieselbe Farbe hier brillant wie früher leuchtet, dort aschgrau zerstört ist. Da
Wir begnügen uns lnil dem Vornuslehsnden die Ansicht des Herrn Ifischlmch als solche wieder-
zugeben, ohnl i'll! die Richtigkeit derselben, die Vüu manchem Fachuuuue bestrinen wird. einstehen zu können.
Die Bcdlctiou.
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die Puhlication der Teppiche lu Naturgrösse eine Unmöglichkeit ist, so dürften nur cin-
zelne Theile in Originalgrösse und das Ganze nur durch Deckfarben Ilnndarbcit und
durch colorirte Photographien Verbreitung finden können.
Der Styl dieser Teppiche ist durchaus als der der Blüthezeit des orientalischen Stylcs
zu bezeichnen. Mit dem geometrischen Linienornamente verbindet sich die Arsheske zu
jenen charakteristischen Blumen und Ranken, die dem Naturalismus so fremd sind und
doch stylistische Blumen im eigentlichsten Sinne des Wortes genannt zu werden verdienen.
Es sind Blumen der Kunst, die ein anderes organisches Wachethuni haben und nur im
Styl ihre Classenhezeiclinung finden. Vor allein ist stets auf die Borte Gewicht gelegt,
in welcher Ruhe und ein strengerer Rhythmus wie in dem Mittelfelde herrscht. Der abge-
streifte organische Charakter, also die mindere Individualität, welche das unorganische
Ornament und die Arabeske kennzeichnet, ist eine Grundbedingung für jedes Teppich-
ornament, welches, nach allen Richtungen sich aushreitend, weder aufstrehend noch
stützend ist, sondern in neutralster Passivität den Fnssboden bedeckt. Diese einfachen
Muster, welche reich ohne Ueherladung, einfach ohne Armuth, die Harmonie rhythmischer
Formen und den Vollklnng der Farben zeigen, sind in der künstlerischen Cumpositiou
ganz der seltenen Aufgabe würdig, das kostbarste Material der Welt zu schmücken. Wir
können uns daher nur über einen so unmässigen Luxus freuen, der Veranlassung bot zur
grössten Vollendung, zu welcher die Flachornamentik gelangt ist. Und indem wir den
geistigen Inhalt höher schätzen als den materiellen Werth, so wünschen wir nur, dass er
allgemein zur Weiterentwicklung der modernen Ornameutik benützt werde.
Friedrich Fischhach.
Kleinere Mittheilungen.
Neu ausgestellte Gegenstände. Am I7. hlllrz Das auf der Pariser Welt-
ausstellung exponirt gewesene Pracht-Cluvier des Hof-Pinnnforte-Fnbrikanten Bösen-
dorfer, angefertigt nach Zeichnung des Architekten Grosser, Geschenk des Herrn Bö-
sendorfer an dns Museum; ein grosser, farbig glasirter Ofen, nach der Zeichnung des
Architekten Ernst ausgeführt vom Oefenfahriksnten E. Fessler in Wien, bestimmt für
das Schloss des Grafen Ureunner in Grafenegg; Teppiche aus Kurdistan, Privateigenthum;
Porträt-Aquarelle nach Originnlgemiilden Tizians, Rembrandts und 'l'intorettu's in der k.
Belvedsre-Gnllerie, von Göstl; eine neue Reihenfolge von Aufnahmen spanischer Monu-
mente vom Architekten Ferencz Schulcz; Modell eines barocken Marmor-Altars, Eigen-
thum des Herrn Klenker.
Am 20. Miirz Ein kleiner Snrkcphng, enthaltend ein Fragment vom Ssrge Kaiser
Karl V., moderne französische Goldschmiedenrbeit, Eigenthum Sr. Durchl. des Fürsten
R. Metternich; eine Suite von Zeichnungen von Prof. C. Swohodn; architektonische
Entwürfe von Prof. Wolnnek; ein Filzteppich, persische Arbeit, Eigenthum des Herrn
Dr. Polak; eine Harfe la Krumpholtz" aus dem Jahre 1785, ausgeführt von Nader-
mann in Paris, Privateigenthum.
Am 23. März Eins neue Serie von Hnndzeichnungen der Erzherzog Albrecht-
Snmmlung aus der französischen Schule des vor. Jahrhunderts, darunter Costlnnehilder
von Pillement, Zeichnungen von Vernet, Boucher, Roslin, Le Prince n. A... neue franzö-
sische Entwürfe zu Zimmerdecorationen, theils Originale, theils Photographien, vom Ar-
chitekten Prignot in Paris; eine Suite von Kupfcrstichen, Entwürfen zu Kaminen aus
dem I6. und 1T. Jahrhundert; Kästen mit Bildhanernrbeit, verfertigl. von Karl Rudrich;
eine Portriitbüste, mudellirt von Karl Rippel.
Am 2. April Ein Krystnllgefüss und ein Schmuckkästchen. ausgeführt von Herrn
Rntzersdo rfe ein Gitter uns Schmiedeeisen, bestimmt für des Palais Sr. kais. Hoheit
des Herrn Erzherzogs Ludwig Victor, nach Zeichn des Architekten Ferstel nnsge-
führt vom Schlossermeister J. Berndt; eine Porlri biistc, inodellirt nnd in Marmor aus-
geführt von Baron Nicolaus Vny; Poreellsn- und Tlwngetiisse, orientalische Waffen und
Stoffe, Eigenthum Sr. Excellenz des Herrn Grafen Edmund Zichy; zwei moderne per-
sische und ein türkischer Shwnl, Eigenthum des Herrn Rndulf Schmidt; Ausgrabungen
von einem Grabe in Canossa, bestehend in einem Krater mit Pferdeßguren und weiblichen
Statuetten, zwei Kriigen und zwei bemalten Knndelnbern aus Thon.
Am 4. April Ein Cnrton zu einem Glasfenster für die Pfarrkirche in Miidling,
cumponirt von Pruf. Klein; das Pmject zur Restauration der Abtei Lacromn bei Ragusn
M0
im Auftrage weil. Sr. Maj. des Kaisers Maximilian entworfen vom Architekten Segen-
idt.
Am 6. April Eine Reihe von Gegenständen aus dem Silberschatze Sr. Majestät
des Königs von Hannover, u. 2. der grosse Achillesschild nach der Zeichnung von Flex-
man; 26 Prachtgetässe, darunter deutsche Renaissance-Gefäße, zumeist Arbeiten der han-
neverischen Lande; zwei moderne englische Silberkannen; ein silberner Weinkühler, in-
dische Arheit; drei Kelche, deutschgothisch etc. Diese Gegenstände gehören zu dem
Prachtvollsten, was uns dem Bereiche der Goldschmiedekunst im Museum bisher zur Aus-
stellung kam.
Am 9. April Italienische Majoliken aus dem Besitze des Fürsten Liechtenstein;
orientalische Seidengewebe und eine orientalische Seidenstickerei, Eigenthum der Frau
v. Spann; das Modell eines Bäulencapitäls, nach dem Entwurfs des Architekten Hausen
ausgeführt vom Bildhauer Hntterer.
Besuch des Museums. Die Anstalt wurde im Monate März von 9267 Per-
sonen besucht.
Der Curntor des Museums. Se. Exc. Graf Edm. Zichy, hat dem österr.
Museum seine in Terracotta ausgeführte Büste, modellirt vom Bildhauer Baron Nicoleus
Vay jun., zum Geschenke gemacht.
Die Ostasiatische Expedition und die Benutzung derselben für das
Museum. Wenn diese Expedition zu Stande kommt, so wird sie Länder berühren, deren
ltunstgewerbliche Thiitigkeit im Museum noch verhältnissmässig sehr schwach vertreten
ist und in denen gerade jener gesunde Ferben- und Formensinn, jene richtigen Principien
der Ornamentetion, mit einem Worte der edle und gute Geschmack in allen Erzeugnissen
von den feinsten Lnxusarbeiten bis zum gewöhnlichsteu Hausgeräthe herab sich erhalten
hat, auf dessen Wiedererweckung und Einbürgerung in der modernen Kunstindustrie die
Bestrebungen der heutigen Knnstgewerbemnseen gerichtet sind.
Hieraus ist zu entnehmen, wie wichtig es Fir das k. k. österr. Museum war, schon
während der Vorbereitungen zur Expedition mit einem durch Geschmack, Kenntnisse und
Erfahrungen hervorragenden Theilnehmer derselben ofdciell ins Einvernehmen treten und
demselben, gewissermassen als eine Instruction für die Vertretung des Museums, jene
Punkte bezeichnen zu dürfen, durch deren Berücksichtigung die Interessen dieser Anstalt
wie z. B. durch Anlegung einer Sammlung von ostasiatischen Stodmustern und Gefäss-
formen vorzugsweise befördert werden könnten.
Die Direction des Museums hat sich daher bestimmt gefunden, an Se. Excellenz
den Herrn Handelsminister Edlen v. Plener die Bitte zu richten, aus der Mitte der fir
die Theilnahme an der Expedition in's Auge gefassten Capacitiiten eine Persönlichkeit zu
bezeichnen, welche der Director des Museums als den officiellen Vertreter
des k. k. Handelsministeriums in dieser Sache betrachten und mit dem er
sich daher in allen die Ostasiatische Expedition und die bezüglichen Wünsche der Anstalt
betreßenden Fragen im kurzen Wege in's Einvernehmen setzen könnte.
Auf diese Eingabe ist der Direction die folgende geehrte Zuschrift Sr. Excellenz
des Herrn Handelsministers zu Theil geworden
"Indem ich mit Vergnügen meine Bereitwilligkeit ansspreche. die Förderung
der speciellen Wünsche des Museums für Kunst und Industrie im Interesse der hei-
mischen Kunstgewerbe durch die ostasiatische Expedition, insoweit Zeit und Umstände
es gestatten, auf das Kräftigste zu unterstützen, ersuche ich Euer Hochwohlgeboren,
in Entsprechung der geehrten Anfrage vom l. April 1868 Z. ll3fM, sich mit dem
Ministerialrathe Dr. Carl Bitter v. Scherzer über alle in dieser Richtung einschlä-
gigen Fragen und Wünsche in directe und unmittelbare Verbindung zu setzen.
Wien am 4. April 1868. Plener."
Kunstgewerhe- und Speclalschnlen für dle Kunstgewerbe in Böhmen.
Die Direction des österr. Museums hat in einer Zuschrift au den Landesausschuss des
Königreichs Böhmen vorn I9. Februar l. J. unter Uebermittlnng eines lithographirten Be-
richtes des Directers des österr. Museums R. v. Eitelberger Ueber den Zustand der
Kunst, der Kunstindustrie und der Schulen in Oesterreich", die Gesichtspunkte in ein-
gehender Weise erörtert, von welchen aus für die Hebung des künstlerischen Elementes
in den kllnstgewerblichen Erzeugnissen der böhmischen Industrie gewirkt werden sollte,
und hat in dieser Richtung vorzugsweise die Errichtung von Fuchschulen für die Glas-
Industrie im Reichenherger Bezirk, für die Thonwaaren-Indnstrie im Ellbogner Kreis, für
die Holzscnlptur im Erzgebirge, dann aber für die Bedürfnisse verschiedener Gewerbe die
Errichtung einer selbständigen Kunst-Gewerbeschule in Prag beantragt. Auf diese Zu-
I4
schrift- ist die Direction des Museums in den jüngsten Tagen mit folgender Erwiederung,
welche für eine günstige Entwicklung dieser hochwichtigen Frage alle Hoffnung gibt,
beehrt worden
Landesausschuss des Königreichs Böhmen. Nr. 3652.
Der mit geschütztem Schreiben vom 19. d. M. Z. 62 gefälligst eingesendete Be-
richt über die anlässlich der letzten Pariser Weltausstellung von Seite der löblichen Di-
rection gemachten Wahrnehmungen in Beziehung auf den Zustand der Kunst, der Kunst-
indnstrie und der einschlägigen Schulen in Oestcrreich, in welchem Berichte insbesondere
die industriellen Verhältnisse des Königreichs Böhmen mit seltener Sachkenntniss einer
eingehenden Besprechung gewürdigt werden, bietet dem gefertigten Landesausschusse an-
genehme Veranlassung, der liiblichen Direction für die gemachten hochinteressanten Mit-
theilungen hiemit den wärmsten Dank mit dem Beifügen auszusprechen, dass der Landes-
ausschuss nicht ermangeln wird, die angeregten Fragen einer näheren Erörterung zu
unterziehen und deren Lösung nach Thunlichkeit anzustreben, wobei sich derselbe vor-
behiilt, gegebenen Falles die gütigst zugesicherte schätzenswerthe Mitwirkung der löblichen
Direction in Anspruch zu nehmen.
Prag, am 2G. Februar 18m8. Für den Oberstlandmarschall
Dr. Schmeykal."
Speelalschulen für llolzschnltzerei In Tlrol. In hiesigen Journalen, schreibt
man aus dem Innthale, sowie in mehreren Tiroler Blättern ist neuestens der Gedanke zur
Sprache gekommen, an verschiedenen Orten in Tirol Schulen für die Iiolzsculptur zu er-
richten. Dieses Project, dem wir zuerst in einer litbographirten Denkschrift des Directors
v. Eitelberger Bericht über Kunst, Kunstindustrie und Schulen in Oesterreich, aus
Anlass der Pariser Ausstellung", begegneten, entspricht einem wirklichen längst fühlbaren
Bedürfnisse und könnte bei geschickter Ausführung für das Land grossen Nutzen bringen.
Die Holzschnitzerei von Tirol hat selbst unter den bisherigen Verhältnissen, wo für die
technische Ausbildung der Bildhauer wenig, für ihre künstlerische Erziehung gar nichts
geschehen ist, einen gewissen Ruf, eine unleughare commercielle Bedeutung besessen.
Auf den bisherigen Weltausstellungen haben unter den Producten, welche von Tirol
nach London und Paris geschickt worden sind, die Holzsculpturen immer eine hervor-
ragende Stellung eingenommen; sie haben regelmässige Auszeichnungen erhalten und
Käufer gefunden. Auf der letzten Londoner und Pariser Ausstellung sind die besten Ti-
roler Schnitzereien von Engländern angekauft worden. Die commercielle Bedeutung der
Tiroler Holzarbeiten steht ausser Frage, sie bilden einen nicht nnbeträchtlichen Export-
Artikel, auf dessen Ausdehnung und Richtung wir gleich später bei der speciellen Be-
sprechung der Grödner Industrie zurückkommen werden. Dieser Kunstzweig hat sich in
Tirol bisher ohne alle Beachtung von irgend einer Seite her erhalten; er ist einer wild
wuchernden Pßanze vergleichbar, die bei dem Vorhandensein der erforderlichen klima-
tischen Bedingungen von selbst aufschiesst, bei völligem Mangel an Pflege jedoch immer
auf der gleichen Stufe stehen bleibt und jeder Entwicklung beraubt ist. Der glückliche
natürliche Boden dieses Industriezweiges ist das Talent der Bildschnitzerei, welches in den
Thälern Tirols so häufig vorkommt, um nicht nur diesem Zweige immer neue tüchtige
Kreide zu sichern, sondern auch den Kunstakademien in Wien und München fortwihrenden
Zuwachs an befähigten Kunstjüngcrn für die grosse Plastik zuzuführen.
Das Beispiel des benachbarten baierischen Oberlandes, dessen verwandte Bevölke-
rung auch häufig ähnliche Talente hervorbringt, zeigt uns den Weg an, der zur Entwicke-
lung dieses Kunstindustriezweiges eingeschlagen werden muss. Der Holzschnitzerei von
Berchtesgaden, deren Waaren einen Weltruf haben, steht eine tüchtige Zeichnen- und
Modellirschule zur Verfügung, und es hat sich in der Mayefschen Kunstanstalt für
kirchliche Zwecke in München, welche nebenbei gesagt unter der technischen Leitung eines
gebornen Tirolers, des Professors Knabl, steht, gleichzeitig ein Etablissement gefunden,
welches auch die der Plastik im Grossen angewendeten Talente nutzbringend zu beschäf-
tigen weiss.
Das Bedürfniss der Errichtung guter Schulen für die Holzschnitzer ist auch in
Tirol schon öfter geäussert worden; in erster Linie ist die Herstellung einer besseren
Zeichnenschule für die Industrie des Grödner Thales betont worden, unter Anderem in
dem letzten Jahresberichte der Bozner Handels- und Gewerbekammer vom Jahre 1864
über die Jahre 1860-1862. Die Holzschnitzerei des Grödner Thales bildet, obwohl
räumlich auf ziemlich enge Grenzen beschränkt, einen der bedeutendsten Industriezweige
des Bozner Kammerbezirkes, namentlich seibdießpitzenklöppelei in Folge der Ueber-
ßügelung der Handarbeit durch Masclunenarheit beinahe ganz aufgehört hat. Die Erzeug-
nisse dieses Thales, wie sie auch wieder bei der letzten Pariser Ausstellung durch die
Vermittlung des Exporteure Herrn Pnrger zur Schau gestellt worden sind, bestehen als
Industrieartikel in verschiedenen Bildhauerarbeiten in Holz, Cbristusbildern, Madonnen,
Beiligenstatuen, Gliedermlinnern, Modellen tiir akademische Zwecke, feine Holzschnitz-
waaren und Kinderspielzeug. Die Anzahl der mit dieser Industrie beschäftigten Personen
beträgt 2000-2500. wovon jedoch der grössere Theil nur im Winter ausschliesslich diesem
Erwerbszweige sich zuwendet. Die Menge der erzeugten Waaren wird neuestens auf
7000-8000 Centner per Jahr im Werthe von beiläufig 250.000 ü. angegeben, wovon etwa
ein Fünftel ins Ausland geht. Der Export findet vorzugsweise statt nach England. Frank-
reich, Nordamerika und in kleineren Quantitiiten nach Egypten, Algier, Ostindien und
Australien.
In den letzten zwanzig Jahren hat sich die Industrie technisch insofern gehoben,
als gegenwärtig auch verschiedene feine I-Iartbolzgattungen Nuss, Apfeb, Ahorn-, Bar,
Birken- und Rotheibenholz verarbeitet und durchaus viel werthvolle Arbeiten gewonnen
werden. Auch den Alabaster, der im Griidner Thale selbst gewonnen wird, hat diese In-
dustrie, wie der Bozner Handelskammerbericht meldet, in den Kreis ihrer Thätigkeit
ezo an.
In künstlerischer Beziehung ist dieselbe jedoch immer noch ausserordentlich ver-
nachlässigt. Es besteht zwar in Griiden zur Ausbildung der jungen Schnitzer eine Zeich-
nenschule, an derselben wird jedoch blos Elernentarunterricht im Zeichnen ertbeilt. Dieser
Unterricht müsste, um dem Bedürfnisse zu genügen, auf alle technischen und künstleri-
schen Fertigkeiten der Holzsculptur erweitert und das Schnitzen von Ornamenten und
Figuren, endlich auch von architektonischen Verzierungen, Rahmen und Mobilar gelehrt
und die besten Vorlagen für diese Zeichnungen benützt werden.
Nebst Gröden müssten ferner noch andere Orte, wo dieselbe Industrie, wenn auch
in geringerer Ausdehnung, ihren Sitz hat, allmiilig mit Schulen bedacht werden, um diesem
Kunstindixstriezxreige mit jener Rzischheit zu Hilfe zu kommen, wie dies bei den heutigen
Coucurrenzverhiiltnissen geboten erscheint. Die k. k. Oberrealschule in Innsbruck, deren
thätige Direetion sich eingehend mit der in Rede stehenden Angelegenheit beschäftigt und
wo bereits gegenwärtig an der Gewerbescbule ein Unterricht in der Holzpiastik ertheilt
wird, dürfte für eine solche Fachscbnle besonders zu empfehlen sein.
Wie wir vernehmen, ist der Tiroler Landesausschuss mit der Frage der Errichtung
solcher Zeichnen- oder Modellirschulen für die Holzschnitzer ernstlich beschäftigt.
Die Angelegenheit wird ohne Zweifel vor den nächsten Landtag kommen. um die
Fiir den Anfang jedenfalls nur in bescheidenem Maassstabe erforderlichen Geldmittel
verfügbar zu machen. Ein Blick auf die blühende und volkswirthschaftlich hoehwichtige
Holzwaaren-Industrie von Belgien, Holland und des baierischen Oberlandes wird den Ti-
roler Landtag überzeugen, dass er seine Mittel nicht leicht einem productiveren Zwecke
zuwenden kann, als der Errichtung solcher Schulen, von denen die Coneurrenzfäihigkeit
und der Export der Tiroler Bildsebnitzereien abhängt.
Lellrrurs für llolzplasiik. An der mit der k. k. Oberrealschnle in Innsbruck
verbundenen Geweibeschule wurde ein Curs für Holzplastik unter der Leitung des wackern
Bildhauers Trenkwalder in's Leben gerufen.
Verwerlbuug drs Nachlasses der k. k. Aerurlal-Porzellan-Manufaetur.t
Im Museum sind in den letzten Wochen einige sehr hübsch in Thon ausgeführte Arbeiten
aus dem Etablissement des Herrn De Cente in Wiener-Neustadt eine Statuette Kaiser
Josephs II., die Gruppe der Niobiden, eine Bncchusgruppe, Daphne und Apollo u. n. m.
zur Ausstellung gelangt; es sind dies die ersten Ausgüsse grösserer Objecte aus den Mo-
dellen, welche das Museum bei der Auflassung der bestandenen k. k. Porzellanfabrik von
derselben übernommen hat und den österreichischen Industriellen zur freien Benutzung
überlässt. Die Originale dieser Gegenstände sind von den besten österreichischen Bild-
hauern aus dem Ende des vorigen und dem Anfange des gegenwärtigen Jahrhunderts von
A. Grnssi, Scballer und Hütter modelliri. Die Farbe des Thons so wie die technische
Behandlung der ausgestellten Copien verdienen alles Lob.
Dorubirncr Lithographie-Steine. Die bei Dornbirn in Vorarlberg bestehenden
grossartigen Steinbrüche enthalten, wie dem Museum von Herrn Schwnerzler in Bre-
genz mitgetheilt worden ist. in vielen Lagern sehr brauchbare Lithographie-Steine. Un-
geachtet der mehrjährigen Bemühungen des genannten Herrn ist es bisher nicht gelungen,
die Ausbeutung dieses Fundes ins Werk zu setzen. weil die Eignung der Steine für die
Lithographie von anderer Seite bestritten wurde. Kürzlich hat Herr Schwaerzler einige
Proben solcher Steine nach Wien gesendet, welche unter Vermittlung des Museums von
einem der bedeutendsten hiesigen Etablissements für Lithographie versucht und als vor-
züglich tauglich für diesen Zweck anerkannt worden sind. Es wird eich nun nur
um die Preise dieser Steine handeln; im Falle sie billig sind, dürfte sich der Bcgchr dar-
nach von Wien aus hald sehr lebhaft gestalten, da die Preise der hier verwendeten litho-
graphischen Steine bekanntlich ziemlich hoch sind.
143
Unterrichtsplan des Deutschen Gewerbe-Museums In Berlin. Das
deutsche Gewerbe-Museum in Berlin. mit dessen Ausstellungen, wie den Lesern der Mit!
theilungen" bekannt ist, auch eine Kunstgewerbeschnle in Verbindung steht, hat das bei-
folgende Programm der Vorträge, welche im I. Quartal des l. J. daselhst gehalten wurden,
verödentlicht. Es geht daraus hervor, dass auch dort alle jene Fächer als nothwendig
betrachtet und gelehrt werden, welche nach dem Statuts der neuen mit dem österr.
Kunstindustrie-Museum in Verbindung stehenden Gewerbeschnle als Unterrichtsgegen-
stände bezeichnet sind.
A. Unterrichtsclassen.
l. Eleinentarzeichnen. Herr Baumeister Jacobsthal.
Sonntags Vormittag von 9-12 Uhr. Preis 17', Sgr.
Montags, Dienstags, Donnerstags und Freitags von Yr-QY, Uhr Abends.
Preis Thlr.
Mittwochs und Sonnabends von 3-5 Uhr Nachmitt. Preis 22', Sgr.
lDer Unterricht erstreckt sich auf alle in den Gewerben vorkommenden
Ornamentformen und ist mit einem erläuternden Vortrag über Anwendung
und Bedeutung derselben verbunden.
2. Ornamentzeichnen. Herr Prof. Lohde und Herr Baumeister Heyden.
Sonntags Vormittag von 9-12 Uhr. Preis 17', Sgr.
Montags, Dienstags, Donnerstags und Freitags von Uhr Abgmh.
Preis IV, Thlr.
Es wird vorzugsweise nach Gypsen gezeichnet mit besonderer Berück-
sichtigung zoitsparender Darstellungsweisen.
3. Gebundenes Zeichnen für Maschinenbauer und Bauhandwerker in Verbindung
mit Projectionslehre, Schuttenconstructionen und Perspective. Herr
Ingenieur Greiner.
Sonntags von 9-12 Uhr Vormittags. Preis 17V, Sgr.
An den YVochcntagexi nach Bediirfuiss.
4. Figurenzeichnen, verbunden mit Vorträgen über Anatomie und Proportions-
lehre. Herr Wisniewsky.
Montags, Dienstags, Donnerstags und Freitags von 7'f,-9'f, Uhr Abends.
Preis IV, Thlr.
Umfasst das Zeichnen der thierischen und menschlichen Gestalt nach
Gypsen und nach dem Leben.
5. Decoratives Malen für Dec-orations- und Stubenmaler. Herr Maler Schneider.
An den Wochentagen von 9-3 Uhr. Monatlich Thlr.
6. Modelliren in Thon und Wachs. Herr Bildhauer Göritz.
Au den Wochentagen von 3',-9', Uhr Abends. Preis Thlr.
Sonntags Vormittag von 9-12 Uhr. Preis 17', Sgr.
Der Unterricht erstreckt sich auf das Ornament und xlic thierischc und
menschliche Gestalt.
7. Compositionsclnsse. Herr Baumeister Kolscher.
An den Wochentagen von 9-6 Uhr. Monatlich Thlr.
Entwerfen und Ausführen kunstgewerblicher Modelle, Muster und Zeich-
nungeu.
B. Vorlesungen.
1. Chemische Technologie mit Versuchen. I. Theil. Herr Dr. Buff.
Freitags Abend von 8-97, Uhr. Preis Thlr.
Der erste Theil umfasst die Lehre vom Wasser, Verbrennungsprocess,
der Glas- und 'I'honwaareninclustrie.
2. Farbenlehre mit Rücksicht auf die Gewerbe, durch Versuche erläutert. Herr
Prof. Dr. Rosenthal.
Dienstag Abends von S-EW, Uhr. Preis Thlr.
3. Geschichte des Kunstgewerhes mit Benutzung der Sammlungen. Herr Dr.
J. Lessing.
Donnerstag Abends von 8-97, Uhr. Preis 'l'hlr.
Der Unterricht begann am I2. Januar.
Meldungen zum Unterricht und zu den Vorlesungen werden in den Wochentagen
vou 972 Uhr im Bureau des deutschen Gewerbe-Museums, Georgenstrasse Treppe
entgegengenommen.
Die Schüler der Untemchtsclassen ad A. haben freien Zutritt zur Bibliothek und.
den Sammlungen.
144
Zu den Vorlesungen ad B. haben Damen Zutritt. Die Plätze sind numerirt.
Eine SchülerinnenAAbtheilung sollte unter Leitung des Herrn Ludwig Buyger den
l. April erüifuet werden.
Fünftes Verzeichniss
der auf der Pariser Ausstellung 1867 erworbenen Gegenstände.
Unter den auf der Pariser Ausstellung vom österr. Museum angekautten Objecten
ist besonders eine Reihe von geschmackvollen Einbänden aus dem Atelier des mit den-r
ersten Preise ausgezeichneten Verlegers, Druckers und Buehbinders A. Marne
Camp. in Tours zu erwähnen. Im Style schliessen sich dieselben den besten Arbeiten
der Renaissance an, die einfacheren Bände sind Lederblinde mit Goldpressung; bei den
reicheren tritt noch der Schmuck der Farbe hinzu, jedoch nicht etwa mit dem Pinsel auf-
getragen, sondern wieder im Anschlusse an die Technik der Renaissance, als Lederrnosaik.
Die Innenseiten der Deckel sind, wenn auch nicht ebenso reich, so doch ebenso ge-
schmackvoll und mit eben der Sorgfalt gearbeitet wie die Aussenseiten. Indem wir
diese Einbände sarnnrt den beiden in demselben Kasten ausgestellten von Grnel-Engel-
rnann der Beachtung des Publicurns empfehlen, geben wir nachstehend ein ausführliches
Verzeichniss derselben
Borrrasse, J.-J. Residences royales et imperiales de France. Histoire et rnonuments.
Tours, Alfr. Mama et fils, 1865. Gr.-8. Mit Abbildungen in Holzschnitt. Reicher Leder-
mosaikbaud. 0685.
Poujoulat, M. Histoire de la revolution francaise. 39 es. Tours, Manie Cornp., 1860.
8. Mit Illustrationen. Reicher Mosaikband. 16862
Mangin, Arthur. L'air et le rnonde aerien. lllustrations par MM. Freernan, Yan Dargerrt,
Desandre, Guignet, Six, Ondinot, Richard. Tours, Marne et fils, 1865. Brauner Ma-
roquinband mit grüner Bordure. 1687.
Livre d'heures selon Ie rit rornain. Tours, Marne et Camp. 1861. 8. Mit Btahlstichen
und violetten Randeinfassungen. Rother Maroquinband mit Mosaikeinsätzen und Gold-
pressung. 16.88.
Tours, Msme et Camp. l855. 8. Mit Stahlstichen und violetten Randverzie-
ruugen. Violetter Maroquinbend mit reicher Goldpressung. 1689
de rnariage. Tours, Marne et iils 1862. 8. Mit Stahlstichen und Randverzierungen
in Golddruclr. Grüner Lederband mit rothen Einsätzen und Goldpressung. 1691.
Tours, Marne et fils 18621. 8. Mit Stulrlstichen und Randverzierungen in Gold-
druck. Blauer Maroquinband mit Goldpressung und ornamentirtem Goldschnitt. 0691.
Poujoulat. Histoire de Saint Augustin. 5B edit. Torne 2. Tours, Marne et fils,'1866. 8.
Bother Maroquinband mit Goldpressung. 1692
Irnitatioue, De, Christi libri quatrror. Turonibus, apud Marne et Eis, 1864.. 16. Rother
Maroquinband mit Lilien. 1693
De Lamennais. Uimitation de Jesus-Christ. Tours, Mama et iils, 1864. 16. Grüner
Lederband mit Mosrrikbordure. 1691.
Manual du Chretien. Tours, Marne et fils, 1864. 16. Grüner Maxoquinband mit reicher
Goldpressung. 1695
Paroissien ronrain. Tours, Marne et iils, 1866. 16. Rother Lederband rnit schwarzer
Bordnre und Goldpressung. 1696
Torrrs, Manie et Camp, 1861. 16. Grüner Lederband mit Goldpressung. 1697
Tour-s, Marne et üls, 1866. 16. Violetter Lederband mit Goldpressung Sternchen.
1698.
Tour-s. Marne et fils, 1866. 16. Brauner Lederband mit Ralief- und Goldpressnng
und ornanrentirtenr Goldschrritt. 1695.
Fortsetzung auf der Beilage.
Beilage zu Nr. 31.
BIBLIOTHEK.
Neue Erwerbungen seit der Herausgabe de Bibliotheks-Kataloges
im Monate Mai 1865.
Agrippa, Henrievs Cornelivs. Henriei Cornelii Agrippse ab Netteeheym s. consiliis et
nrchi uis Inditinrii sacrae eeenßreee Mßjestatis De occvl ta philoso plliu libri
tres. Auf dem Schluesblxtte Occvltae philosophiae Hen rici Cornelii Agrippae, Finia
An no MDXXXJII Mense Julia. 4. C816. Geschenk des Klosters St. Florian.
Audiat, Louis. Bernnrd Pnlisey; etude sur sn, vie et ees truvaux. Paris, Dlrlier et Camp.
1868. 8. 1843J
Ausstellung. Dublin, 1865. Dublin international exhibition of urts und manufuctures
1865. Ofüeisl esßnlogue, publiahed by the autbority of the executive committee. Dublin,
1865, John Falconer. 8. 1734J
Italien. Kingdom of Ituly. Ofüciul catalogue illustrated with engravings pulalished
by order the royal italian nommiseion. Seeund edition. Turin 1865, Carlo Alberto.
8. 1735
Relnzioue del regio eomitato s.l minietero di ßgricoltun, industria commercio
intorno alle sezione italinna nlln esposizione internuionnle in Dublino nel 1665 per
cum del secretario G. P. Je rvis. Toriuo 1866, Eredi Bette. 8. 17362
Florenz, 1861. Esposizione italianu wnuta in Firenze nel 1861. Relazioni dei
giurati Band II, Glassi XII; Bd. III, Classi XIII XXIV. Firenze, 1865, Bar.
bera. 4. 17312
London, 1862. Indien. classiiied und descriptive catalogue of tlie Indien depnrtment
by J. FurbesWutson. London 1867, printed for her majeetyßgcommissioners. 4. 1738
Geschenk des Herrn Dowleans.
Italien. Relnzioni dei eomrnisserii epeciuli. vol. 1-3 Torino, Enrico Dalmazzo,
1864 ed 1865; und Firenze, Stempel-in reale 1867. 8. 1739
Reluione a1 mlnisho 11' ngricolturs, industrin eonunercio dei regii commissarii
generali del regno 11' Italin presso esposizione internnzionale del 18112, Marchese
G. B. di Cavour cornm. G. Devincenzi. Londra 1862, W. Trounce. 8. 1740.
Ou the cnltivetion of cotton in Italy. Rapport to the minister of agricnlture, in
dustry und conuneree of the Kiugdum of Italy by G. Devincenzi. London 1862,
W. Trounce. 8. 17410
Kingdom of Imly. Ofücinl descriptive catnlogue, published by order of the royul
itelien eommission. London 1862, W. Tmunce. 8. 1742
Melbourne, 1866. Victoria. Notes sur ln zoologie et palaeontologie de Vice
torie pur FzedäricMCoy. Traduitde Pauglais pur E. Lissignol. Melbourne, Musterman,
186d. s. uns.
Notes snr les gemmes et les pierres precieuses trouväes dann Victoria pur J.-J.
Bleaednle. Traduit rle Punglnis pßr E. Liasignol. Melbourne, Mesterzmm, 1867. 8.
1744.
Statistiques des minee et des rnineraux pur E. Brough Smytlr. Trednit de
Pnnglais par E. LineignoL Melbourne, Musterlnan, 1866. S. 1745J
Progress de Victoriß depuis 1835 jusquüä 1866 par H. William Araber. Tra-
duit de Punglaie pur E. Lissig-nol. Melbonrne, Musvermun, 1866. 8. 1746
Voeabulnire des dialectes des Aborigenes de YAustI-alie. Melbourne, Mssterman, 1867.
8. 1747.
Paris, 1867. Commission imperiale. Reglement general juillet186ä suquel sant
unnexes un tnblenu recapitulatif des dstes useignees sux divers operstiong de
Pexposition; le systeme de clusifieation des produite exposee; le modele de In
dernsnde dhdnxission, que devra. remplir tout producteur franeais, qui se propose d'ex
poser. Pauie, 1865. 4. 17-18.
Cßtalogue general publie par la. commission imperiale. Partie 1. Paris, E. Dr-nhv,
1867. s. m49.
M6
Ausstellung Paris, 1867. Catalogue afiiciel des exposßnts recompenses par le jury
international. Deuxieme edition. Paris, 1867, E. Dentn. 8. 17.50.
Die Pariser Ausstellung vom Jahre 1867. Skizzen von W. v. G. Mit einem Plane.
Wien, 1868, im Selbstverlage des Verfassers. S. l751.
Les curiosites de Pexposiüon universelle de 1867, suivi d'un indicatenr pratiqne
des moyens de transport, des prix Eentree, etm, avec six plane par Hippolyte Gau-
thier. Paris, 1867, CllfDelegrave et Camp. 8. 17.52.
Algier. Catalogne späciale accompagne de notices sur le produits agricoles et in-
duetriels de lßlgerie. Paris, 1867, Ch. Aine Dentu. 8. 17.53.
America. travers PAmerique centrale. Le Nicaragua. et le canal interooeanique
par Felix Belly. vol. Paris, libraire de la Snisse romande, 1887. 8. 1754
Argentina. La. Confedäration Argentine Pexposition universelle de 1867 Paris.
Notice suitistique geuerale et cutalogue. Paris 1867, Bouehard-Huzard. S. 1755
La republique Argentiue; rappert adresse an gouvemement de S. Britannique
par Francis Clare Ford. Paris, 1867, Laroqne Jeune Bergelot. 8. 1756
Bayern. Königreich Bayern. Statistische Mittheilungen. München, 1867, Pössen-
bacller. E. 1751
Brasilien. Das Kaiserreich Brasilien hei der Pariser UniversalAAusstellung von
1887. Rio de Janeiro, 1867. E. 81 11. Laemmert. 8. 17.58.
Noticia breve sobre cnlleccao das madciras do Brasil apresentada napxposieao
internecional de 1867 pelos Srs F. Freire Allemao, Custodio Alves Serrao, Ladis-
lau Netto J. de Saldanha da Guna. Rio de Janeiro, Typographie national,
1867. 4. 1800
Cap der guten Hoffnung. Currey, John. Catalogne of the articles eontri-
buted to the Paris exhibition 01' 1867 by the cape uf good hope with an introductory
sketch ef the colony, its institutions, physical fatures and products. London, 1867,
Jarrold and Sons. 8. 1755.
Chili. Notice statistique sur le Chili et catelogne des miueraux, envoyes l'expo-
sition universelle de 1867. Paris, 1867, Poitevin. S. 1761.
England. Crichley, Wilde Camp. Illustrirter Catalog. Birmingham. F01. 1761
Finland. Colleetion des produits forestiers du grand-duchd de Finlande envoyes
Pexposilion universelle de 1867 a. Paris. Paris, 1867, Martiuet. B. 1761
Frankreich. Christofle Comp. Calalogue des objets exposes. Orfevrerie ar-
geutea et doree, orfevrerie d'argent, ohjets d'art, galvanoplastie, massive et ronde
bossä. Paris, 1867, 8. 1763
Nettnyenr-decortiqueur nniversel du sysfeme Fili, brevete s. d. g. expose par
Barrabe Fili de Rennes. Exploitatien genernle en France, Etranger et colonies per
1a partieipation J. F. Cail 82 Camp. et Barrabe. Paris, 1867, Rochette Camp. 4.
1764.
Frduzös. C010 nien. Catalogue des produits des colonies francnises precede d'une
notice statistiqne. Paris, 1887, Challamel Aine du A. Appert. 8. 1765
Indien. Catalogue cf the articles, forwarded from Iudia. London, 1867, Spottis-
woode k. Comp. S. 17661 Geschenk des Herrn Derleans.
Italien. Les beanx-arts itsliens Pexpnsition universelle de Paris 1857 par Mar-
cello Ranzi. Paris, Dramard-Baudry Camp, 1867. 16. 1767
Kirehenstaat. Etats pontiiieaux. Paris, 1867, Adr. le Clere. 8. 1768
Malta. Malte et son industrie, tableau par N. Zammit. Malte, 1361", 8.
1765.
Natal. Cafalogue nf contributions from de colony uf Naml, lrawn up nndey in.
struetions of conunittße by 111. Peniston. London, Jarrold and sons. 1867. S. 1770.
Neu-Süd! Wales. Catalogue of the nalural und industrial pmduets ofNew South
Wales, forvrarded to the Paris universal exhibitien ef 1867 by the New South Wales
exhibition cernmissioners. Sydney, 1867, Thom. Richards. 8. 1771
Nicaragua. Maps. de 1a republica de Nicaragua levantado pur orden de su Exc.
el presidente Cap. general Martina por Maximiliano de Sonnenstsrn, 1863. 1772.
Niederlande. Catalogne specisl. Edition ufücielle de la. eommission royale des
Pays-Bas. Aout 1867. Harlem, 1867, Joh. Enschede et üls. 8. 0773.
Norwegen. Lea peches de 1a Norvvisge par Hermann Baars. Paris, 1867, J. Bo-
naventure. 8. 1774.
Notice sommaire sur l'histoire du travail dans le royaume de Narwege. Paris,
1867, Paul Dnpont. 8. 1775
Oesterreieh. Katalog der vom k. 1. Ministerium für Cultus und Unterricht aus-
gestellten Unterrichtsgegenstände. Herausgegeben vom k. k. Ceutral-Comitd für die
Pariser Ausstellung. Wien, Druck vnn C. Geroldk Sohn, 1867. S. 17763
Ausstellung Paris, 1867. Oesterreich. Oesterreichs Waldsclilitze und sein Holzexport.
Ein Kommentar zur österreichisch-forstlichen Ausstellung in Paris 1867, von Josef
Wessely. Wien, 1867m Hof- und Staatsdruckerei. 9. l777.
Notices sur las Objets formant Yexposition eollective du ministera de la guerre
i. r. d'Autriehe Yexposition internationale de Paris 1867. Paris, 1867, Aug. Marc. 8.
l"7S.
Monographie des domaines appartenant au Chevnlier de Dombrowski, Ullie et
Jesus. su eercle de Pilsen,royaume de Bohenie. Prag, 1867, Theophil Hasse. 8. l779.
Catalogue des fossiles du Systeme Silurien du eentre de la Boheme de la col-
leetion de I. M. Schary de Prague, envoyäs Yexposition universelle de Paris en
1861. Prag. leer, Kubelks. s. wen
La Slavonie. Sa produetion et son eommeree. Apercu redige Poccasiou de l'ex-
gosäigg univeraelle Paris par Felix Lsy. Essegg, 1867, Ch. Lehmann Camp.
Hauer, Fr. Chev. de, l'Institut gäologique imperial et royal dlutriche. Vienue,
1867 F. B. Geitler. 8. 1732
-'Cattlogue special du Royaume de l-Iongrie. Publie par la commission royale.
Paris, 1867, Aug. Marc. 8. 0783.
Portugal. Catalogue späcial de la section portuguise ä. Yexposition universelle de
Paris an l867. Paris, 1867, Paul Dupont. 8. 0784.
Nohce sur le Portugal par J. J. Rodrigues de Freitasjun. Paris, 1867, P. Du-
ponL S. l785.
Preussen und die Norddeutschen Staaten. Amtlicher Speeialkatalog der
äusstellungg PE-leiliasgegis und der norddeutschen Staaten. 2. Auflage. Berlin, 1867, G.
ernstein.
Preussen. Katalog für die Sammlung der Bergwerks- und Steinbrnchs-Producte
Preussens auf der Industrie- und Kunatausstellun zu Paris im Jahre 1867, im Auf-
trage das Ministers fiir Handel und Gewerbe von Dr. Hermun Wedding. Berlin,
k. Staatsdruckerei, 1861. e. 1737
Queensland. Catalogue of the natural and industrial products of Queensland.
London, 1867 Edw. Stanford. 8. 1788
The colbny of Queensland as üeld for emigraüon. Belbridge. 8. 1782.
Rumänien. Notice sur la Roumsnie principalement au point de vue de sou Sco-
nomie rurale, industrielle et commerciale. Avec une carte de la prinuipeute de Bou-
nianie. Paris, 186, A. Franck. S. 1790
Sachsen. Bericht über literarische Leistungen im Königreiche Sachsen lebender
Schriftsteller während der Jahre l847-l867 von Oswald Marbach. Zur allgemeinen
Ausstellung in Paris X867. Leipzig,l867, Qieseckgt Devrient. 8. 1795.
Spanien. Catilogo geueral de la seceiou espanola publicado por ls eonnsion regis.
de Espana. Paris, l8S7. Ch. Lahure. 8. l79l.
Nonne sur lelat des travsux puhlies en Espagne et snr la legislation speeiale,
qui les reg-lt. lraduit de lespagnol. Madrid, 1887, M. Bivodeneyra. .8. M192.
Sud-Australien. Catalogue of eontnbution to the Pans universal exhibxtion,
held in Pans, 1867. Adelaide, ISBG, W. C. Cox. S. 1793
Uruguay. Republique orientale de PUruguay. Notice historique et Catalogue. Paris,
1867, Ve. Boucluard-Huzard. 8. 0794.
Vereinigte Staaten. Apereu gändral sur Porigine et le developpement de In
fabrication des Pisnos au ätats-unis dhamerique et description speciale des pianos
fabriquäs pur M. W. Steinwag, pere et iils de New-York, 1867. B. 1795.
Steinway und sons Piano-Fortes. New-York, 1867, Wynkoop Ballenbeck. 8.
1796
Victoria. Catslogue of produets from Victorin, Austrslia, at the Paris universal
exhibitiou, 1867, with introductory esssys an the colony und its mining operations.
London, 1867, Spottiswoode und Comp. S. 0797.
Zollverein. Collectiv-Ausstellung des Vereins fdr die Riihenzuclrer-Industrie im
Zollverein. Vertreten durch Ludw. Wrede, Paris, 1867, Druck bei Sittenfeld in
Berlin. 8. 1798
Baudenkmale, mittelalterliche, aus Schwaben. Supplenient zu Kunst des Mittelalters
in Schwaben. Stuttgart, Ebner du Seubert. U70.
Becker, C. und J. H. v. EefnervAlteneck. Kunstwerke und Geriithschaften des
Mittelalters und der Renaissance. Bde. mit je 72 colorirten Tafeln. Frankfurt a. M.,
Sehmeller Keller 1852-63. 4. 0863.
Berger, Ferdinand. Handbuch zum Gebrauch für das anatomische Studium des mensch-
lilö
liehen Körpers, besonders fiir bildende Künstler und Dilettanten der Kunst. Nebst 10
Kupfenafeln und Tafeln in Steindruck. 3. Anti. Berlin, Liideritz, 1867. 4. 1733
Bollettino industriale del reg-no d'Italia. Puhblicazione ufüciale del ministero d'agricnl-
tnra, industris commercio. Vol. l. Siens, Alessendro Mucci. 1864. Text 4. Tafeln
Qm-Fol. 0803.
Brade, L. Illustrirtes Buchbinderbuch. Unterweisung in allen Arbeiten und Kuustfertig-
keiteu des Buchbinders auf Grund der neuesten deutschen, englischen und franzö-
sischen Fortschritte in diesem Fache etc. 2. gänzlich umgearbeitete Auiisge von J. R.
Herzog. Mit I2 in den Text gedruckten Abbild. Nebst einem Atlas von Stempel-,
Schrihem, Fileten- und Platten-Mustern, Buntpnpien, Calico- etc. Proben u. s. w.
Leipzig, SPNDET, 1868. 8. Atlas Qm-Fol. 1727
Brosset M. Rapporte snr uu voyage arclieologique dans 1a Georgie et dans PArmdnie
executä en 1847-1848 sons les auspices du prince Vorontzof, lieutenant du Caucase.
Avec un atlns de 45 pl. lithogr. St. Petersbourg, Impr. de Pacademie imperiale des
eciences. Atlas 1850, Qu-Fol. Text 1851, 8. 1851
Les reines d'A.ni, capitule de PArmenie, sous les rois Bngrntides eux X9 et XI! si-
ecles, histoire et description. Avec uu atlas de 45 pL St. Petersbourg, Imprim. de
Facedemie imp. des sciences. Text 1860, Tafeln 1861, 4. 18.30.
Brunet, Jacques-Charles. Manuel du libraire et de Pemateur de livres contenant nn
nouvean dictionnaire bibliographique, une tsbla en forme de ratalogue raisonne.
Cinquieme edition originale entierement refondue et augmentee d'un tiers par Pauteur.
voL Paris, Didot freres, 1860-1865. 8. 18-18.
Builder, the. jonrnal for the nrchitect, engeneer, operative and artist. Vol. XXVI.
London, Ch. Wymnn, 1868. 4. 1815.
Bulletin archeologique du Musee Parent. Paris, J. Claye, 1867 u. 5'. F01. 1865 Ge-
schenk des Herrn Coneuls W. v. Schwsrtt.
Bulletino della commissione di antichith helle arti. Nr. 3. Maggio 1867. Palermo,
tipcgraßa an giornule di Sizilie, 1367. 4. usw.
Catalogue des tsbleaux, dtudes peintes, dessins et croquis de J.-A.-D. Ingres. Exposee
dans les gnleries du pnlais de Pecole imperiale des beaux-arts. Paris, Ad. Leine
et J. Hnvard, 1867. 8. 0808.
Clinllumel. Etudes d'une mnison du XVlß siecle Linien; dessinees däipres nature et
lithog-rnphiäes pur Challnmel nvec une uotice historique. 3. edit. pl. Paris, Chßllamel,
o. J. 4. 1852
Christofle et Comp. Objets d'orfevrerie de Mrs. Christoße et Comp. Pnris-Carlsruhe.
34 pL photogr. Paris 1867. FoL 17321 Geschenk des Herrn Christode.
Collection de documenh inedits sur l'histoire de Fh-ance publies per les soins dn mi-
nistre de Pinstruction publique. Troisieme serie Archäologie. Siehe Lenoir. 1844.
Ganze, Alexander. Melische Thongefässe. Mit Tafeln. Leipzig, Breitkopf Härtel, o. J.
Gr. qu.-Fol. 1861
Corblet, J. Siehe Revue de I'm chretien 18461
Dore, Gnstave. Fables de Lafonteine avee les dessins de Gustave Dorä. vol. Paris,
L. Hsehette Camp, 1867. Fol. 1871
Dorn, Alex. Piiege und Förderung des gewerblichen Fortschritten durch die Regierung
in Württemberg. Bericht an das k. österr. Ministerium Fiir Handel und Volkswirth-
schaß. Mit einer Karte. Wien, C. Gerold's Sohn, 1868. 8. 1872.
Egle, J. von. Die ehemalige freie Reichsstadt Ulm. 470?
Eitelherger v. Edelberg, Rudolf. Ueber Städteanlngen und Stadthauten. Ein Vortrng,
gehalten am 10. März 1858 im grossen städtischen Saale zu Wien. Wien, C. Gerolds
Sohn, 1858. 8. 18562
Eye, Dr. A. v., und Jacob Falke. Kunst und Leben der Vor-zeit vom Beginn des Mittel-
alters bis zu Anfnng des 19. Jahrhunderts. Dritte, nach chronologischer Reihenfolge
zusammengestellte Auflage in drei Bänden. Nürnberg, Bauer Esspe, 1868. 4. 1818
Fröhner, W. Choix de vnses grecs inedits de ln collection de son sltesse imperiale le
prince Napnleon. Avec pl. Paris, J. Claye, 1867. F01. 1866 Geschenk des Herrn
Consuls W. v. Schwarz.
Ganthier Thäophile, Houssaye Arsene, Coligny Charles. Le pnlais Pompeien. Etu-
des sur ln maison greco-romaine. ancienne residence du prince Napoleon. Paris, au
palais Pompeien. 1861 8. 181
irsult, Jules. Album graphique. Caracteres et äcritures eu usuge nu XIXI siedle. 125 pl.
en vol. Paris chez lhuteur 1867. QtL-S. 1821
Graesse, Jean George Theodore. Trdsor de livres rares et precieux ou nouveau diution-
naire hihlingraphique uontennnt plus de cent mille articles. vol. Drcsde, Rudolf
Kuutze, 1859-67. 4. 1845.
Handwerker-Verein, Berliner. Berlin, Jul. Sittenfeld, 1867. 8. lBlL
HeiligthumbuehJ In Disem Puechlein ist Uerznichent das hochwirdig Heyligtumb
so man In der Lob lichen stst Wienn In Osterreich alle iar an sonteg nach dem
Ostertag pezaigen plligt. 1502 durch Jeh. Winterbnrg zu Wienn. 4. Lagen B1.
Pergamentdruck, 1838
Henry. Traitä elementaire da guipures. Avee pl. Paris chez Pnuteur 1867. 8. 1828
Dasselbe. 1821.
Dasselbe. 1831.
Traite elementaire du point de Väuise et de 1a frivolitä. Avec 11 pi. Paris chez
Pautenr. 1867. QlL-4. l831.
Dasselbe. 1832
Dasselbe. M833.
Hass, Heinrich von. Zwölf Einsen-Gemälde in der Bssilicn zu München aus dem Leben
des heil. Bonifacius, componirt und gemalt von Gestochen nach den Original-
Carions unter der Leitung des Prof. Thliter von Burger, Barfnss, Walde und Zimmer-
mann. München, Kunstverlug fiir rel. Bilder und Werke 1868 Qu-Fol 1815.
Henzey, L. Le mout Olympe et 1'Acarnauie. Exploration de ces deux regious, avec
Petude de leurs antiquites, de leurs populntions anciennee et modernes, de leur geo-
grsphie et de leur histoire. Onvrage eccompagne de plnnches. Publie sous les auspices
gtnrlixsiinisgdre de Pinstructiun pnblique et du ministlare däämt. Paris Didot freres, 1860.
7.
Imngines Imperntorvm roms norvm omnivm ori entnlivm et occiden tslivm verissi-
Inne irnaginss ex antiqvis nvmismstis qvam idelissime delinentae. Addita cvivlqva
vitac descriptione ex thesavro Jscobi Stradae et perbrevi elogio vnivscv ivsqve
carmine, qvod qvasi epitome est historlne. ad ivvandam memoriam. Figvri ex offi-
cinu Andreae Gesneri. Anno 1559. Fol. Römische Kaiserchronik mit Holzschnitten
von Emanuel Deutsch und Verzierungen von Paul Flötner. Blatt 72 fehlt. 1873
Kekule. Reinhard. Hebe. Eine archäologische Abhandlung. Mit Tafeln in Steiudruck.
Leipzig, W. Engelmnun, 1867. 8. l812.
Kipriunoff, Vnlerieu. Histoire pittoresque de Pnrchitecture en Russie suivie d'un apercu
sur le climat, les moeurs et le däveloppement de la civilisation dans ce Pnys. Ouvrsge
orne de 5-3 dessius lithognphies et d'une carte gdnerale de ls Rnssie d'Europe. St.
Petersbourg, S. Dufour, 1864. 8. l85ä.
Kleiner, J. Ein new Cantzleyech fun dament biichlein von mancher ley gesehrißtenn,
vnnd zierlichen ziigen Gcschribenn durch Johnnusen Kleiner bur ger vnnd teutscher
schulrneister zu ziirich etc. In 1548 Jar. Gelruckt zu Zürych by Augustin Friesz.
F01. Titel, auf beiden Seiten bedruckte Blätter, hierauf ein leeres Blatt und am
Schlusse 22 nur auf einer Seite bedruckte Blätter mit Alphabeten, Vorschrihen, Ziigen
u. dgl. in Holzschnitt. 1822.
Lagrnnge, Leon. Pierre Puget, peintre, sculpteur, architecte, decornteur de vaissenux.
Paris, Didier C0rnp.. 1868. 8. 1818
Lambillotte, L. Autiphonaire de saiut Gregoire, fnc-simile du manucrit de Saintvünll.
Copie authentique de lsutographe ecrite vers l'un 790. 150 planches. Bruxclles, Ch.-
J.-A. Graues, 1867. 4. C820.
Legge, dccreti regolamento sulle privative indnstrinli. Firenze, Tofani, 1867. 8. 1806
Leggi, regulamcnto dieposizioni sui diritti spettmü agli nutori delle opere delhinsegno.
Firenze, Tofnni, 18137. 8. 1807,
Lernpp, Ulr. Kurtze fiirweisung Künstliche schrei hens Daraus ein Jeder Junger den
Rechten grundt srtlichs schreibens mit besonderm vortheil lernen lrsn. Durch Ulrich
Cernppeu, Burgarn vnnd Rechenmsisteru zu Eger, seinen Discipeln mit deifs ge-
ordnet. Nach der Geburt Christi 1591. Pergamenhnsnuscript von Blättern. Qm-Fol.
1821.
Lenlzir, Älbert. Architechlre monnstique. parties. Paris, Imprimerie nationale, 1852 et
nass. 4. 0844.
Lievre. na. Le muiäe universal PlIlS. Gwpil 90mm Ist's. m. 18400
LöhrJ Moriz. Vortrag iiher die Erweiterung der inneren Stadt Wien, gehalten in der
XIV. Versnmmlung deutscher Architekten und Ingenieure am 30. August 1864. Wien,
Staatsdruokerei, 1864. s. man
Lotse, Hermann. Geschichte der Aesthetilr in Deutschland. Herausgegeben durch die
histor. Commission bei der k. Akademie der Wissenschaßan. München, J. G. Cottn,
186a. s. 18413
Lucne, Dr. Job. Christ. Gnstav. Zur Anatomie des weiblichen Torso. Zwölf Tafeln in
geometrischen Anfrisseu für Künstler und Auatomen. Leipzig und Heidelberg, C. F.
Winter, 1868. m. um.
150
Maestri, Dottore Pletro. Atti ufßciuli della prima sessione del congreeso delle camere di
commereio propostn di progremmn. preseutete a1 signor miuistro däsgricoltura, iu-
dustria commercio. Firenze, Tofuni, 1867. 8. 18053
Meuulich, Job. Christian. Versuch über Gebräuche, Kleidung und Waden der ältesten
Völker bis auf Constautin den Grossen, nebst einigen Anmerkungen iiber die Schnu-
hühne. Mit 32 Kupferu. München, Seidel, 1802. 4. 1726
Mareschal, M.-A.-A Les fuieuces aneieunes et modernes leurs rnnrqnes et decors.
Beauvais, Victor Piuceu, 1868. F. 1875.
Maw und Camp. Geometrical aud romau moseies, eucanstic tile pnvements nnd eue-
xnelled wsll decorations designed und urrauged by Mrs. Digby Wyatt, Edmund
Street, George Goldie, H. B. Gsrling, J. P. Seddou und others, manifactured
by Maw Comp. London, 18137. F01. 18.35.
Dasselbe. 1834.
Mszois. Le palais de Scaurus ou description d'une msison rorusiue, fragment d'une
voyage fsit Rome, vers la in de la republique pur Merovir, priuce de Sueves. edit.
Paris, Didot. 1822. 8. 18.58.
Moniteur, le, des architectee. Revue meueuelle de Part arehiteeturel nncien et moderne.
Nouvelle serie publiee sous le direction de M. A. Normeud. Paris. A.Levy,1868u.t1'.
4. 1861.
Müller. C. O. Denkmäler der alten Kunst; nach der Auswahl und Anordnung von C. O.
Müller. Zweite Bearbeitung durch Friedrich Wieseler. Thle. Göttingen, Dietericifscbe
Bnehhdlg, 1854-1856. Qu.-4. 1845
Muquardt, Charles. Monuments d'architecture et de sculpture en Belgique. I. vol. Le
Brabant et les Flandres. II. vol. Anvers, Liege, Namur. le Heiuaut. Dessiuäe aupm
nuture et lithogrephie, en plusieurs teiutes per F. Stroobent, accompagues de notices
historiques et nrcheologiques pll F. Strappuerts. Bruxelles, C. Muquardt, o. J. Fol.
18511
Otte, Heinr. Handbuch der kirchlichen Kunst-Archäologie des deutschen Mittelalters.
Audge. Abthlg. Mit zahlreichen Holzsdsnitten und anderen Abbildungen. Leipzig,
T. O. Weigel, 1868. 9. 1725
Onvragee de dames. Deesins variee pour crochet, iilet, tulle, tricot, frivolitb, guipure.
tapisserie etc. ließe. Nr. 37, 38. Paris, JuL Ihigoulet, äditeur, ancienue maisou
Rosselin, 1867. 8. 1802.
Patrieij Bespublicae Nürenberg Du ist 83. vhralte Ade liebe geschlächt daraus der
rnth von AI Jaru hero erwölt vnd noch des regi meut fiiereu, zueumge bracht
vnd an tag geben. Gestoehener Titel und S3 Tfln. 1874
Pauquet freres. Moden et eostumes etrangere anciens et modernes dessinäs et gruves
per Pauquet freres editeurs düspres les meilleurs maitres de chaque epoque et lea do-
cumenta les plus euthentiques. Paris, Bene Pincebnurde, 1865 u. 1T. 4. 1878
Perrier, Ch., et P. F. L. Foutaiue. Description des ceremouies et des fätes qui ont au
lieu poxu le mariage de S. M. Yempereur Nepoleou evec S. A. J. medsme Verchidu-
chesse Murie-Louise dßutriche. Awec 13 pl. Paris. Didot, 1810. Fol. 1781. Geschenk
des Herrn Khode.
Perrot, Georges, Edmund Guillaume et Jules Delbet. Exploration ureheologique de
la Gslatie et de la Bithyuie, d'une partie de 1a Mysie de la Phrygie de la Cappadoce
et du Pont. Exeeubäe en 1861 et publide eous les auspices du miuietere d'6tat. Avec
pluuchee. Livraison uJT. Paris, Didot freree, 1862. Pol. 18.53.
Queyrey. A. Le vieux Veudöme. Esux-fortes. 17 pl. Texte per Ch. Bouehet. Paris, De-
latre, 1868. F01. 1868
Rnimoudi. Oeuvre de Marc-Lawine Raimondi. Heliogravure pur E. Baldus. Paris, 1867
u. e. m. 17293
Rnphael. Gli ornuü del coro delln chieu di S. Pietro dei mouaci Cassinesi di Perugie
xutaglnati in legno da. Stefauo da Bergumo sopra. disegui di Raffaelle Suuti da Ur-
hluo ora per 1a prima voltl. tutti raccolti iucisi coutorno pubblicati. Dome, p. e.
dell nbbate di quel monnetero, 1845. Fnl. Mit 50 Kupfcrtdu. 1831
Reymend, Emmeline. Leg-ans de eouture, eroehet, tricot, frivolitä, guipnre sur Glet, pas-
sementerie et tepisserie. Ouvrsge illustre de 400 ügures. Paris, Didat freres, 51!
Cie.. 1868. s. 13.12.
Recueil d'oruements dhpräe ies maitres les plus eäläbres des XV, XVI, XVII et XVIII
sieeles. Hßlxogravure per Ed. Beldus. Paris, 1866 u. E. F01. G730.
391536115678", Louis. Ueglise du monaatere Spiacopal de Kursen dßrgis au Valachie.
Traduit de Pellemuud. Vienne, Charles Gerold hie, 1867. 4. Mit Tflu. n. 25 Bolz-
echuißen. 1810
Revue de Part chretien. Recueil mensuel dhrchäologie religieuse, dirigd par M. l'abbe' J.
Corblet. Tome 1-'a. Paris, Pringuet, 1857 u. E. 8. 1846
Rottmaun, Leopold. Ornamente aus den vorziiglichsten Bauwerken Münchens. In Farben-
druck. Heft 1-6. München, liter. artist. Anstalt. o. J. Querfol. 0862.
Rüxner, Georg. Anfang, vrsprung vnd herkommen des Thurniers inn Teut- scher
nation. Wieuisl Thnrnier biss v1? den letstenu zu Wormhszl Auch wie vnnd an
welchen orten die gehalten uud durch was Für stsn, Grauen, Herrn, Ritter und
vom Adel, sie iederzeit besucht worden sindt. .. Schlussschrift Dis Buch ist ge-
druckt in Verlegung Hieronimi Rod lers, Fürstlichen Secretarieu zu Siemern, vnd
volend v5 den dritten tag Augusti nach Christi ge hurt 1532 jare. 213 sig-n. Bl.,
hierauf B1. Register und Schlussschrift. 1838
Schmidt, Chr. Wilh. Kirchenmübel und Utensilien aus dem Mittelalter und der Renais-
sance in den Diöcesen Cöln, Trier und Münster. Herausgegeben auf Veranlassung
der Herren Bischöfe dieser Diöcessn. Trier, Selbstverlag. 1851 u. FoL 1875
Sehnorr von Carolsfeld Julius. Die Bibel in Bildern. 240 Darstellungen erfunden und
auf Holz gezeichnet von Schuorr. Leipzig, G. Wigand, o. J. Text u. Tfln. 4. 1870
Sc reib- und Rechenbuch. Pupierhandschrift mit farbigen auf buntem Papier ausgeführten
Schriften, Alphabeten etc. Sum Sebastiani fabritii Tigurini 1556, F01. 1824.
Scott, Sibbald David. The british arrny its origin, progress and eqniprnent. vol.
London and New York, Cassell, Petter and Calpin, 1868. S. 0728.
Seutter, Mang. Ein schönes vnd nützliches Bissbueh, darinu en. .allerlai geschlossne
vnd oEne Biss. .1n den Rechten Zierkhel gebracht werden, nach der Kunst des Zaü-
mens. Durch. .Msngen Seüttern Des. .Herren Marxen Fuggers Herren van Kürchberg
vnd Weissenhorn Stallmaistern. Anno 1584. ltzt aufs new mit 206 Kupfer vollig nur"-
gelegt A. 1614. Gestocheuer Titel u. Lagen AZ-Gggö. Schlussschrift Getruckt
zu Angspnrg durch Chryrostomum Dabsrtzhefer im Jahr MDCXIV. Die Kupfer von
A. Mair. A. 83. Titel aufgezogen F01. 1839
Stammbuch des Emeranus Riz in Grveb, Remi. atque Illmi. A.rchiepiscopi Salispvr-
gensis Consiliarius. 1586. Pspiermanuscript mit 98 Wappen, Figuren und. anderen
bildlichen Darstellungen. Titel Pergament. In altem Lederband mit Goldpressuug. 8.
1825.
vom 1592- Pßliißfhlndlßblift. mit 82 Wappen, Costümbildern und anderen Dar-
stellungen. Achtseitig. Alter Lederband mit Goldpressung. 4. 1821
Statistik der Volkswirthschaft in Nieder-Oesterreich v. 1855-1866. Herausgegeben v.
der Haudels- u. Gewerhekammer in Wien. Bände. Wien, Leop. Sommer, 1867. S.
1801 Geschenk der niederösterr. Handelskammer.
Staub, A. Description de 1a cite uuvriere et des institutious qni s'y rattachent de MM.
Staub Cie Kuchen pres Geislingen, an Wurtemberg. Avec un atlas de 36 plane
ches. Stuttgart, Ed. Hallberger, 1868. Text 4. Atlas Querfnl. 1865.
Strnbel, Adam. Auweissnng Kunst liehs vnnd Zierlichs schreibens Daraus dann ein
ieder mit sonnderm verlangen die Fundament der Cantzlcy vund Currentschritften
begreilfen und lernen kau. Durch Adam Strobel Burger vnd Rechenmaister zu
Nurmberg verordnet. 1m Jar Chr. Je. 1587 Pergamentmanuscript von 10 auf beiden
Seiten beschriebenen Blättern, am Schlusse eine gestoehene Vorschrift. Qm-Fol. 18211
Tsine, H. Voynge en Italic. Toma 1. Paris, Bachette St Cie, 1866. B. 1811
Talbert, B. .1. Gothie forme, applied to fnrniture, metal work etc. for interior purposes.
lllustrated with thirty pages of geometrical and perspeetive sketches. Birmingham,
S. Birbeek, 1853. F01. 1878
Wastler, Josef. Die Farbe als decorativer Schmuck. Zwei Vorträge, gehalten im Kunst-
indnstrie-Vereine in Gratz im Winter 1868. Gratz, Leuschuer Lubensky, 18158. S.
1881, Geschenk des Verfassers.
Westwood, J. O. Fac-similes of the miniatures and ornameuts of Anglo-Saxon and
lrish manuscripts execnted by J. O. Westwood. Drawu on stone by W. R. Tymms.
Chromo-lithographed by Day und Son. London, Berußrd Quaritch, 1868. F01. 1814.
Ornamente antiker Thongeiässe.
Zum
Studium und zur Nachbildung üir die Knnstindustrie sowie
für Schulen.
Wien, Selbstverlag des k. k. österr. Museums iiir Kunst und Industrie, 1868.
Preis il. üsierr. Währ.
Die vom österr. Museum im Jahre 186i; herausgegebenen "Umrisse antiker Thun-
geiässe" haben eine günstige Aufnahme gefunden und sind als ihrem Zwecke entspre-
chend anerkannt worden. Das Museum gibt jetzt, wie es von Anfang an die Absicht war,
in den "Ornamenten antiker Thougefässe" ein selbständiges Seitenetiick dazu.
Es sind in diesem Werke die den Vasen entnommenen Ornamente für sich darge-
stellt worden, zumeist aber im Anschluss an den hetreifenden Theil des Gefässes, den sie
verzieren, oder auch mehrere in Verbindung miteinander, um ihre Bestimmung und ihre
Zusammengehörigkeit anzudeuten. Um auch von der malerischen Wirkung einen Begriff
zu geben, sind die verschiedenen Farben der Originale nach Mäglichkeit genau nachge-
bildet. In sulcher Weise werden diese "Ornamente antiker Thougefässe" ebenso fair Glas,
Porcellan, Fayence, fiir Metall- und Emailarbeiten, für Tapeten und überhaupt für alle
decorative Kunst zur unmittelbaren praktischen Verwendung geeignet sein, wie sie sich
auch dem Unterrichts in den Schulen empfehlen.
Die sämmtlichen Zeichnungen dieses Werkes sind wie diejenigen der Umrisse an-
tiker Thongeiässe" von Herrn R. Feldscharek angefertigt. Der lithographische Druck
ist aus der Anstalt von Oscar Weigel hervorgegangen. Als artistische Publicatiun mit
Text und mehrfarbigen Tondruck darf dieses Werk als eine völlige Neuerung in der
österreichischen Knnstliteratur bezeichnet werden.
Die Originalgefässe, denen die Ornamente entnommen sind, befinden sich entweder
im Besitz des iisterr. Museums oder im k. k. Miinz- und Antiken-Cabinet.
Die vorstehende Pnbllcntion wurde mit Erlass des hohen k. k. Mini-
steriums für Culins und Unterricht vom 26. Febr. 1868 Z. 1447 zum Unter-
riehtsgebrsnche als Zelchnnngsvorlu nu llealsehulen und anderen Lehr-
anstalten, an welchen Unterricht im eichnen eriheili wird, namentlich au
Gewerbeschulen, als geeignet empfohlen.
fir
kuuslgewerbliche Etablissements, sowie liir Buch- und liunsihämlier.
Nach dem Programme der Mittheilungen" soll dieses Organ auch
dazu dienen, die Namen und die Leistungen hervorragender Etablisse
meuts, welche auf dem Gebiete der Kunstindustrie thätig sind, ferner die
neueren Erscheinungen des Kunsthandels und die einschlägigen Publica-
tionen des Buchhandels, endlich auch Mittheilungen über interessante, nn
Antiquitätenhandei vorkommende Objecte in Weiteren Kreisen bekannt
zu machen.
Zu diesem Behufe nehmen die "Mittheilungen des Museums"
a.
auf, welche mit 10 kr. 1.- Ngr. Pr. Zeile berechnet werden.
Selbstverlag des kuis. kön. österreichischen Museums.
Druck von Carl Gerold's Sohn in Wien.