Jsi Benvenuto Cellini. Die zwei kleinen hier genannten köstlichen Werke von Moderno würden allein schon genügen, diesem einen ersten Rang unter Seinesgleichen zu sichern. Haben wir bis jetzt einige Nummern einer näheren Betrachtung unterzogen, so erübrigt doch noch eine Menge anderer, die der speciellen Aufführung in nicht geringerem Masse werth wären, doch müssen wir es hier bei der einfachen Einweisung genügen lassen, und so wollen wir als bedeutende Renaissancewerke des 16. Jahrhunderts noch den stäh- lernen, getriebenen und ciselirten Schild (Nr. 26), den Helm Karl V. (Nr. 27), den Krystallpocal des deutschen Ordensschatzes (Nr. 47), das Reliefporträt (Nr. 49) und die Sauciere (Nr. 23) nennen. Die Gold- schmiedekunst des 17. Jahrhunderts ist durch das schöne Waschbecken (Nr. 43), durch die charakteristische, als Trinkbecher benützbare Reiter- statue Gustav Adolpb's (Nr. 22) als Hnnptgegcnstände, und durch einige kleinere Arbeiten repräsentirt. Hierher gehört auch die Reiterpistole (Nr. 37), die wir nicht unerwähnt lassen können. Sie ist ein hübsches Werk ihrer Art mit getriebenen, reich verzierten Silberplatten bedeckt. Die galvanoplastische Copirung ist bei ihr völlig bis zur Täuschung ge- lungen, so dass es wirklich der Untersuchung bedarf, um sich zu verge- wissern, dass man nicht die wirkliche Waffe, sondern nur eine Nachahmung ihrer äusseren Form vor sich hat. Ueber eine antike Terracotta-Hohlform in der keramischen Sammlung des österr. Museums. F. L-n. Der in Rom weileude Archäologe R. Bergau veröffentlichte kürzlich eine kleine Brochüre in italienischer Sprache, die nebst einer andern Abhandlung auch eine Besprechung einer antiken Terracotta, die vor einiger Zeit von Seite des Museums in Rom acquirirt wurde. ent- hält. Diese Terracotta ist eine Gussform für Stuck oder Thon, die zur Formung eines decorativen dorischen Säulengebälkstückes (Karniesses) diente. Aufgefunden wurde sie in Palestrina. Wir lassen hier das Haupt- sächlichste aus Bergalfs Abhandlung in der Uebersetzung folgen: "Das Karniess ist sehr interessant, da es ein Monument der national- lateinischen Kunst ist und ohne Zweifel einer frühen Zeit angehört, aus der wir nur wenige Ueberreste haben. Die alten Etrusker waren sehr erfahren in der Behandlung der Terracotta. und fertigten daraus grossc Arbeiten lange vor den Römerzeiten. Die Cultur der Etrusker war durch die Griechen beeinBusst und gefördert und dadurch wurden die Kunst- formen der Lateiner verändert und veredelt. Die Lateiner aber, denen jenes feine Gefühl für Formenschönheit abging, konnten diese nicht in gleicher Weise erfassen und beim Copireu und Nachahmen griechischer