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deren eine durchbrochen ist. Seine grossen Vasen in Paris waren fast Wunder solcher
Technik. Aber nicht minder waren auch alle seine kleineren Arbeiten Muster tadelloser
Vollendung, gerade umgekehrt, wie die lirmmaehenden Leistungen der kaiserlichen Fa-
brik zu Sevres durchweg Musterbeispiele einer unglaublichen technischen Nachlfissig-
keit waren.
Von allen Zweigen der österreichischen Knnstindustrie war für den heutigen Stand
vielleicht keiner belehrender und charakteristischer vertreten, als die Glasindnstrie. Da.
ich aber in Würdigung ihrer Bedeutung ihr bereits einen eigenen Artikel gewidmet habe,
so gedenke ich, um unser Bild zu vollenden, nur dcs Resultats. Die Menge der Fabri-
kanten stand trotz aller technischen Meisterschaft vollständig auf dem alten und veralte-
ten Standpunkt eines sehr gewöhnlichen, sehr niederen Geschmackes, nur eine Ausnahme
war gemacht (Lobmey r), diese nher gleich mit grossern Glück.
Solche gelungene Ausnahmen liefern uns den Beweis, dass ein frisches, vielverspre-
chendes Leben erwacht ist; es kommt nnr darauf an, dass Erfolg und rechte Einsicht
die Uebrigen rasch genug zu gleichem Bestreben hinreisst. Wenn das geschieht, dürfte
der österreichischen Kunstindustrie eine bedeutende Zukunft bevorstehen. Denn hier sind
zwei Grundbedingnngen vorhanden , die sich nicht überall linden. Zuerst lebt in den
Bewohnern selbst 4 und ohne das wäre Alles umsonst - viel sinnliches Behagen und
Vergnügen an schönen Dingen, an schöner Existenz und dem Glanz der iinsseren Erschei-
nung und Umgebung, zum andern gibt es hier aber reichliches Talent gerade in decors-
tiver Richtung, ähnlich wie im Orient, was bei der Nähe und Verwandtschaft wohl er-
klärlich ist. Es ist aber nöthig, dass das Eine wie das Andere gebildet und geschult
werde. Hoden wir, dass die xmne Knnstgewerbeschule hierin das Bestreben des Museums
unterstütze und dem guten Willen der Industriellen bald die künstlerischen Kräfte liefere.
Kleinere Mittheilungen.
(Ernennung) Der Minister für Cultus und Unterricht hat den
Correspondenlen des k. k. Museums fiir Kunst und Industrie, Friedrich
Lippmann, zum dritten Custos an dieser Anstalt ernannt.
(Neu ausgestellte Gegenstände. Am 26. August: Zwei antike Vasen, Eigen-
thum des Herrn Ohorski; ein Porcellante ler aus Sevres mit der Karte von Frankreich,
aus der französischen Kaiserzeit, Eigenthum des Herrn Sedlmaier; chinesische und ja-
panesische Porcellangegegenstiinde; eine chinesische Theiers; eine Uhr mit einem aus
Kupfer getriebenen Zifferblatt aus dem 17. Jahrhundert; eine Statuette, Bnxnnennymphe,
modellirt vom Bildhauer Herrn Zafouk.
Am 5. Septem her: Eine Bronze-Statuette KaulhaeHs, nach der Natur modellirt
vom Bildhauer Meixner, ciselirt von Kleinert; eine Porträtbüste, modellirt von Josef
Probst jun.; neue Venezianer Glasgegenstände aus der Fabrik von Bonliui und Arbih
in Venedig; ein gesticktes Taschentuch, Arbeit von Frl. Friederike Lackner in Graz;
ein Blumsnbouqust aus Semmelteig, gearbeitet vor: Frl. M. Fink. - Ausserdem wurden
die im Museum ausgestellten Handzeichnungen älterer Meister vermehrt durch neue Blätter
aus dem Besitze der Herren A. Posonyi und Gotthelf Meyer.
(Besuch des Museums.) Die Anstalt wurde im Monate August von 7846 Per-
sonen besucht.
(Geschenke an das Museum.) Von dem ksis. Raths Herrn Albert Camcsiua
sind dem Museum nachstehend verzeichnete Schriften und Kunsthlätber zum Geschenke
gemacht worden:
Brunner, S. Wiener-Neustadt. Mit Federzeiehnuugen von A. Camesina. Wien. 1842. 8.
Camesina. A. Glasgemiilde aus dem I2. Jahrh. im Kreuzgnnge des Cistercienser-Stiftes
Heiligenkreuz im Wiener Walde. Aus: Jahrb. der Centralcomm. III. Wien, 1859. 4.
- _ Die ältesten Glasgemilde des (Ihorherrenstiftes Klosterneuburg und die Bildnisse
der Babenberger in der (Yistercieuser-Abtei Heiligenkreuz. Ans: Jahrbuch der Central-
commission II. Wien, 1857. 4.
- - Feierlicher Einzug des Königs Mathias in die Stadt Wien im J. 1608, beschrieben
von Holzmüller, mitgetheilt durch A. Camesina. Sepnratabdruck aus dem 9. Bande
der Berichte des Alterthumvereins zu Wien. Wien, 1856. 4.
lleider, Gust. Emails aus dem Schutze des St. Stephansdcmes in Wien, nebst einer
Uehersicht der Entwicklung des Emails iln Mittelalter. Illustrirt von A. Camesinas.
Aus: Mittheihxngen der Centralromxuissioir III. Wien, 1839. 4.
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