6 des Handelsministerium: und der Salzburger Handelskammer in nicht ferner Zeit von einem vollständigen Erfolge begleitet sein werden. In einer ähnlichen Lage wie Hallein ist Gmunden und die Fiechtau. Wir werden in der nächsten Zeit Gelegenheit haben auf diesen reizenden Punkt des Salzkammergutes vom Standpunkte der Kunstindustrie zurück- zukommen. R. v. E. Knnstgewerbliche Ausstellungen in den Kronländern. Im Herbste dieses Jahres fanden mehrere Ausstellungen in den Kronländern statt, bei. welchen die Kunstgewerbe eine hervorragende Rolle spielen: in Brünn, Linz, Pilsen und Innsbruck. Wir freuen uns dieser industriellen Bewegung um so mehr, als dieselbe unleugbar eine Frucht der Thätigkeit des Oesterr. Museums ist. Vor Begründung dieses Institutes dachte fast Niemand an Kunstgewerbe; nur ein sehr kleiner Kreis des gebildeten wie des industriellen. Publicums hob die Kunstgewerbe aus dem Kreise der übrigen Gewerbe hervor; Niemand hatte eine deutliche Vorstellung von dem Einflusse der Kunst auf die volkswirthschaftlichen Verhältnisse der Länder. Heute ist es anders; nicht blos in Wien, in fast allen Kronländern gibt es Männer, welche wissen, wie sehr der Werth der Arbeit durch Schönheit der Form oder durch geschmackvolle Zeichnung gesteigert wird und wienothwendig es ist, nicht blos eine gute, sondern auch eine stylgerechte schöne Arbeit hervorzubringen. Dazu kömmt die immer mehr sich hefestigende Ansicht, dass die Kuustbildung des Arbeiters für diesen das einzige Mittel ist, dem Uebergewieht des Capitals und der Maschine gegenüber seine Individualität aufrecht zu erhalten. Diese Gesichtspunkte befestigen sich immer mehr bei Laien und Industriellen und rufen jene kunstiudustrielle Bewegung hervor, deren sich auch unsere Kronländer zu erfreuen anfangen. 1. Kunstgewerhliche Ausstellung in Brünn. Der mährische Gewerheverein in Brünn hat am 25. September eine kunstgewerbliche Ausstellung eröffnet, welche drei Wochen dauern sollte. Sie findet in dem Redoutensaale daselbst statt und wird als die beste Ausstellung be- zeichnet, welche bisher in Brüun veranstaltet wurde, Der Katalog weist 907 Objeete auf, classiiicirt in systematischer Ordnung, von Geweben und Gei-lechten beginnend, ühergehend auf Be- klcidungsgegenstände aller Art, Porcellam, Glas, Leder, Möbel- und Tischlerarheiten und schliessend mit Druck und graphischen Künsten. Leider machte es der ungenügende Raum unmöglich, diese syste- matische Anordnung des Kataloges bei der Aufstellung selbst durch- zuführen; es wäre der doppelte Raum nötliig gewesen, um den Anfor-