lZ die Veranstalter die Arbeiter selbst sind, und dass nicht nur die in Wien wohnhaüen, sondern alle österreichischen Arbeiter sich an derselben be- theiligen konnten. Dass die Zulassung der Kronländer an dem thatsäch- liehen Verhütnise nicht zu viel ändern werde, liess sich voraussehen, denn die wenigsten Arbeiter sind im Stande, den Opfern an Zeit und Geld, welche die Herstellung einer grösseren oder besonders schönen Arbeit erfordert, auch noch die verhiiltnissmässig bedeutenden Transport- kosten beizufügen. Sagt doch das Vorwost zu dem Katalog dieser Aus- stellung wörtlich: „In den meisten Fällen, wo wir vor einem solchen (nämlich einen grossen Capitalswerth repräsentirenden) Werke, geschaden durch einen Arbeiter, stehen, hat der Fabricant demselben mit Rohmate- riale und Zeit unter die Arme gegriffen, um auf diese Weise der Welt zu zeigen, welch' geschickte Arbeitskraft er zu den seinigen zählt." Wir freuen uns dieses Zeugnisses recht sehr, denn weit häufiger begegnet uns die Klage, dass der Febricant seinen geschickten Arbeiter nicht be- kannt werden lassen wolle, oder dass er gar dessen künstlerischer Aus- bildung Hindernisse bereite, weil er in ihm nur den künüigeu Concur- renten sehe. Aus den citirteu Worten klingt etwas wie ein Vorwurf oder doch wie eine Verwahrung heraus, dass man ja nicht den betreifen- den Fabricanten uneigennützige Motive undichten möge. Aber müssen denn nicht die Arbeiter am allermeisten mit demjenigen Arbeitgeber zu- frieden sein, welcher in solcher Weise seinen Vortheil versteht? Wenn beide Theile sich gegenseitig fördern, weil jeder das eigene durch das Gedeihen des andern bedingt erkennt, so ergibt das ein klares gesundes Verhältniss, wie es besser in keinem socialistischen System ausgesonnen ist. Redende Beweise daiiir liefern z. B. die Arbeiten aus Hrn. C. Gianfs Atelier: da ist das naturgemässe Zusammenwirken von „Capital und Ar- beit", intelligente kunstverständige Leitung und technische Fertigkeit Ueberhaupt zeigten die Objecte der Weberei in dieser Ausstellung wie die Zeichnungen tiir diese Industrie am meisten Stylreinheit. Wir sahen gixte Seiden- und Sammtstotfe und Bordüren von A. Kastner, Jac. Demel, Fr. Katzenschlager, Fr. Techet u. A. und treifliche Musterzeich- nungen von Anton Rigler sen. und jun. Sehr tüchtige Arbeiten fanden sich auch aus dem Gebiete der Kunsttischlerei und der Holzschnitzerei, namentlich Möbel mit verschiedenen Hölzern, oder mit Elfenbein, Me- tall etc. eingelegt von Uehermanowicz, Schalhas u. A., Kmdenziiillung von Laubheimer, eine Schreibgarnitur aus Birnbaumholz von Panigl u. a. m. Ferner verdienen Bijouterien in Silber und Bronze, in gravirtem Bern- stein (von N. Ferlinger), Grsvirsrbeiten aller Art (vorzüglich von Andr. Neudeck), Meerschaumschnitzereien, endlich Decorationsmuster von Hol- deried und Drechslerarbeiten von Weil Erwähnung. Die hier aufgezählten Objecte gehörten der Rubrik „Kunstgewerb- lichc Arbeiten" an. Aber auch in der zweiten Abtheilung "Gewerbliche