. Kleinere Mittheilungen. (Staatsslipendien liir die Kunstgewerbesehule.) Die mit Erlass des k. k. Handelsministeriums vom 14. Juni 1869 für die Jahre 1869 bis 1870 gegründeten Stipendien für die Kunstgewerbeschule des k. k. Oesterr. Museums wurden verliehen den Herren: Drnhan, Emanuel, Zögling der Real- und der Webereischule in Brünn, geb. zu Smichow bei Prag; Ben gler, Roh. Joln, Zögling der Steinschönauer Schule Hir- Glas- rafßnerie, geb. zu Wilhelrnshöhe in Böhmen; J ellinek, Alois, Lehrer in Bergreichenstein, geb. zu Tabor in Böhmen; Mahr, J0s., Zögling der Realschule in Salzburg, gab. daselbst; Friedrich, Wilh., Schüler der Kunstgewerbeschule des Museums, geb. zu Olmütz; Hubl, Franz, Porcellanmaler, geb. zu Pirkenhammer in Böhmen; Piecsch, Eduard, Schüler der Kunstgewerbesehule des Museums, geb. zu Lemberg; Flntscher, Nicolaus, Zö ling der Kunstgewerbesehule in Inns- bruck, geb. zu Waidring in Tiro ; Rottonara, Franz, Schüler der Kunstakademie in München, geb. zu Corvara in Tirol; Kokalj, Anton, Schüler der Realschule zu Laibach, geh. daselbst. Ihrem Lebensherufe nach sind die Stipendisten: Glasraffineure, Por- cellanmaler, Musterzeichner für Flachdecoration und figuralische Deco- ration, und Ornamentbildhauer. (Kunslgewerbeschuloa) In den ersten Tagen dieses Monats wurde die Aufnahme der Schüler in die Kunstgewerbeschule geschlossen. Die Zahl der aufgenommenen Schüler und Hospitanten beträgt an hundert; in den gegenwärtigen, bekanntermassen provisorischen Localitäten ist es kaum möglich, eine grössere Anzahl aufzunehmen. Unter den Schülern befinden sich sechs Damen. ' Während der Zeit der Aufnahme fand für interne Kreise eine Aus- stellung der Schülerarbeiten des verflossenen Jahres statt. Se. kais. Hoheit der Herr Erzherzog-Protector Rainer, die Excellenzen Minister v. Hasner, Grraf Crenneville, Graf Zichy, Ritter v. Hauslab, Sectionschef Dr. J. Glaser, Baron de Pretis besuchten die Ausstellung, welche den neu eintretenden Schülern zugleich einen Massstab für die Zielpunkte der Schule und die Anforderungen an die Leistungsfähigkeit der Schüler gab. (Graf Wratisluw 1'.) Joseph X. Graf Wratislaw, Curator des Museums, Oberst-Küchcnmeister etc. etc., legte am 9. d. M. in den frühen Morgenstunden Hand an sein Leben. Der Tod dieses Mannes erregte in den weitesten Kreisen Bestürzung und berührte auch die Mitglieder des Museums auf das schmerzlichste. Er brachte dem Institute nicht blos warme Sympathien entgegen, sondern auch einen reichen Schatz von Kenntnissen, die er sich als Sammler und Kunstfreund auf Reisen er- .w0rhen. Seine Liebenswürdigkeit im gesellschaftlichen Verkehre erhöht bei Allen, die dem verstorbenen Grafen nahe gestanden sind, das Gefühl aufrichtigen Bedauerns. (Besuch des Museums.) Im Monat September wurden die Sammlungen von 7500 Personen besucht. Die Dilrchschnittszider des Besuches in den Jahren 1865-1869 ergibt für diesen Monat 81.30.