363 _ (Das englische Ausslellunasbudlet für die Pariser Weltausstellung.) Alle WVelt ist darüber einig, dass die englische Ausstellung in Paris eine vortreifliche ist, aber wenige wissen, wie viel England, das durch die grosse Nachbarschaft und den See- verkehr so ausserordentlioh begünstigt ist, für diese Ausstellung verwendet. Da das Budget der englischen Regierung für die diesjährige Session des Parlamentes vor unsern Augen liegt, so sind wir in' der Lage, ganz positive Mittheilnugen darüber zu machen. Mit Anwen- dung der griissten Sparsamkeit kostet die englische Ausstellung bisher llßßil) Pfd. Diese Summe vertheilt sich in folgender Weise: l. Die innere Einrichtung kostet l6,1(X) Pfd. 2. die Gebäude und Constructionen a a . 23,065 „ 3. Ausstellungen für alte und moderne Kunst.... 11,050 „ davon fallen auf die moderne Kunst 6500 Pfd. und auf die hrstoire de travail 4550 Pfd.; 4. die Ausstellungsobjecte der englischen Regierung kosten... 11,490 „ davon fallen auf die Ausstellung des Kriegsministeriums 2087 Pfd., auf die Marineministerien 2653 Pfd., auf das Un- terrichtsrninisterium 2500 Pfd. u. s. f.; ' 5. Management, Bewachung und Reinigung belaufen sich auf... l4,755 „ davon fallen auf die Polizei, Dienerschaft und die Aufsicht 4500 Pfd.; G. die Kosten der englischen Ausstelluugsconrrnission mit Inbegrid der Drnckkosten sind veranschlagt auf...... .. 17,190 „ 7. die Kosten frir die Jury sind veranschlagt auf 12,000 „ 8. für Fracht und Transport sind bewilligt , . .. . . 8,250 „ 9. frir die königl. Commission in London und Paris seit dem Mai l865isteins Sununevon . . . . . . . . .. .. .. 2,750 „ bßmmßt- In Summa 116,050 Pfd. Es wird in diesem Berichte jedoch gesagt, dass die Einhaltung dieser Summe nu-r bei iiusserster Sparsamkeit möglich ist und es ist sehr wahrscheinlich, nach Allen, was man aus Paris hört, dass im nächsten Jahre das englische Parlament noch einen Nach- tragscredit zu bewilligen haben wird. (Wellausstellungs-Literatur.) Die Pariser Weltausstellung ruft eine ganze Literatur hervor. die sich auf dieselbe entweder direct bezieht, oder iudirect mit ihr im Zusammenhangs steht. Zu der letzteren Reihe von Büchern gehören in ersrer Linie der „Paris Guide par las principaux ccrivains et artistes de. lu Fram-e" Paris (Librnirie internationaler, und das Werk von Dervynk et Dubuis Jlistoire des expositions" (Paris chez Grolier). Auf das letztgenannte Werk werden wir ausiiihrliclr zurückkommen. Von dem „Paris Guitle" ist der erste Band (8' 902 Seiten) mit Illustrationen erschienen. Der Einleitung von Victor Hugo folgt eine Abtheilung ,.la Science" mit einer Geschichte von Paris und eine Beschreibung aller höheren Unterrichtanstalten, und eine zweite Ab- theilung .,l'Art" mit Berichten über die Museen. Monumente, Theater, Kunstschulen und g-rossen industriellen Institute. Die ersten Schriftsteller Frankreichs, L. Blanc, E. Renan, Michelet, Littre, A. Darcel, Viollet-le-Dnc, A. Dumas, A. F. Didot u. s. f. haben sich an diesem Werke betheiligt. Unter der Ausstellungsliteratur im engeren Sinne nehmen in erster Linie die illu- strirten Publicationeu unsere Aufmerksamkeit in Anspruch. Unter den deutschen Pnblicationen der Art nimmt der Brockhauische .,Illustrrrte Katalog der Pariser Industrie-Ausstellung von X867" den ersten Rang ein; unter den nichtdeutschen Puhlica- tionen sind die englischen den französischen unbedingt vorzuziehen. Die Fiihrersehaft der englischen illnstrirten Literatur hat das englische Kunstblatt ,.The Art-Journal" in die Hand genommen. Von demselben erscheint „The lllustrated Catalogue" rnit 30.000 Holzschnitten und 600 Kupferstichen und ist dem Kaiser der Franzosen gewidmet. Auch die Wlllustratcd London News" bringen gute Illustrationen nach Werken der Pariser Weltausstellung. Das beste Werk bleibt aber der „lllustrated Cataloge" des Hrn. Hall, des Herausgebers des Art-Journal. Das Werk erscheint vollständig; es ist nicht nöthig zugleich auf das Art-Journal zu prüuurneriren. Das englische Ausstel- lungscornitä in Paris geht gleichfalls mit dem Gedanken nur, einen kurzen illustrirten Aus- stellungsberivht zu verödentlichen. Das Hauptwerk der englischen lllustrations-Literatur wird aber wohl J. B. Warings "Chefs d'oeuvre of decorative Art ancient und modern at tbe Paris Universal Exhibition of 1867" in 100 ehromolithographimn Tafeln (Preis 17 S. 10 sh.) bilden, welches mit Unterstützung des englischen Unterrichtsnrini- steriums (Comrnitee of the Concil on Educatiuxr) im Laufe des Jahres noch ausgegeben werden soll.