413 Beaux-Arts nicht gehalten werden und dass es sehr schwer sei, im Falle einer Apertur eine geeignete neue Kraft zu finden. Ueber die Schüler- arbeiten, welche auf Grundlage des schriftlichen Programmes ohne Namen der Schüler nur mit Nummern bezeichnet einlangen, urtheilt eine Jury exterieur - von Personen, welche der Anstalt nicht angehören, gebildet. Exemplare solcher schriftlichen Programme habe ich mir ausgebeten. - Am Ende des Schuljahres, in den ersten fünf Tagen des August, findet stets die öffentliche Ausstellung der Sehülerarbeiten statt. Ihre Ergeb- nisse stehen mit dem grossen Aufwande von geistigen Kräften und Un- kosten nicht ganz im Einklange. Es scheint, dass die höchst ungünstigen Raumverhältnisse, im Vergleich mit der grossen Schülerzahl, eine höhere Entwicklung der einzelnen Talente sehr beeinträchtigen. Qualitativ wird nichts Grosses geleistet; etwas Bedeutendes ist es aber immerhin, wenn jährlich über 1000 Personen im Sinne des Lehrplanes dieser Anstalt zeichnen lernen und von hier aus, wie dies der Fall, theils als "eleves serieux" in die Schulen der Architektur, und zum grösseren Theile in die Gewerbe, in die Porcellau- und Fayence-Fabriken, zu Ornament- malern u. s. f. übergehen. T. Internationale Gonvention zur Anfertigung von Reproduetionen der Kunstwerke aller Länder für Museumzwecke. Die Engländer haben mit praktischem Auge die Gelegenheit der gegenwärtigen Weltausstellung benützt, um von den zum Besuche der- selben eingetroffenen Fürsten die Bewilligung zu erhalten, dass die Kunst- werke der betreffenden Länder für-Museumzwecke reproducirt werden dürfen. Die Wichtigkeit dieser Rieproduetioneu zur Bereicherung der Samm- lungen ist wohl schon länger erkannt worden und sie ist - abgesehen von den monumentalen Kunstwerken, die eben nur durch Reproductionen in weiteren Kreisen bekannt werden - auch bei den Arbeiten der Klein- kunst heutzutage um so grösser, je mehr die steigende Erkenntniss über den - künstlerischen und unmittelbar praktischen - Werth guter Kunst- gegenstände aus besseren Stylepochen den Preis der Originalien in die Höhe treibt. Es haben sich jedoch dem Vorhaben der Nachbildung der Kunstwerke bisher häufig engherzige Rücksichten entgegengestellt Diese durch Gewinnung der Fürsten Fir die Idee der allgemeinen und wechsel- seitigen Nutzbarmachung der Kuustsehätze aus dem Wege zu räumen, ist der Zweck der Convention, welcher die fürstlichen Vertreter der meisten europäischen Staaten bereits beigetreten sind. Die Conveution lautet in deutscher Uebersetzung (aus dem eng- lischen Originaltext) wie folgt: