w MITTHEILUNGEN wgw- Dritter Jahrgang. 15. Novbr. 1867. k. k. österr. Museums für Kunst 81 Industrie. (Monatschrift für Kunst 81. Kunstgewerbe.) (Am 15. eines jeden Monats erscheint eine Nummer. - Abonnementspreis per Jahr 3 ü. ö. W. Bßdncfenr Dr. G. Thu. Expedition von C. Gerold's Sohn. Man sbonnirt im Museum, bei C. Geroldh Sohn, durch die Postanstalten, sowie durch alle Bnoh- und Kunsthsndlnngen.) l n hllt: Dle Glßlunmlung im öslerr. luunm. - Die ßelioprnvuren" von E. Blldnl in Plril. - Kieinero hlißhellungem- Funlelzung des Verzeichnisses der im Museum kiudlchen Gypllbgüssm- Dritte! Vmeiehniu der lul der Plrlser Weltluzlwllhng erworbenen Gogenstlnde. - Biblioihekl-Klßlog. Die Glassammlung im österreichischen Museum. J.F. Die Glassammlung im österreichischen Museum hat durch die kürzlich geschehene Erwerbung der Schleinitfschen Sammlung in Dresden einen so ausserordentlichen Zuwachs erhalten. dass sie jetzt, wenn man das ganze Gebiet der künstlerischen Glasindustrie überfliegt, den Arten nach eine gewisse Vollständigkeit in Anspruch nehmen kann und ein reiches Material zur Belehrung, zum künstlerischen Studium und zur Nachbildung darbietet. Der neue Erwerb der genannten Dresdner Samm- lung, welche vorzugsweise durch längeren Aufenthalt und wiederholte Reisen ihres früheren Eigenthümers in Italien zusammengebracht ist und etwa 350 Gegenstände umfasst, besteht zu zwei Drittheilen aus venetiani- schen Gläsern, die übrigen sind deutsche vom 16. bis zum 18. Jahrhun- dert, und unter ihnen befinden sich ausgezeichnete grüne Gläser mit Malereien in Emailfarben und geschliüene böhmische Krystallgläser. Gehen wir die verschiedenen Arten chronologisch durch, so haben wir zuerst die in Rom erworbene Sammlung antiker Gläser, über welche schon ausführlich in diesen Blättern berichtet worden ist. Was sie ent- hält, sind allerdings - mit wenigen Ausnahmen kleiner Fläschchen, wor- unter mehrfarbig gestreifte und gezackte - nur Bruchstücke, aber diese Fragmente gewähren technisch das höchste Interesse und sind oftmals durch die Feinheit ihrer musivisch verschmolzenen Zusammensetzungen wahrhafte Räthsel. In Bezug darauf, was 'n ihrer Art von der Industrie gelei-tet werden kann, sind sie der Beachtung der heutigen Fabrikanten nicht genug zu empfehlen. Allerdings hat sich die gegenwärtige Mode der Kunstgläser von allen jenen Arten der Glastechnik abgewendet ge- habt, die wir bei den Alten und auch in unserer Sammlung vorzugsweise vertreten finden, von den farbigen Flüssen und Schmelzen der Millefiori, von den dopnelfarbigen Ucberfanggläsern, den netzartigen Gläsern elc., 2