44 relativ besten Resultate lieferte, für dieses Streben, für dieses Ausharren auch die erste Anerkennung zugewendet. Bezüglich Garnier's muss bemerkt werden, dass seine Bilder- ohne sich von einer gewissen Eintönigkeit, welche bisher noch allen Helio- graphien anhängt - ganz befreien zu können, jedenfalls an Reinheit und Präcision der Arbeit vollständig gelungen sind; es gibt hier keine unbe- stimmten, dunklen Stellen, und jedes Detail erscheint strenge durchge- zeichnet. Zur besseren Beurtheilung hat Gsrnier die, von einem und demselben Negative entnommene Heliographie neben dem photographi- schen Abzug desselben Bildes ausgestellt; das besonders Bemerkenswerthe dabei ist, dass das Negativ nach der Natur aufgenommen wurde. Aller- dings fehlt in der Heliographie der Reiz der Mitteltöne und der Tiefen, und sie erscheint daher matter und monotoner als eine gut gelungene Photographie, und es kann auch nicht unbemerkt bleiben, dass die Aus- stellung Garnier's numerisch auiYallend klein ist, was wohl mit einigem Rechte darauf schliessen lässt, dass sein Verfahren vorläufig noch etwas complicirt sein dürfte; dennoch aber liegt in seinen Leistungen bereits ein so bedeutender Erfolg, dass hierdurch weitere Fortschritte gesichert erscheinen. Garnier zunächst steht wohl Placet, welcher ebensowohl Gegen- stände in directer Aufnahme nach der Natur, als auch nach Stichen u. s. w. in sehr gelungener Weise zur Ausführung brachte. Die Herren Baldus, Negre, Durand u. s. w., welche zumeist nur Reproductionen von Handzeicbnungen, Stichen, Ornamenten u. dgl. vorführten, zählen jedenfalls zu den hervorragendsten Vertretern dieses Faches, und es lässt sich bei der Ausdauer und Sorgfalt, die von den genannten Herren auf die Sache verwendet wird, wohl gewiss ein gün- stiges Resultat erwarten. Grosses Aufsehen in der photographischen Welt machte Wood- bnry's Druckverfahren. In Ton, Farbe und Weichheit sind diese „Photorelief-Bilder", wie sie Woodbury nennt, besonders gelungen. Halb- töne erscheinen besser und reiner, als bei irgend einem andern, ähnlichen Processs, die Zeichnung ist in allen Theilen klar und in sanken Ueber- gängen wiedergegeben, so zwar, dass dieselben einer vollkom- menen Photographie gleich gestellt werden können. Leider ist die Umständlichkeit der Erzeugung einerseits, und andererseits das noch nicht beseitigte Hindemiss, Bilder in grösserer Dimension herzu- stellen, für die praktische Anwendung von Nachtheil. Es wird nämlich, von den gewöhnlichen negativen Aufnahmen, ein Gelatin-Reliefbild (wie bei der Heliographie) entweder mittelst condcnsirter Sonnenstrahlen, oder elektrischen, oder auch Magnesium-Lieht auf einer mit Gelatin überzo- genen Glimmerplatte erzeugt; von diesem, nun auf Glimmer belindlichen Relietbilde wird mittelst hydraulischer Presse (1000 Kilo Druck) die Er.