49 (England), Most d: Schröder (Dänemark), Cousin (Frankreich) ha- ben in diesem Fache besonders gelungene Arbeiten geliefert. Lafon de Camersac hat die Porträte von 18 Mitgliedern der „Societe francaise de Photographie" in der Grüsse von 7 + 9 C. Mtr. in vorzüglicher Aus- führung und viele andere Aufnahmen. sowohl Porträts als LandschaRen und andere Gegenstände zu 14 + 18 C. Mtn, ja bis zu 30 C. Mtr. Höhe ausgestellt. Die feinen Uebergänge in den Halbschatten, die Plastik in den Köpfen zeichnet diese Email-Photographien besonders aus. Leth, welcher auf Porcellan-Gefassen eingebrennte Bilder ausstellte, hat hierin eine hohe Stufe der Kunstfertigkeit erreicht, und es muss hier wohl erwähnt werden, dass seine Preise um das Dreifache von den Preisen des Herrn L. de Camersac überstiegen werden. Es verdient speciell bei diesem Gegenstande die billige und gleichzeitig gediegene Herstellung eine besondere Berücksichtigung. Bei summarischer Betrachtung zeigt wohl die diesjährige Ausstel- lung, dass die Photographie immer mehr und mehr und in allen Schich- ten des praktischen Lebens zur Verwendung gelangt. Bei den hetero- genstem Dingen erscheint sie als Hilfsmittel, und dennoch hat sie sich weit- aus noch nicht in allen einzelnen Fächern, in welchen sie wirken könnte, die Geltung verschstft, die ihr wohl mit der Zeit noch werden muss. Und dies - nämlich sich all' der Thätigkeiten zu bemächtigen, deren sie fähig wäre, alle Rir sie noch unhenützten Quellen zu erschliessen, jede mögliche Gattung ihrer Verwendbarkeit zu] verwerthen, sollte in aller- erster Linie Aufgabe der Photographie sein. Hierin liegt der Schwer- punkt ihrer Vervollkommnung, weil hier einerseits ihre Existenzmittel zu suchen sind, und anderseits dadurch auch wieder der Bedarf gesteigert wird. Nur jene Zweige des menschlichen Schaffens, die zum allgemeinen Bedürfnisse werden, sind grosser, stetiger Verbesserung und Ausbildung fahig. Und diese Auifassung scheint auch eine allgemeine Würdigung gefunden zu haben. Das Bestreben sich auszubreiten, dem älteren Stamme stets neue Reiser einzupropfen, ist im wohlverstandenen Inter- esse der Photographie ellenthalben sichtbar gewesen. Eine epochemachende, das bisherige Wesen, der Photographie in ihren Hauptbedingungen umändernde Neuerung, eine Verbesserung oder Eründung, durch welche bereits jetzt für die Photographie eine neue Aera beginnen würde, ist von keiner Seite bekannt geworden. Was speciell die Leistung der österreichichen Photographie hehim, so muss - und zwar ohne alle patriotische Rücksichtnahme- gesagt werden, dass sie sich in vollkommen würdiger Weise jener der Franzosen anschloss, und trotzdem. dass mancher Name von gutem Klange fehlte, trotzdem, dass in räumlicher Beziehung die österreichische Photo- graphie auf der Ausstellung viele Hindernisse erfuhr, war sie doch so tüchtig repräsentirt, dass sie von den Leistungen keiner andern Nation