58 Kleinere Mittheilnngen. (Ernennung zum Correspondenten.) Se. kais. Hoheit Herr Erz- herzog Rainer hat in seiner Eigenschaft als Prntcctor des Museums den Privatgelehrten Herrn Friedrich Lippniann zum Correspondenten des Museums ernannt. (II. Ferstefs Projeet für den Neubau des üsterr. Museums) ist bereits vollständig fertig und war Ge enstand einer eingehenden Be- rathung des Curatoriums, nachdem dassefbe durch mehrere Tage für die Mitglieder des Curatoriums in dem Atelier des Architekten aus estellt war. Das Project, das sowohl Ausstellungsräume, als auch Bibliothe , Zeichen- saal und die Kunstgewerbeschule enthält, zeichnet sich durch schöne, ein- fache Verhältnisse und ausserordentlich zweckmässige Eintheilung aus. Das Curatorium beschloss einstimmig, das Project Sr. Majestät vorzulegen und der h. Staatsregierung zur Ausführung zu empfehlen. Das Project wird in den Appartements Sr. Majestät ausgestellt; Ihre k. Hoheiten die Herren Erzhcrzo e Rainer und Albrecht wid- meten demselben bereits eine eingehen e Würdigung. (Dankschreiben des Curutoriums.) Das Curatorium des Museums hat beschlossen, den Herren: Edmond, Commissär tiir Aegypten, Dow- leans, Commissiir für Bengalen, Christoffle, Chef des gleichnamigen Hauses in Paris, sowie dem Verlagsbuchhändler Herrn Mäme in Tours für die Geschenke, welche dieselben dem österr. Museum gemacht haben, besondere Dankschreiben zuzusenden. (Die Schule lür Holzplastik in Tirol.) Bekanntlich hat Herr Director v. Eitelberger in seinem ersten Vortra e über die Pariser Weltausstellung die Nothwendigkeit betont, in Tiro eine Zeiehen- und Modellirschule für Holzplastik zu errichten, um die zahlreich in Tirol lebenden Holzschnitzer zu schulen, ihre Concurrenzfahigkeit mit dem Aus- lande zu erhöhen, und dem Gebirgslande, dessen Bewohner jetzt manche Einbusse in ihrem Erwerbe erleiden, andere und neue Erwerbsquellen zu erschliessen. Die „Innsbrucker Volks- und Schiitzenzeitung" vom 8. November nimmt von diesem Antrage Notiz und äussert sich in folgender Weise: „Im österreichischen Museum in Wien hielt jüngst der Director dieses vortreßlichen Instituts, R. v. Eitelberger, eine Vorlesung, in welcher er die Errichtung einer Schule für Bolzplastik in Tirol befürwortete. Es ist dies unstreitig ein praktischer Ge- danke. Es gibt nämlich kaum ein Land, in welchem so viele plastisch fruchtbare Talents zu finden sind, wie in Tirol. Wir haben eine überraschende Zahl von Bildhauern, Künst- ler in der wahren Bedeutung des Wortes, und darunter einen vom ersten Range, Professor Knnbl in München, aufzuweisen. (Auch in Wien leben gegenwärtig mehrere ganz tiieb- tige Bildhauer ans Tirol, die Herren Jos. Gasser, Silbcrnagel, Glieber u. s. f., die Tirol Ehre machen und simmtlich sehr geschickt in der Holzplastik sind.) Ungleich griisser aber ist noch die Zahl derjenigen, welche zwar nicht von künstlerischer Produc- tivitiit sind, aber in der Nachahmung von plastischen Kunstwerken, in Holzschnitzereien nach Kupferstichen und Handzeichnungen Ausgezeichnetes leisten. Würde nun nach dem Antmge des Herrn Directors v. Eitelberger eine Schule für Holzplnstik in Tirol er- richtet, so müsste diese gewiss sowohl durch die Zahl ihrer Besucher, als durch Weckung und Ausbildung bedeutenderer Kunsttalents zu hoher Blüthe kommen." Wir erlauben uns zu diesen trefflichen Bemerkungen Folgendes hinzuzufügen: 1. Scheint es uns in erster Linie Suche des Landesaus- schusses und der Handelskammer zu sein, diesen Antrag aufzu- nehmen;