60 (Neu ausgestellte Gegenstände.) Am 13. November: Das Modell des Grab- rnals für den jüngst verstorbenen Hirstbischof von Set-kau, Grafen Attems, entworfen vom Architekten Hans P etschnig; autographirte Zeichnungen der Architekturscbule in Stutt- gart; stylisirte Fliichenornamente in Farben ausgeführt von Prof. Herdtle in Stuttgart; eine Tischplatte in Kehiheimerstein geätzt und gezeichnet von Fr]. Redtenbacher. Am 17. November: Glasgegenstände (Cztndelaber, Gefässe etc.) von J. ä L. Lob- meyr in Wien; Glasgefiisse von Baccarnt in Paris; eine neue Serie von Goldschmiede- arbeiten aus der k. k. Ambraser- Sammlung; zwei mittelalterliche, lebensgrosse, bemalte Holziiguren, Eigenthnm des Herrn Cubasch. Am 23. November: Altarantipendinm nach der Zeichnung des Architekten Beck im Auftrage der Kronprinzessin von Preussen ausgeführt von C. Giani in Wien; neue Zeichnungen iiir GlaseDecor und Stickerei von Friedrich Fiscbbach; Blumen-Gemälde und Vasen aus der ehemal. k. k. Porcellan-Manufactur; eine Reihe von Wiener Ansichten, gezeichnet von Emil Hiitter: ein Kästchen mit Elfenbeinrelief aus dem 15. Jahrhundert, Eigcnthnm des Grafen Edmund Zicby; eine Pferdedecke des Marschalls Mori: von Sachsen (18. Jahrhj, Eigenthum des Grafen Josef Rz_v'sz cz ew ski; Abdrücke von Metall- Reliefs, Geschenk des Herrn Barvitius; Stiche nach den vom Architekten Lefuel ent- worfenen Decorationen der Appartements der Kaiserin von Frankreich in den Tnilerien. Am 27. November: Eine Marmorstatue, Estber, vom Bildhauer Mnzier in Rom, Eigcntbum des Herrn Bernhard Back; eine alte Porcellanvass aus der Fabrik von Doccia bei Florenz; ein Humpen aus Terracotta, ausgeführt nach der Zeichnung des Grafen At- tems, Geschenk desselben an das Museum; ein Kasten aus Nussbaumhulz. ausgeführt vom Tischlermeister August Wahl; ein Aquarellportrüt, Copie nach dem in der k. k. Akademie der bildenden Künste befindlichen Porträtgemälde QuadaPs, gemalt von Ed. Schulz; Fayencen von Baireuth, 17., 18. Jahrhundert. Am l. December. In diesem Monate waren im Museum einige Gegenstände neuerer Kunstarbeit ausgestellt, die wohl eine besondere Aufmerksamkeit verdienen. Von dem Maler Rudolf Alt, der soeben mit einer reichgefiillten Studienrnappe aus Italien zu. riickgekommen ist, sehen wir eine Anzahl Aquarelle in grösserem Format, die nur eben wie von der Natur abgeschrieben erscheinen. Die ausserordentlich wahre, unmittelbar sprechende Naturernpiindung, die in den Werken Alt's lebt, hat seine Aquarelle in Eng- land und Frankreich vielleicht schon berühmter gemacht als bei uns. Wir haben diese Eigenschaft seiner Kunst nie überraschender gesehen als in den diesmaligen italienischen Studien, unter denen der ausgestellte ,Klosterhof von Monreale" obenan steht. - Zum Zweiten gedenken wir dreier Goldsehmiedarheiten aus dem Atelier Ratsersdorfefs. Das Geschick. das diese Anstalt in der Wiedergabe und Imitation der feinsten Gold- schmicdstechnik des 16. und 17. Jahrhunderts an den Tag legt, ist den Besuchern des Museums durch verschiedene frühere Arbeiten längst bekannt. Die Haupteigenthümliehkeit besteht in der zierlichen Verwendung des Krystalls und der überaus zarten tzransluciden Emailornamente, wie sie vorzugsweise von 1550 bis 1650 in Uebung waren. Der grösste der ausgestellten Gegenstände ist ein Becher von exydirtem Silber, ganz überspannen an Deckel, Cuppa und reich gegliederten Fuss mit diesem überaus reizenden Ornamente farbiger Emails, Arabesken mit Vögeln und menschlichen Figuren darstellend. Der zweite Gegenstand ist eine Vase von Krystall mit eingcschlißenen Ornamenten, getragen von einem Satyr und an der oberen Oeßnung wie am Fusse mit gemaltem Email auf blauem Grunde umrandet. Fast reizender noch in der Wirkung ist der dritte Gegenstand, ein Krystallkiistchen, dessen Montirung wieder ornamentirtes Metall zeigt. - Schliesslich sei einer Stickerei des Früuleins Therese Mirani Erwähnung geschehen. Es ist die ge- lungene Copie eines Stickmustertücbleins aus dem 17. Jahrhundert (Eigenthum des Nürn- berger germanischen Museums), das nicht blos eine grosse Anzahl der verschiedensten Ornamente, sondern auch die verschiedenste Technik zeigt. Welche Anwendung sich davon machen lässt, ist durch eine zweite Arbeit derselben Knnststickerin dargelegt wor- den, eine Stickerei für eine Handtasche mit einem der auf jenem Tiichlein vorkommenden Muster, in anderen Farben übertragen. Am 4. December: Architektonische Blei-Decorationen nach Viollet-le-Duc, von Mcnduit St Bechet in Paris; Gegenstände italienischer Glasindustrie, 16.-17. Jabrh., Eigenthnm Sr. Exe. des Grafen Edmund Zichy; ein geschnitzter Holzrahmen von Bru. stolone, Eigenthum des Grafen Victor Wimpfen; eine Kanne nach Palissy, Fayenes, im Auftrage des Museums gearbeitet von Steinbach in Wien. Am 9. December: Scene aus der Krönung in Pest, Aquarell von Heinrich, Eigenthum Sr. Maj. des Kaisers. Am 12. Decemher: Gepresste farbige Tapeten (Papiers de Tenture peints en relief) von Scott, Cuthbertson ä Comp. in London, darunter eine Tapete nach dem Ent-