kannte Schildchen) ein ausreichender Beweis der Echtheit und Güte auch der Malerei ist, und so steht die Art der Fälschung in vollster Blüthe. Aehnlicb wie mit der gebrannten Erde verhält es sich mit dem Glase. Da es in ebenso geringem Grade durch die Zeit veränderbar ist, wie jene, und da ferner heute die meisten alten Glastechniken wieder in Uebung gekommen sind. so ist das Alte. von dem Neuen mitunter nur schwer zu unterscheiden. Die Venetianer Fabrication wird von einigen Etablissements, nie Salviati, Bontini und Arbib und anderen schwung- haft betrieben, und obwohl sie namentlich bei den reicher decbrirten Glä- sern nicht die Feinheit und Eleganz der alten Vorbilder erreichen, so kommen ihre Erzeugnisse diesen oft nahe genug, um einen weniger er- fahrenen Liebhaber irre fuhren zu können. Doch arbeiten diese Firmen durchaus nicht direct auf Fälschung und Imitation, sondern es werden eben nur manche ihrer Erzeugnisse, die den alten einigermassen ähnlich sehen, von speculativen Kunsthändlern als „alt" an den Mann gebracht. Etwas anderes ist schon mit den Glasmalereien der Fall, die an verschie- denen Orten Süddeutschlands in grossen Mengen im Style der schweizer und deutschen Glasgemälde des 16. und I7. Jahrhunderts fabricirt wer- den. Es sind dies zumeist kleine Tafeln mit Wappen, Genre- und bibli- sehen Darstellungen, oft von vortrelflichster Ausführung und mit genauer Kenntniss des betreffenden Costümcs und Zeitstyles entworfen. Diese Fäl- schungen machen gegenwärtig schon einen guten Brucbtbeil der im Han- del belindlichen Werke dieser Art aus, und es scheint nicht, als ob das „Gesehäfß damit in der Abnahme begriffen wäre. Seit einigen Jahren sind Glaser, Flaschen und Hängelampen orien- talischer Fabrication des Mittelalters in Europa gekannt und zu einem äusserst gesuchten Sammlnngsobject geworden. Die wenigen Exemplare, die intact erhalten, und nicht durch ihre Verwendung als gottesdienstliche Geräthe in den Moscheen für den Europäer unerreichbar sind, erzielten bald im Handel fabelhafte Preise. Kein Wunder, dass ihre Imitation nicht lange ausblieb, und so erfreut sich denn gar manche Kunstsammlung eines altarabischen Glases, das zwar nicht im fernen Osten der alten Welt, aber docb in einem ziemlich abgelegenen südöstlichen Stadttheil von Paris seine Entstehung gefunden hat. F. I..- Die „Ecole centrale et speciale d'Architecture" zur Paris. Am 10. November 1865 wurde in Paris in dem ehemaligen Höbel de Chaulnes (rue d'Enfer 59) eine Specialschule für Architektur eröEuet, die in mehr als einer Beziehung die Aufmerksamkeit der Architekten wie der Laien auf sich gezogen hat, und verdient, dass auch wir uns mit dieser Schule beschäftigen. Sie gehört in jene Reihe der öffentlichen An-