526" schmuck zu befreien. In allen diesen Zeiten sind es die hervorragendsten Künstler, welche für die Kunstindustrie Vorlagen und Muster schaffen, sie sind es, welche den Producten des Kunstgewerbes den Stempel ihrer Genialität aufdrücken und sie dadurch zu Meisterwerken machen, welche sich von den Erzeugnissen der grossen Kunst durch nichts als eben ihr Genre unterscheiden. Wir linden da die Namen eines M. Schön, Israel van Meckeneu, A. Dürer, B. und H. S. Beham, HuAldegrevcr, J. Ammnn, A. Altdorfer, H. Burgkmair, L. Cranaeh, P. Flötner, A. Hirschvogel, H. Holbein d. J., die Familie Hopfor, C. Saur, V. Solis, H. Schäulfelein u. s. w. als Ver- tretet der deutschen Schule des 16. Jahrhunderts, während in Frankreich Jaques Androuet Du Cercean, Reue Boyviu, P. Woeiriot, E. de Laune und Andere den Grlmd zu der Bedeutung ihres Landes auf dem Gebiete der Kunstindustrie legen und einen J. Berain, J. Le Pautre, J. und D. Marot, F. Boucher, F. Cuvilies, A. Watteau, De La. Fosse etc. möglich machen. Auch in Italien begegnen wir den besten Namen, wie denen einesßramante, Michelangelo Buonnrroti, Lionardo da Vinci, Mantegua, Raphael, A. Veneziano u. s. w., und von niederländischen Meistern sind unter Anderen L. van Leyden. H. Collaert, J. de Gheyn, die Familie De Bry, Hans Vredeman de Vries zu nennen. Was den Inhalt der Sammlung betridi, finden wir darin allgemeine Ornamente für die verschiedenste Art der Verwendung, besonders Deco- rateuren und Graveuren zu empfehlen, Ornamente für Ausführung in Email, Niello und getriehener Arbeit, iignrale Darstellungen, Jagden, Thiere, Blumen, Trophäen, Festons, Masken, Randeinfassungen, Cartou- ehen, Vorlagen für die textile Kunst im Allgemeinen und die Spitzen- und Stickindustrie im Besonderen, Costüme, Abbildungen von Aufzügen und Festlichkeiten, Tischler- und Bildhauerarheiten, Waguerarbeiten, Al- täre, Kanzeln, Kirchenstühle, Orgeln, Sacramenthäuschen, Taufbrnnnen, Grabdenkmale, Schmied- und Schlcsserarbeiten, Hieb- und Schusswatfen, Uhren, Goldschmied- und Juwelierarbeiten, weltliche und kirchliche Ge- fiisse und Geräthe, Wappen und Buchdruckerzeiehen, architektonische Details, archtitektonische Aussen- und Inneuansichten. Wandmalereien, Plafouds, Kamine und Ocfen, Brunnen, Gärten, Schreihbüeher und Schreib- vorlagen, Initialen, Monograrnme, Mikrogruphien, Zeichenbücher und Zeichenvorlagen etc. etc., kurz es wird sich kaum ein Zweig der Kuustindustrie finden, für welchen nicht die Sammlung des Museums eine Reihe der schönsten und brauchbarsten Vorbilder enthielte. Besonders aufmerksam machen wir auf die Reichhaltigkeit der Samm- lung an niellirten Goldschmiedverzieruugen des 16. und 17. Jahrhunderts, an Punzenurbeiten, an Stick- und Spitzen-Musterhüchern, von denen doch wohl nur wenige Privat- und öffentliche Sammlungen eine grössere Anzahl besitzen dürften, auf die Schreibbücher des 16. Jahrhunderts etc.