528" Treue und Gewissenlmftigkeit zu reprodueiren, die Eigenthümlichkeiten der Meister in Compesition und den von ihnen angewandten Vervielfälti- gungsmitwln, wie Grabstichel, Radirnadel, Punze, Schneidemesser etc. zur Anschauung zu bringen, kurz ein möglichst getreues Fecsimile des Originals zu schaffen. Um dies zu erreichen, wurden die Originale von den Herren Leth und Beyersdorff direct auf den Holzstoek photogra- phirt und die auf diese Weise mit dem Facsimile des Originalen ver- sehenen Stöcke von H. F. W. Bader mit minutiöser Genauigkeit und veretäudnissvollem Eingehen in die Technik und die Eigenthümlichkeit des Meisters geschnitten. Die Verehrer Dürer's sowie die Besitzer der Ehrenpforte machen wir auf den Äbdruck eines für verloren gehaltenen Originalholzstockes Diirefe aufmerksam, der "anopistographisch gedruckt jedem Dtlrer-Oeuvre, eingereiht werden kann. Der Druck, welcher von der Geroldüschen Officin besorgt wurde verdient ebenfalls das gröaste Lob. Faohsohnle Rir Porcellnnindustrie. Im Octoberhefte der Mittheilungen erwähnten wir bereits, dass sei- tens der Handelskammer in Eger die vom Oesterr. Museum bei dem böhmischen Landesschulrathe angeregte Gründung einer Fnehsehule tiir die Porcellan-Industrie beschlossen worden ist. Bei der Wichtigkeit des Gegenstandes wollen wir nicht vernbsänmen, die betreffende Verhandlung in der Knuunersitzung vom 6. Octoher nach dem Protokolle derselben nachzutrngen. Es heisst darin: P Progrnrnmspnnkt 5 bildet die Beruthung iiber die Zuschrih des Lsndesschulrsths in "Böhmen, hetrcfend die Einrichtung einer Speeislzeiuhenschule zur Heranhildung von Ar- beitern der Porrellenindustrie höherer Gattung. Der Vorsitzende bemerkt, dass in dieser Frage die Meinungen der Industriellen desl Bezirkes eingeholt und in der Sitzung des Comite vom 30. September geprüft werden seien Der Bericht des ComitA hierüber wird verlesen. Er lautet: „Die iiberwie ende Mehrheit der Porcellsnindnstriellen bezeichnet in den vorlie- genden Zuschriften ie Errichtung einer gewerblichen Fschsehule üir die Porcellanindu- strie als wiinschenswerth und erklärt sieh bereit, dieselbe nicht bloa moralisch, sondern auch finanziell zu unterstützen. Die einzelnen Zuschrihen differiren wesentlich in ihrer Ansicht über den Ort, wo die Schule errichtet werden soll und mschen einige Industrielle ihre Unterstützung geradezu von der Wahl das Ortes abhängig. Wes zunächst die Frsge wegen Errichtung dsr Zsiohenschule iiherhsnpt anbelangt, so kann das Comihi den in der Zuschrift der Herren Fischer 8c Mieg entwickelten Gründen nicht gsuz beipdichteu. Allerdings besteht in Wien in Verbindung mit dem k. k. Museum fiir Kunst und Industrie, sowie in Prag eine Zsichen- und Modellirsehnle, in welcher junge Btrebsame Lente ihre Fortbildung ünden können und durch Unterstützung der Industriellen oder von Stipendien auch, finden. Allein diese Fälle sind immerhin vereinzelt. - Nicht in jeder Fabrik bestehen wie in Pirkenhuuimer Sonntngsschulen für junge Leute mittelmlissiger Anlage. In grossen Städten Enden die Zeichen- und Modellirschnlen freilich alle Vorhe- dingungen eines erfolgreichen Wirkens, allein dieselben sind auch in der Provinz nicht geradezu ausgeschlossen; es entsteht vielmehr die Frage, ob nlle Bildungsanstalten in den Hauptstädten centrslisirt und in Folge dessen sus allgemein bekannten Griinden dem Be-