(Das Orgnnimtionsntutut der Schule wäre einverständlich von dem k. k. Lundes-' achnlrnthe, der Hanclels- und Gawerbeknmmer und den Industriellen du Kreises zu ver- einbarem-Znr Dnrcbllihnxng des Projectea hätte sich die Handelskammer mit den Herren Industriellen in's Einvernehmen an neuem") Bei der Abstimmung werden die vom 00mm gestellten Anträge unverändert an- genommen. Tiroler Marmor. Herr L. Sussmann-Hellhorn in Berlin, Correspondent des Oesterr. Museums, hat kürzlich der Direction folgende interessante Mittheilnngeu gemacht, welche einen durch das Museum schon wiederholt in Anregung gebrachten Gegenstand betreßen. (Siehe die Jdittheilungen" Nr. 33 und 43.) „Ich verarbeite seit einer Reihe von Jahren den Tiroler ltlarmor, der in grossen gewaltigen Massen im Thale von Laas und Martell. an der Jennwand etc. gebrochen wird, von dem Sie gewiss oft gehört haben, und den Sie gewiss schon in Wien im Museum ausgestellt haben. Ich habe mehrere Bildhauer in Berlin, unter diesen Afiinger und Begas, zur Arbeit in diesem wunderschönen Material bewogen, und bekomme jetzt wieder eine ganze Waggunladung. Dieser Marmor ist das recht eigentliche für die deutschen Bild- hauer geschaffene Material, da er billiger, bequemer und leichter erreichbar ist als der von Carrara, und ansserdern eine höchst wichtige Eigenschaft vor letzterem voraus hat. Er ist nämlich wetterbeetündig. Ich habe in Tirol ganz scharf erhaltene Grabsteine vom Jahre 1552 gefunden. Wären diese in Carrara-Marmor ausgeführt, so würden sie längst verwittert sein. Wie es scheint, unterschätzt man aber diese Marmorlager in Oesterreich sehr. Sie sind meiner Ansicht nach bestimmt, den Marmor von Carrara vollständig iu Deutsch- land zu verdrängen. Mehrere Jahre besitzt sie jetzt der Bildhauer Johann Steinhäuser, Sohn des bekannten Bildhauers in Rom; er hat nach vielerlei Plackereien und Widerwärtig- keiten aller Art es endlich dahin gebracht, dass er eine Marmorschneidemühle und Schlei- ferci dort eingerichtet hat; er macht Tischplatten, Fussböden, Kamine etc. etc. Man muss ihm aber zn Hiilfe kommen, wenn aus der Suche das werden soll, was wirklich darin steckt, nämlich ein Segen und eine Erwerbsquelle fiir das ganze obere Tirol. Ich glaube, dass Sie hierzu viel thun können durch Errichtung einer Zeichen und Modellirschule in Lans. Steinhäuser hat sich zwei oder drei Jungen angelernt die schon ganz brav sind, aber er kann das nicht allein machen. Erst eine vom Staat oder mit Hiilfe der Gemeinde errichtete Schule gibt dieser Sache auch in den Augen der Einwohner diejenige Wiihtigkeit, die ihr zukommt. Nun ist noch dazu eine Handhabe da. In diesem Jahre war ich im Monat Juli wieder dort. Ich kam auch nach Glurns, oberhalb Laas gelegen, und traf dort mit dem dort ansässigen Arzte Dr. Z . . . . .r zu- sammen. Derselbe crzlihlte mir, dass vor einigen Jahren ein Geistlicher aus Brixen dem Orte Glnml ein Vermächtnis: von 1000 oder 20H] Gulden hinterlassen habe, um von den Zinsen dort eine Zeichen schule zu errichten. Bis jetzt ist dies unausgefiihrt geblieben. Es ist wirklich kein triftiger Grund vorhanden, weshalb die Tiroler, die wahrlich Ta- lent genug haben, nicht eben so gut in Marmor arbeiten sollen als die Carraresen, und warum Meran oder Boxen mit den so günstig gelegenen Communicationen nicht ein gresser Stapelplatz für Marrnorarbciten jeder Art, Architektur und Figuren} werden soll. Wenn wir diese Brüche hätten, so würde kein Stiiek Carrara-Marmor verarbeitet, aber so sind leider alle Anstrengungen, weissen Marmor zu finden, bis jetzt ganz vergeblich gewesen." zur Chemie der Thonwaaren. Vorhsg des Prof. Dr. Hlasiwetz, gehalten im Oesterr. Museum am 3. Denbr. 1870. (Schluss) _Vergoldungen und künstlerisch kostspielige Decoration wären auf diesem ziemlich werthlosen Material übel angebracht, das jetzt nur mit- telst des Druckverfahrens oder einfacher Malerei verziert zu werden pflegt. Lüstrefarben sind nicht selten. Indessen gibt es auch beim Steingut oder der Fayence verschiedene