263 und Darstellungen überhaupt die uncrwartetste Bestätigung tiir einige in_ dcr oben erwähnten Abhandlung aufgestellten Gesichtspunkte, wie denn unsere arabische Bilderhandschrift selbst, auch die von mir am selben Orte vorgebrachten Beweise gegen die landläutige Annahme eines allge- meinen muslimischen Bilderverbotes am sicgrciehsten unterstützt. Wie genau sich der Maler an die Mode', den Farben- gcschmack und überhaupt an die Vorlagen der damals gang- baren Stoffe gehalten hat, zeigen die kleinliche Ausführung der Muster und die Darstellung uns schon bekannter Ge- fassformen. Interessant ist es dabei wahrzunehmen, dass die der beifolgenden Zeichnung entsprechenden hohen gläsernen Hängelampen, wie eine ganz gleiche -- aber inschriftenlose -- vor Kurzem auch in den Besitz des k. k. Museums kam j (vgl. Mitth. 1870,11. 147 f), nicht, wie man geglaubt hat, mit Oeltlammen leuchteten, sondern, wie diese Abbildungen des Codex auf's Deutlichste zeigen, zur Aufnahme langer Kerzen bestimmt waren "). Auch der Text der Makämen erwähnt der Wachskerzen (schuinlY), die zu jener Zeit im Orient allgemein gebraucht wurden. Als ein mit der Hand- schrift gleichzeitiges Beispiel über den Aufschwung dieses Industriezweiges verdient hier erwähnt zu werden, dass nach dem egyptischen Historiker el-Makrizt der liIamlüken-Sultan Näsir-edadin gelegentlich einer Hochzeit im Jahre 1332 von seinen Emiren nicht weniger als 3030 Wachskerzen im Gewichte von 3600 Centnern geschenkt erhielt. Sie waren zum Theil sehr kunstvoll gearbeitet und stellten verschiedene Figuren vor. Die schönsten davon waren in Damaskus gemacht worden, welche Stadt nach dvn arabischen Quellen wenigstens schon im XI. Jahrhundert den spätem Ruhm der Glasindustrie Venedig's besass. So viel für jetzt. - Diese Gemälde sind in culturgeschichtlicher Hinsicht von bedeutender und weitgrcifcnder Wichtigkeit; allein ihre allgemeine Nutzbarmachung, die mir aus eben diesem Grunde sehr wün- schenswerth erscheint, unterliegt manchen Schwierigkeiten, von denen die meisten eben nur der Orientalist vom Fach zu überwältigen vermag. Da mein erster kritischer Versuch auf kunsthistorischem Gebiete beifallig aufgenommen wurde, will ich sehen, ob mein Entschluss, diese Bilder nun als Grundlage einer zweiten Untersuchung zu benützen, nicht etwa durch entgegenstehende technische Hindernisse vereitelt wird. Dr. Joseph Karabacek. ' die flachen, achalenartigeu Lau mpen xlielman zur Beleuchtung mit Üe