Ueber alt-peruanische Metalltechnik. Die peruanischen Indianer, in Hinsicht des Religionsverhältnisses sehr oberßächlich als „Indios cristianos" und „Indios bravos" unter- schieden, bewahrten so, als bekehrte und heidnische, civilisirte und völlig wilde Stämme, in jedem dieser gegenwärtigen Zustände noch das scharfe altertbüxnliche Gepräge, die Reste des einstigen Gesammtwesens im Volke. Die civilisirten freilich haben, indem sie die Hauptmasse in den Städten ausmachen und allein Dörfer bewohnen, ein gut Theil Ursprünglichkeit durch europäisch-christlichen Einiiuss verlieren müssen, aber ihre Lebens- weise, Religion und Weltanschauung stellt sich noch immer als kaum leichthin vom Christenglauben bedecktes Heidenthnm dar; ihre grossen und theuren Erinnerungen feiern das untergegangene Inkasreich, dem sie auch noch jährliche Feste weihen. Von den rohen, anderen Stämmen fehlt andererseits genügende Kunde, denn, abhold der Gesittung, leben die meisten in Feindseligkeit mit der Regierung; doch beweist die That- sache, dass unter ihnen gutmüthige und zum Handel geneigte - wie die Jecuchanos neben den cannibalischen Casibos, den Mensehenfressern Chanchos - gefunden werden , für die Behauptung, dass das alte Peru auch in ihnen theilweise erhalten sei und zwar namentlich auch des Landes besondere Eigenheit: die Fülle und Mannigfaltigkeit seiner nationalen Elemente. In Mittel-Peru ist der Stamm der Sensio, ein scböngebautes und Ackerbau treibendes Geschlecht, Nachbar von Bar- baren, die nicht einmal ihre Todten begraben, sondern dieselben Wald- thieren preisgeben. Diese Verschiedenheit findet ihre Erklärung in den Geschicken. der. Gesammtbevölkerung dieser Gebiete vor Francisco Pizaxrds Ankunft 1529. Unsere Kenntniss reicht in ferne, gleichwohl nnhestixnmbare Zeiten zurück, aus denen bedeutende Culturdenkmale als Beweise einer hohen Blüthe, keines schüchternen Anfanges, überliefert sind. Wie heute noch die wilden Indianer es lieben, hatten jene unbekannten Völker, deren spätere Benennungen: Quitos, Aymares, Atures etc. allein vorhanden sind, auf luftigen Höhen, in der Region der Berggipfel ihre Wohnstätten ge- wählt; hier thürmten sie Heiligthiimer, wie den sculpturreichen Bau von Tia-Huanaco in Hoch-Peru, oder den Tempel von Pachacamac, auf dessen Grundfesten ein späteres Geschlecht sein Sonnenheiligthum baute, dessen Ruinen noch heute zu sehen sind. Peru empfing nämlich mit der gewaltsamen Ohristianisirung bereits seine zweite Bekehrung. Das Nomadenlehen zähmte die Wildheit der jagdtreibenden Völker, ein fremdes, neues Element lebte zuerst in dem Stamme auf, welcher später von seinen Priesterkönigen den Namen der Inkas überkam, und bemächtigte sich von diesem Punkte aus alP der kleinen Horden ringsum. Die merkwürdige Verfassung, die weise Re-