_ß ausstirbt. Ihr Verdienst ist um so mehr ein schlechter, als sie feine Krystnllgcfiisse im Falle des Zerbrechens, welches noch beim letzten Bandsnlegen geschehen kann, zu ersetzen verpflichtet sind. Selbstverständlich wendet sich jeder der ordinären , gefshrloseren Arbeit zu. Abgesehen dnvon hat auch das englische Pressglu, das in Qualität und Pressung das böh- mische hinter sich lässt, den Getnllen ein Krystnllglas bei den Bestellern verdrängt. Der Berichterstatter der Schule hat des Verdienst, dem Ungeschmnck der Verzierung von Glnsvssen mit Jagden und änlichem entgegengearheitet und auf gute, blns ornumeutnle Decorstion hingewirkt zu heben, wobei, wie er engt, seitens der Hnndelsherren wie der Arbeiter unglaub- liche Schwierigkeiten zu überwinden sind. k In der Modellirschule arbeiten gegenwlrtig sehr vorzügliche Schüler, welche nament- lich Spiegel- und Bilderrahmen formen. Diese werden dann in Schwefel gegossen, um Mnssenmodelle Rir die Holzrahmen zu erhalten. So sehr dem Mitgetheilten zufolge die Zustände der Schule und namentlich die ins- seren Erfolge vielleicht noch manches zu wünschen übrig lassen, so dürfen wir doch die gute, ernste Absicht und den rsdlichen Eifer der Leitung, besonders des Lehrers. Herrin Fritzsche, nicht verkennen, die so beschaffen ist. dass anderen Instituten, die nicht mit denselben schweren Hindernissen von nussen zu kämpfen haben, eine gleiche Regsunket nur zu wünschen wäre. A. llg. Bücher-Revue. Kerl, B12, Abriss der Thonwaarenindustrie. Mit [27 in den Text eingedruckten Holzschnitten. Braunschweig, Schwetschke, 1871. (B. K. 3161.) Das starke, 524 Seiten umfassende Buch ist im Wesentlichen ein Wiederabdruck des vom Verf. herriibrenden Artikels: "Thonwaarenindnstrie" in der von ihm herausge- gebenen Muspratfsehen Chemie, jedoch reichlich nmgearbeitet und ergänzt. Nach einer ziemlich kurzen Einleitung, welche sich über das Historische verbreitet, behandelt der 1. Abschnitt die Rohmaterialien, der 2. die Operationen bei der Thonverarbeitung, der 3. die Fabiication der verschiedenen Thonwnaren, endlich der 4. die farbige Deeoration. Wenn an Einem Werke. so haben wir an diesem eine gründliche, strengkritische und dabei fasslich belehrende Darstellung zu rühmen; es wird in der deutschen Literatur der Keramik um so eher zahlreichen Wisshegierigen willkommen sein, als bei uns mehr als in Frankreich und England die Beiträge in Fachjonrnalen verstreut sind und Werke, welche denen eines Brongniart, Salvelat, Marryat etc. an die Seite gestellt werden könnten, bisher gefehlt haben. Wir halten diese Lücke durch KerPs Arbeit ersetzt, welche nament- lich über die farbige Ausstattung der Thonwaaren sehr nützliche Winke enthält. Campari, G. Notizie storiche e artistische dells. majolicn e della porcel- lane di Ferrara nei sscoli XV e XVI. Modem: 1871. (B. K. 3154.) In neuester Zeit sind von italienischen Autoren mehrere sehr beachtenswerthe Mono- graphien über die keramische Industrie jenes Landes im 15. und 16. Jahrh. ausgegangen. Das vorliegende Schribchen reiht sich denselben in würdiger Weise an. Die historischen Verhältnisse der Fayencenindustrie, die örtliche Vertheilung der Majolikenfabrication und namentlich die charakteristischen Unterschiede der einzelnen Producte dieses Styles ge- hören in Allgemeinen noch zu den weniger erörterten Fragen. Daher werden allen Sammlern die von Campari gebrachten Mittheilungen n-illkommen sein, welche die Merkmale des Gefässstyles von Urbino, von Cssteldurante, Pesaro, Gubhio und Faensa sorgfältig geson- derßangeben und in der Entwicklung archivarischer Beweise für des Alter und den Zu- sammenhang der ferraresischen Töpferei mit dem nnderwänigen Betriebe dieser lndustrie nichts zu wünschen übrig lässt. Von vorzüglichem Werthe dürften unseren Thonwanren- erzeugen: aber die alten Becepte sein, welche pag. 74 E. abgedruckt wurden. Unter au- dern finden sich hier Anweisungen, die Gold- und Silberfarbe auf Schulen anzubringen, die Majolicamßsse zu bereiten, die Bleiglasur. die Zinnglasur zu fertigen, sog. Damascns- gefässe und solche in der Farbe des rosso antico an malen etc. i Furlaelzuny auf der Beilage.