487 wird, dass man aus einem Behälter Wasser durch ein möglichst langes Rohr ablaufen lässt. Das Princip ist genau dasselbe wie bei den neuer- dings in die Laboratoriuxnstechnik von Bunsen eingeführten Filtrirpumpen. Wie man die Massen aber auch gepresst oder entwässert haben mag, zum sofortigen Verarbeiten sind sie noch durchaus nicht gleichmässig genug, auch vermindern eine Menge Luftbliischen noch erheblich ihre Plasticitüt. Bevor sie der Arbeiter zum Formen erhält, wird sie daher noch auf's ausgiebigste durch Kneten, Schlagen, Schneiden, Quietschen, Anf- werfen bearbeitet. Auch diese Operationen sind je nach dem Thonmaterial theils Ma- schinen übergeben, wie bei ordinarern Waaren, für die man die Masse durch Schneide- und Stampfwerke, wohl auch durch das Treten von Thieren vorbereitet; aber die Bearbeitung erfolgt, wie bei der Por- eellanmasse durch Handarbeit, wobei der Arbeiter Klumpen und Ballen so oft gegen eine Wand oder in eine Ecke schleudert, bis sie völlig homogen geworden ist. Schliesslich überlässt man in feuchten Kellern den soweit präparirten Thon noch geraume Zeit, mindestens 2-3 Monate, oh aber auch Jahre lang sich selbst. Hierbei tritt eine Veränderung ein, die man wie eine Fiulniss be- trachten kann. Die weisse Porcellanmasse wird im Innern allmählig ganz schwarz und riecht nach Schwefelwasserstoff. Diese Fäulniss ist eingeleitet durch die organischen Reste, die in dem Thon vorhanden waren, zum Theil auch durch die Manipulationen mit ihm hineingekommen sind. Ein absichtlicher Zusatz von etwas Sumpfwasser oder gar Jauche, die manche Fabriken anwenden, beschleunigt sehr den Process, der darin zu bestehen scheint, dass durch die organischen Substanzen zuerst der im Thon stets kleinen Mengen nach enthaltene oder auch zugesetzte Gyps zu Schwefelcalcium reducirt wird, welches sich seinestheils mit dem Eisenoxyd zu Schwefeleisen umsetzt. Dieses bedingt dann die graue oder schwarze Farbe, die an der Luft indess nach wenigen Stunden wieder verschwindet, indem sich das Scbwefeleisen rasch wieder oxydirt. Die organische Substanz wird bei der Fäulniss ganz zersetzt, und vielleicht nur, weil durch die Wegraumung dieses Hindernisses eine grössere gegenseitige Annäherung und Vertbeilung der kleinsten Theile der Masse bewirkt wird, erlangt sie eine viel grössere Plasticität als vorher. Die Chinesen sollen ihre Thone oft erst nach hundertjährigen Liegen verarbeiten. Was nun diese Verarbeitung selbst betriift, d. h. das Formen der tausendfaltigen Geschirre, Geräthe und anderen Gegenstände aus der so