der Kunstgewerbeschule des österreichischen Museums, von 30 H. monatlich für anderthalb Jahre für den Emailleur Zapf zum Zwecke seiner Ausbildung an derselben Anstalt, dann für zweimalige Reise des Architekten Valentin Teirich nach Italien im Interesse von dessen im Entstehen begrilfenen Vorlagewerken über eingelegte Marmorarbeiten der Renaissance und über Bronzearbeiten je 500 H. . In Betreff der Lehrerstelle an der zu Gmünd in Kärnten zu errich- tenden Holzschnitzerschule wurde die Ausschreibung eines Concurses und die Dotirung dieser Stelle mit 800 H. jährlich der Regierung empfohlen. Endlich wurde beantragt, einen Pauschalbetrag von 3000 H. zur AnschaEung der für Gewerbeschulen wichtigen Werke von Owen Jones, Bruno Bucher, Teirich und l-Ierdtle auszusetzen und mit dieser Anschaifung ungesäumt vorzugehen, welche Anträge vom Unterrichtsminister und vorn Handels- minister genehmigt wurden. Bericht über du II. Semester des Schuljahres I87V72 eii der Kunetuewarheeehule. Sammtliche Abtheilungeu wurden von x44 Schülern besucht, ein Unterschied gegen das vorhergehende Semester, der seine Erklärung darin findet, dass wie alljährlich wäh- rend der Sommermonate viele Zöglinge auswärts Arbeit finden oder bei ihren Eltern be- schäftigt sind. Unter dieser Zahl der Besucher befanden sich 28 Schülerinnen; 95 Zö - linge entrichteten das Schulgeld, 49 waren befreit; 94 waren als ordentliche Schüler, o als Hospitanten eingetragen. Stipendien waren im Ganzen 35 verliehen, und zwar io des h. Handelsministeriums für Schüler aus den Kronländern mit Ausnahme Niederösterreichs, 2 besondere Stipendien desselben Ministeriums, i8 Stipendien der Gesellschaft zur Für- derung der Kunstgewerbeschule (rnit Einschluss der Beiträge Sr. Durchlaucht des Fürsten Schwarzenberg sowie des Mährischen Gewerbevereines), 4 Stipendien der freiherrl. Haber- Linsbergschen Stiftung, i Aerarial- (fürstl. Liechtensteiizßsches) Stipendium. Nach den Nationalitäten vertheilen sich die Zöglinge in folgende Gruppen: 89 Nieder- österreicher (worunter 82 aus Wien), 9 Böhmen, 8 Oberosterreicher, 7 Ungarn, 7 Mährer, 5 Galizianer, 4 Preussen, 3 Tiroler, a Salzburger, 2 Hannoveraner, 2 aus der Bukowina, 2 Württemberger, i Dalmatiner, i Kroate, i Schlesier, i Sechse. ln den einzelnen Schulabtheilungen befanden sich: in der Vorbereitungsschule .. in der Architekturschule . .. . .. in der Schule für figureles Zeichnen und Malen... i6 in der Blumenmalerschule . . . . . . . . . in der Bildhauerschule . . . . . .. .. 7x Schüler, E: 3.. Dur Sul II den Museums. Dieser im Monate Juni erGEnete Saal ist gänzlich den verschiedenen Arbeiten in gebranntem Thon gewidmet, den glasirten wie den unglasirten. Leider reichte er nicht völlig aus, daher ein Theil der Poterien, z. B. die Fliesen, sowie einige grossere Deco- ratiunsstücke in Porzellan in den Saal III (Glassaal) haben hinuberwandern müssen. Der Saal hat rings an den Wänden gleichartige Kasten, andere Vitrinen von ver- schiedener Grösse und Form stehen in der Mitte; zwischen ihnen alte und neue Terra- cottahüsten, sowie einige in Biscuit (Wiener Fabrik) auf Posmmenten. Die Gegenstände sind in den Kästen nach ihrer technischen Art sowie nach ihrer Entstehung geordnet. Wir folgen zunächst der Reihe der Wandkästen, um eine bestimmte Reihenfolge zu beob- schten, die, soweit es sich thun Iiess, technisch vom Roheren zum Feineren aufsteigt, d. h. von einfachen gebrannten Thonarheiten zu glasirten, zu Fnycncen und Porcellanen. Wir beginnen mit dern Kasten zwischen den beiden Fenstern an der Ostseite und wenden uns sodann nach rechts. Kasten i enthält in der Mitte eine Anzahl eltmexikanischer Thonarbeiten, Ausgrabungen, die durch Kaiser Maximilian veranlasst waren, von sehr origineller Ge-