I0! Anstalten werden vom Staate subventionirt. Die Schule erhält Subsidien von 16.000 Silber-Rubeln; sie hat drei Vorbereitungs- und zwei Fach- classen. Die Zahl der eingetragenen Schüler ist 200. Das Museum Stroganoif hat drei Sectionen. eine Äbtheilung für Gypsabgüsse (1948 Nummern), eine Abtheilung für orientalische und europäische alte und neue Kunstobjecte (1455 Nummern) und eine dritte, welche ausschliesslich den Monumenten der byzantinischen und altrussi- schen Kunst zugewendet ist. Diese letztere Section ist besonders thätig; sie ist der Mittelpunkt der Bestrebungen zur Propaganda des russisch- nationalen Styles. ln ähnlicher Weise, wie in Moskau, wird auch in Petersburg vor- gegangen. Schon im Jahre 1839 wurde vom Grafen Kankrine daselbst eine Zeichenschule gegründet. im Jahre 1858 wurde diese Schule unter die Obhut der nGesellschaft zur Förderung der Kunstu gestellt; aber ein- geengt in ungenügende Räume in der Douane zu Wassiliefsky Ostrofl" konnte sie sich nicht recht entfalten. Gegenwärtig wird es wohl der Grossfürstin Marie gelingen, den Petersburger Bestrebungen eine breitere Basis zu geben. In diesem Momente geht man mit der Idee um, nicht blos die Schule in Petersburg, sondern auch jene in Moskau zu erweitern, das Museum zu vergrössern, die Provinzschulen mit den Schulen in Moskau und Petersburg unter eine einheitliche Leitung zu bringen. Zudem darf nicht übersehen werden, dass die kaiserl. Porcellan- und Glasfabriken in Petersburg sehr intelligent geleitet werden, und die vornehme russische Gesellschaft die in den ersten Zeilen dieses Artikels erwähnten Bestre- bungen lebhaft fördert. Es ist nicht zu zweifeln, dass Russland mit seiner Propaganda eines russisch-nationalen Styles, die ihren sehr bedeutsamen politischen Hinter- grund hat, auf der Wiener Weltausstellung sehr bemerkbar hervortreten wird. Ein glänzendes Zeugniss dieser russisch-nationalen Kunstbestrebungen ist das uns eben vorliegende Werk nHistoire de l'Ornement Russe du X' au XVF siecle, d'apres les Manuscrits. Paris, V" A. Morel 8a Comp., 1872. Auf diese Publication des Musee d'Art _et (l'industrie de Moscou, in Farbendruck glänzend ausgestattet, werden wir demnächst ausführlich zu- rückkommen. R. u. E. Rechenschaft-Bericht du Ausnhuuos du atnlomirk. Vorelnu zur Firduruq der Kuutiuduatrlo über du Veroinajnlr 187i. Wir entnehmen diesem in der General-Versammlung am 14. April 1872 vorgelegten Berichte folgende Daten: rDer Stand der Vereinsangehörigen ist 6: Gründer und x34 Mitglieder; neu zuge- wachsen sind: 5 Gründer, 35 Mitglieder; ausgetreten: 14 Mitglieder. Der Ausschuss, als vollziehendes Organ des Vereines, war seit der letzten General- Versammlung bemüht, die Aufgaben des Vereines im Sinne der Statuten und der Beschlüsse der letzten General-Versammlung zu erledigen.