Mmheilunuan das k. k. ÜHSIBPTBißll. Museums KUNST UND INDUSTRIE. (Monatschrift für Kunst und Kunstgewerbe.) Am r. eines jeden Monats erscheint eine Nummer. - Abonnementspreis per Jahr fl. 3.- Redacteur Bruno Bueher. Expedition von C. Gerolfs Sohn. Man abonnirt im Museum, bei Gerold 8: Comp., durch die Postanstalten, sowie durch alle Buch- und Kunsthandlungen. Nr. 82, WIEN, l. Juu 1872. VIL Jahr-g, Inhalt: Die Ausstellung der zeichneuden repreducirenden Künste. - Das neuorgnnisirte B: erische Gewerbemuseum m Nurnber . - Pro ramm für die Ausstellun der Arbeiten von ilettan- unnen. - Bücher-Revue. - ournal- evue. - Katalog der Auss ellung der verviellältigeudeu zerchnenden Künste. (Nachtrag! Die Ausstellung der zeichnenden reprodueirenden Künste. I. Allgemeine Uebersicht der Techniken. Den Principien des Institutes entsprechend, hat auch diese durch das Oesterr. Museum veranstaltete Ausstellung die Aufgabe, eine be- lehrende zu sein. Mehr als auf irgend einem andern Gebiete der kunst- industriellen Thätigkeit thut Belehrung der grossen Menge des Publicums gegenüber eben im Bereiche der graphischen Künste noth. Beiweitem weniger Mittel des Unterrichtes durch Ilectüre oder Anschauung "bieten sich in demselben allgemein dar, und vor allem: ein bedeutend geringeres Interesse waltet für diesen Gegenstand unter der Mehrzahl der Laienwelt, als, es für andere Zweige des Kunstgewerbes der Fall ist, welche durch Farbe und Form, kostbares Material oder fremdländischen Ursprung be- stechen und so geeignet sind, auch den Gleichgiltigsten vorübergehend wenigstens zu überraschen. Die Werke des Formschneiders und Kupfer- stechers, sowie der späteren Fortsetzer der in diesen Künsten begründeten Techniken der Reproduction stellen sich in einem wenig glänzenden Ge- wande dar; die dabei verwendeten StoEe sind beinahe werthlos, an der kunstvollen Arbeit aber glauben heute so Viele ohne viel Bewunderns vorüber gehen zu dürfen, deren Blick durch das Massenhafte der heutigen Illustrationen und deren malerische, elfecthaschende, die Grenzen der Holzschneide-_und Kupferstecherkunst weit überschreitende Manier für vorausgegangene Phasen der Kunst eine Trübung erfahren hat. Weitaus die grössere Zahl sowohl unter den modernen Vertretern der beiden genannten graphischen Kuustzweige, als nicht minder unter ihren Bewunderern steht heute ja auf einem Standpunkte, welcher infolge Ab- lO