2. Die Sammlungen zerfallen in vier Hauptgruppen. Die erste Gruppe, die Musters ammlung, soll die Gegenstände des Kunstgewerbes und der dahin gehörigen Industrie in Originalien, Nachahmungen und Gypsabgüssen rnit Heranziehung der zu den Originalien verwendeten Roh- stoffe und im Handel vorkommenden Halbfabricate, der Werkzeuge, Maschinen und Verfahrungsarten enthalten. Diese Gegenstände werden aus all' den Zeiten und von all' den Völkern beigebracht, welche nach- ahmungswerthe Beispiele in Bezug auf Form oder Verzierung oder Ver- wendung entsprechender Rohmaterialien, oder glücklicher und hervor- ragender Technik bieten. Die zweite Gruppe soll lediglich Vorlagen, wVorbildei-u in Abbil- dungen durch Stich, Radirung, Holzschnitt, Lithographie, Photographie, Heliographie, Photolithographie und sonstige Vervielfältigungskunst und Zeichnung enthalten und muss namentlich die Gegenstände umfassen, welche sich für die erste Gruppe nicht herbeischaffen lassen. Abbildungen von Maschinen, Werkzeugen und dergleichen, soweit dieselben nur das Technologische berücksichtigen, finden hier keinen Platz, sondern in der folgenden Gruppe. Mit dieser Vorbildersammlung steht der Zeichensaal in Verbindung, der Gelegenheit bietet, die Sammlung unter sachverständiger Leitung zu benützen und zu zeichnen. Auch werden hier Aufträge auf Ent- würfe für kunstgewerbliche Arbeiten angenommen, um dieselben durch tüchtige Künstler des Landes ausführen zu lassen. Die dritte Gruppe umfasst die Büchersammlung und die techno- logischen Zeichnungen; mit derselben soll das Lesezimmer verbunden sein. Die Büchersammlung oder Bibliothek ist eine vFachbibliotheku und ent- hält solche Bücher und Zeitschriften, welche die Zwecke des Museums fördern. Es soll namentlich der chemischen und mechanischen Technologie, der Anwendung der Kunst und der Wissenschaft im Gewerbe volle Auf- merksamkeit geschenkt werden und eine besondere Rücksicht den tech- nischen Abbildungen angedeihen. Die vierte Gruppe der Sammlungen soll endlich die Modelle von s_olchen Maschinen, welche in der ersten Gruppe keinen Platz fanden, welche als Motoren der Grossindustrie arbeiten, welche als Werkzeugma- schinen in der Grossindustrie Anwendung finden und früher fanden, so- wie endlich in Originalen die kleineren Motoren, welche im Gewerbe Ver- wendung finden, aufnehmen. 3. Die Ausstellungen werden sich unterscheiden je nachdem die- selben bleibend oder nur vorübergehend angeordnet sind. Die ersteren werden zunächst vom Bayerischen Gewerbemuseum nur in Nürnberg ver- anstaltet und erst später können auf Grund gemachter Erfahrungen auch an anderen Orten solche veranlasst und unterstützt werden. Ihre Veran- staltung bezweckt das Bekanntwerden von neuen Erfindungen und Ge- werbserzeugnissen, namentlich aber die Möglichkeit eine Uebersicht zu bieten von bayerischen Gewerbs- und lndustrieerzeugnissen, welche dem