14,5 Handel neben Vorführung der Erzeugnisse auch Bezugsquelle, Preise u. s.w. vermittelt. Die vorübergehenden Ausstellungen haben dagegen das Ziel zu verfolgen, über den periodischen Stand bestimmter Gewerbs- und Industriezweige Aufklärung zu geben oder in Verbindung mit Vorträgen durch mustergiltige Erzeugnisse zu belehren; sie werden überall da ver- anstaltet, wo sich ein auf Bedürfniss gegründeter Wunsch kundgibt. 4. Das _Auskunftsbureau ist mit dem Verwaltungsbureau des Bayerischen Gewerbemuseums verbunden. Während das letztere den aus- gedehntesten Verlfehr mit allen Behörden, Instituten, Lehranstalten, Ver- einen und Stiftungen Bayerns, welche Förderung der künstlerischen, wissenschaftlichen sowie technischen Vervollkommnung der Gewerbe be- zwecken, anknüpfen und unterhalten soll, um im lebendigen Verkehr Kenntnisse und Erfahrungen zu sammeln, hat das Anskunftsbureau auf alle Anfragen seines Gebietes nach Kräften sachgemässe Auskunft zu geben und wird daher bestrebt sein, über seine eigenen Veranstaltungen hinaus von ähnlichen Instituten des ln- und Auslandes, von.Männern der Wissenschaft, der Kunst, der Technik, von industriellen Anstalten, von einzelnen Industriellen und Gewerbsleuten, von officiellen Agenten Mit- theilungen, Angaben, Beschreibungen, z. B. über Statistik, Genossen- schaften, gewerbliche Gesetzgebung, Patentlisten, Erfindungen, Verfah- rungsarten, Preislisten, Proben, Verkehrswege, Bezugsquellen, Absatz- wege, Gebräuche, Handelsgewohnheiten u. s. w. zu erlangen und für Bayern nutzbar zu machen. Namentlich wird das Bureau ständigen Ver- kehr mit der Presse unterhalten und deren Unterstützung für seine Zwecke zu erlangen und zu erhalten suchen. Auch ein eigenes Organ soll diesem Zwecke dienen. 5. Die Fachcurse und die Werkstätten sollen neue Erfindungen in der gewerblichen Technik, besonders im Gebiete der Kunstindustrie, durch eigene Anfertigung einführen oder bestehende nützliche Verfahren verbreiten. Für die jeweilig auszuführenden Arbeiten, bezüglich für die Einrichtung dieser Werkstätten bleibt das Bedürfniss massgebehd. Das Lehren dieser Arbeitsweise geschieht praktisch in den Werkstätten und wird unterstützt durch Vorträge, welche die in Anwendung kommenden Gesetze der Wissenschaft und Kunst unter Vorzeigen von Experimenten, Modellen und Vorlagen in fasslicher Weise behandeln. Vorerst sollen diese Fachcurse nur im Gewerbemuseum selbst eingerichtet werden, doch ist nicht ausgeschlossen, dass auch an anderen Orten des Landes, wo sich das Be- dürfniss zeigt, solche Fachcurse entstehen, denen die nöthigen Maschinen, Apparate und Werkzeuge, ja selbst im Museum gebildete Lehrkräfte, vom Museum abgegeben werden. Zunächst ist eine Gypsgiesscrei und galvano- plastische Anstalt in's Auge gefasst und wird erstere dazu dienen, dem Zeichenunterricht entsprechende gewerbliche Modelle zuzuführen.