291 Aussehen von Arbeiten aus lapis lazuli trugen, ergaben sich bei der che- mischen Prüfung als opake, mit Kobalt gefärbte Glasflüsse. In die Ziegel- form aber wurde die Glasmasse gegossen und so als Rohmaterial zur Bereitung der Farbe in den Handel gegeben. Der Verfasser schliesst hieran sehr eingehende Untersuchungen über den (mmpeipoä und den KÜGVOG der Griechen, worunter der Lasurstein zu verstehen ist. Theo- phrast unterscheidet ägyptischen, cyprischen und den skythischen; seine eigentliche Heimath, in der er am reichlichsten vorkommt und woher- man ihn auch in späteren Zeiten bezog, ist die Tartarei. Derselbe Schrift- steller kennt auch jene porcellanartigen blauen Ueberzüge von Thonar- beiten, welche die Aegypter erfunden haben sollen, GlasHüsse oder Smalte, die er mit dem Namen xüavoG xurö; bezeichnet. Mafek, der zweite, nicht metallische Körper, welchen die Inscriptionen so häufig und zwar in Einer Reihe neben den kostbarsten Metallen auf- führen, ist wieder ein Collecrivbegritf für verschieden grüne Mineralien und deren künstliche Nachbildungen, gleichwie xesbet solche von blauem Tone bezeichnet. Wir Enden damit den Smaragd, den Malachit, das Kupfergrün, Berggrün, grünes Glas und grüne Farbe gemeint. Felsen- stelen auf der Sinaihalbinsel haben auf ihren Inschriften diesen Namen, auch als rnefke-t und mefaket, unter den Ptolomäern erscheint daneben noch ein zweiter Ausdruck: heb. Auf Grabgemälden erblickt man den Körper in Gestalt von grünen, in Körben bewahrten Stücken, ein Baum, ein Wasserbecken soll daraus gefertigt sein, doch kennt Lepsius keine aus diesem Stoffe bestehenden Amulete. Als Ornament erscheint es z. B. an einer Harfe nebst Gold, Silber, xesbet und Edelsteinen. Die Göttin Ha- thor wird noch häufiger grün als blau gebildet und hat dann den Bei- namen die mafekfarbige; im British Museum befindet sich ein schöner Hathorkopf von Stein, überzogen mit einer grünen Glasur. Auch mafek wie xesbet wird als echtes und unechtes in den Inschriften unterschieden, in Ziegelform aufgeschichtet ist es ohne Zweifel gleichygvie dieses ein künstlicher, zur Farbebereitung gehöriger Glasfluss, dessen färbenden Stoff der gestossene Malachit oder das Kupfergrün bildet. Die Sinaihalbinsel führte bei den Aegyptern den Namen des Mafeklandes, hier fanden sich zahlreiche kupferhältige Mineralien, namentlich die beiden in Rede stehenden, welche als xesbet und mafek in den Inschriften vor- kommen. Die Griechen verstehen unter ihrem xpuoo xoMa dasselbe, wie das ägyptische Wort mafek bezeichnet. Indessen dürften noch zahlreiche andere Mineralien von grünem Tone wie der Smaragd, der grüne Jaspis, der grüne Feldspath und Granit darunter verstanden worden sein. Von der grössten Bedeutung war jedenfalls die künstliche Erzeugung der so gefärbten Flüsse, denn aus ihnen bereitete man die den Malern dienen- den Farbstoffe. Die Schwierigkeit der Bereitung verlieh ihnen den hohen Wertb und somit die Stelle zwischen Gold und Silber in den Inschriften. Men endlich wird als Material zur Anfertigung von Geräthen an-