Der hl. Wenzel in ganzer Positur mit Schild und Fahne, wie ihn bis zur Gegenwart das Olmützer Domcapitel im Wappen führt, erscheint auf den Siegeln des 'Bischofs Johann. mit dem Beinamen des Eisernen (1417-1430). Unter Prothas von Boskovitz hört der stehende hl. Wenzel als Bis- thumswappen auf und bleibt, statt des Kniestücks, Capitelwappen. Das Farnilienwappen bleibt jetzt constant mit dem Olmlitzer vereinigt. Auf den Urkunden aufgedruckte Papiersiegeln erscheinen unter La- dislaus von Kravaf (1403-1408). Vermehrt wurde das bischöfliche Wappen durch Kaiser Rudolf ll. 1588 und erhielt in's dritte und vierte Feld einen nach rechts sehenden schwarzen einköpfigen Adler mit einem sechseckigen goldenen Stern auf der Brust. Der Stern ist ein Theil des Wappens des damaligen Bischofs Stanislaus Pavlovskj (1579-1 598). Zum Belege des Gesagten folgen die Siegeln: 1. Robert vom J. 1208 mit dem Capitelsiegel (Brünner Stadtarchiv). . Bruno von Schaumburg J. 1253 (ebenfalls). Theodorich vomxJ. 1298 auf gelbrothen Seidenschnüren (ebenf). Konrad vom J. 1318 (ebenfalls). . Hinko Berka von Duba und Lipa. J. 1334 (Raigerer Stiftsarchiv). Johann Volek vom J. 1348 (Olrntitzer Capitelarchiv). Johann Oöko von Vlaäim J. 1352 (Brünner Stadtarchiv). Johann von Neumarkt vom J. 1377 {ebendaselbst} g. Nicolaus vorn J. 1389 (ebendaselbst). 19. Johann Mraz vom J. 1402 (ebendaselbst). 11. Johann der Eiserne vorn J. 1425 (ebendaselbst). 12. Paullvon Miliöin vom J. 1439 (Olmützer Capitelarchivl. 13. Prothas von Boskovitz J. 1478 (Brünner Stadtarchiv). 14. Stanislaus Turzo J. 1523 (Olmützer Capitelarchiv). 15. Stanislaus Pavlovsk)" J. 1581 (ebendaselbst). Mit der Unterschrift des Bischofs. Mit seinem Nachfolger, dem Cardinal Franz Fürsten von Dietrich- stein (1599-1636), beginnen die Olmlitzer bischöflichen Münzen. gleich- sam die Fortsetzung der mährischen Graveurkunst. x ooflmui-fßyau Bis zum Jahre 1199 kommt auf den Siegeln, welche Mähren be- treffen, kein anderes Bild vor, als das sitzende des hl. Wenzel, des Lan- despatrons und jenes des Herzogs von Böhmen, sich stützend mit der Linken an einen blanken dreieckigen Schild und mit der Rechten die Fahne haltend. Vom böhmischen Löwen oder vom tnährischen Adler oder gar von Landesfarben, die sich später in den Siegelschnüren kund gaben, keine Spur. Von eigentlich mährischen Fürsten haben sich bis auf den ersten eigentlichen Markgrafen, Wladislav Heinrich (1198-1122), keine Siegel