jß aber auch _in Persien zu Hause ist. Die Elemente der hierhergehörigen Muster sind drei- und viereckige Gebilde. In ihrer Zusammensetzung geben sie lauter geometrische Figuren. Man stellt diese letzteren in der Weise her, dass man prismatisch zugerichtete Stäbchen aus verschiedenfarbigen Hölzern, sowie aus Bein und Metall, nach einem vorher bestimmten Schema mit ihren Längsflächen zusarnmenleimt, so dass stärkere prismen- förmige Stäbe entstehen. Diese nun werden senkrecht auf ihre Achse zu Furnirblättchen zerschnitten und dann weiters zusammengesetzt oder einzeln in Grundfurnire eingefügt. (Siehe diesbezügliche Arbeiten orien- talischen Ursprunges in den Sammlungen des k. k. Oesterr. Museums für Kunst und Industrie und des k. k. Oesterr. Handelsmuseums; ferner Arbeiten aus Cortina in den Sammlungen des k. k. Technologischen Ge- werbemuseums in Wien.) Die andere Mosaikart ist diejenige, von der wir früher schon sprachen, die uns am Ausgange des Mittelalters in Italien zuerst begegnet. Die Motive bleiben einander verwandt, ob sie dem Mittelalter ent- stammen oder der späteren Zeit. (Siehe: Waring, v-The arts connected with architecture in Central Italyu, Mosaik aus dem Dome zu Orvieto; 10h. Beer, "Das Chorgestühle in der Certosa bei Pavia"; Bucher St Gnauth, nDas Kunsthandwerku, Mosaik aus S. Aanastasia in Verona; ferner den früher genannten Mosaikrahmen im k. k. Oesterr. Museum.) Um dieses Mosaik herzustellen müssen zunächst verschiedenfarbige Furnire oder Holzplatten von bestimmter Stärke mit ihren vollen Flächen aneinander geleimt werden. Hierdurch entsteht auf der oberen Längskante dieser Stücke eine aus schmalen oder breiteren Streifen sich zusammen- setzende Musterung. Die gewonnenen Stücke werden hierauf, mit der Säge möglichst präcis, derart in kleine Theile zertrennt, dass die Fläche der vorher erwähnten Oberkante die geometrische Figur aufweist, die zur Her- vorbringung des Musters erforderlich ist. Die verwendeten Hölzer müssen also sen krecht auf ihre Faserrichtung -- man nennt dies vüber Hirne - zerschnitten werden. Nunmehr leimt man die erhaltenen einzelnen Theile neuerlich aneinander und vervollständigt eventuell das Muster, welches sich sohin in Form eines Blockes bildet. Dieser Block wird schließlich zu Furnirblätterti in angemessener Stärke zerschnitten und letztere zu Bändern und größeren Füllmustern zusammengesetzt. Eigenthümlich ist es, dass wir in Italien neben dieser ältesten Art der lntarsia, neben den geradlinigen rein geometrischen Formen des Mosaiks ohne Vermittlung die Darstellung des Figiirlichen finden (siehe: Waring, uThC arts connected with architecture-i, Les epult im Dome zu Orvieto), während erst später zur Zeit der Renaissance das freie Orna- ment hinzutritt. Und nun in dieser dritten Periode - beeinflusst von der zur feinsten künstlerischen Entwicklung gelangenden S tein-Ornamen tik und die decorativen Motive derselben, der Einlage-Technik gemäß, be-