Emails, des Grundemails, vorgenommen wird. Dies geschieht in einem nahegelegenen Zimmer. Jedes Stück wird dort mit einer dünnen Schichte einer rahmähnlichen, leicht auftrocknenden Masse bedeckt, indem durch geschickt vorgenommenes Begießen, gleichmäßiges Ausstreichen mittelst Pinsel verschiedener Form und Größe, endlich auch noch durch Klopfen an dem Gegenstande mit einem hölzernen Hammer der Ueberzug mög- lichst gleichmäßig und ohne irgend eine noch so kleine Stelle der Ober- fläche freizulassen, bewerkstelligt wird. Die Besucher, die etwa mit dem Wesen der Emaillage nicht vertraut sind, erfahren auf ihre Frage hin, dass die festen Bestandtheile der aufgetragenen Masse, wie jedes andere Email im wesentlichen die Bestandtheile des Glases enthalten, und dass das feine, dicht gelagerte Pulver, aus dem die Schichte nach dem Trocknen besteht, durch Erhitzen bis zur hellrothen Glut ins Schmelzen gerathen muss, um eine homogene, an der Oberfläche des Metalls fest haftende Masse zu bilden. Die grundirten Stücke wandern in eine Trockenkammer und von hier in das MuHelhaus, in dem wir uns nunmehr ein wenig näher um- sehen wollen. An der Längswand eines hohen, gut ventilirten Raumes, dessen Fenster durch Vorhänge von dunkler Färbung das Tageslicht nur gedämpft einlassen, befinden sich mehrere der Feuerschlünde, die bereit sind, die mit der Emailschichte bedeckten Gegenstände aufzunehmen. Eine Muffel kann als ein in den Ofen eingesetzter Kasten bezeichnet werden, der vorne mit einem verticalen Deckel oder mit einer Thlire zu verschließen ist. Die Muffeln, von denen die größeren aus Stücken zusammengesetzt sind, müssen selbstverständlich aus bestem, feuerfe ten Thon erzeugt werden. Sie werden beim Gebrauche bis zur angehenden Weißglut erhitzt und müssen, so lange die Arbeit dauert, also Stunden und Tage lang, auf dieser hohen Temperatur gehalten werden. lhr Format und ihre Größe richten sich nach den aufzunehmenden Objecten. Im Augenblicke sehen wir nur zwei solcher Muffeln geheizt und zur Benützung bereit. Die vollkommen trockenen, mit der Emailschichte überzogenen Gegenstände werden auf eine links von der Muffel auf einem Drehgestell ruhende starke Gipsplatte gebracht. Es ist leicht zu begreifen, dass es nicht ohneweiters angeht, einen Gegenstand, der mit einem nur aus trockenem Staub bestehenden, leicht verletzlichen Ueberzug versehen ist, anzufassen, in die MufTel zu schieben und ihn in hellglühendem Zustande wieder herauszuziehen. Um dies leicht, sicher und entsprechend rasch bewerkstelligen zu können, bedarf es gewisser Hilfsmittel, die, von Fall zu Fall verschieden, manchmal für einzelne Gegenstände besonders improvisirt werden müssen. Wir beob- achten die Vorgänge beim Brennen und finden, dass mit ziemlich ein- fachen Mitteln den Uebelständen begegnet werden kann, die ein Miss- lingen der Procedur besorgen lassen. Unsere Aufmerksamkeit richtet sich auf den Arbeiter, der eben den schweren Körper einer Vase in die