,Alt--Wien lllÄBlill "und Wort"
Ansichten aus dem alten Wien. in einer sorgfältigen Ausvvahl. Der Wiener Alterthumsvetein
hat sich zu diesem Vorhaben mit der Redaction des Wiener lllustrirten Extrablattes vereinigt
und sollen Lieferungen in zwangloser Folge herausgegeben werden, welche ie 'ta Blättu ent--
Vhalten. Jeder Darstellung wird ein fachlich erläuternder Text beigegeben; als Mitarbeiter sind
bisher die Herren Bueheim, Hauaer, LindLLöwy, Weittenhiller, Wimmer beigetreten.
Die Redaction hat Herr Dr. Albert llg übernommen.
Das alte Wien schwindet mit seinen charakteristischen Stätten und Bauten immer
mehr dahin. Die Erfordernisse des modernen Lebens, des steigerten Verltehres, und so
manche andere Umstände bringen es unaufhaltsamerweiae mit sich, dass diese architektonischen
Zeugen der Vergangenheit in raschem Gange von der Scene abtreten und zahlreiche historische
Erinnerungen, auch manches künstlerische Werk, geht datnit auf immer verloren. Yiele diese!
der Demolirung verfallenen Gebäude wurden in letzter Stunde noch aufgenommen und öfters ist
die in xAlt-Wient enthaltene Abbildung die einzige, welche von denselben existirt.
Die einzelne Lieferung kostet fi. 10 luä. mit frankirter Zusendung auf Rolle gut
verpackt ü. 20 kr. Bestellungen übernehmen alle Buchhandlungen des ln- und Auslands.
Jede Lieferung ist auch einzeln zu haben. Das Porto Hit glrrei Lieferungen zusammen betrügt
nur IÜ kr.
lnhalt der ersten Lieferung DerrHof des Fruhwirthhauses auf der Wieden. Das
Königseggkche Gartenpalais in Gumpendurf. Die Fassziebergasae. Diealte Universität.
Die Salzgries-Kaserne. lm Auwinkel Blatt. Der alte Xleppersteig. Das alte
GeneralcommandolGebäude auf der Freyung. nie Stubenthormühle. Das um azurn
goldenen Fasan am Minoritenplatz. Der Calvatienberg in Hernal
Inhalt der zweitenLieferung Plafond im alten Rathhaus. Das Eisgrübl. Der
Jacoberhof. Haus in der Rosssu. Die RosaiienrCapelle im Freihaus auf der Wieclen.
Der Gasthof nzum wilden Manns. Die Pfarrkirche auf dem Scbutuanfeld. -Das alte kaiserliche
Rüdenhaus in lErdberg. Das Küssdenpfennighausf- St. Anna-Gebäude. Das Kipfelhaua
in der Grünangergassc und das Steindelbäckhaus auf der Landstrasse. Die ThuryeCapelle.
lnhaljt der dritten Lieferung Maria-Stiegen. Das Bürgerspital. Das Schottenstift.
Die Schanzel-Capelle. Die letzten Reste der Mölkerbastei. Das Haus xzum Pelikan
in Neulerchenfeld. Die alte Vetjzliegabiclterei im unteren Arsenal. Zum Primus vm
llngarnl Das Haus xzurn schwarzen Bären am Lugeck. Das Haus nur goldenen Enten,
Die alte Univexsitits-Bibliothek. -Der Pestgiebel an der Carlskirche.
lnhalt der vierten Lieferung Sculpturwerk am Stephansdom. Das Haus xzurn rotha-n
Igels am Wildpretmarkt. Die Schönlaterngasse. Hof im alten Rathhaus. Das Schwabische
Haus, genannt xdie Schwabcnburga. Das fürstlich Liechtenstein'sche Palais jn der Rouau.
Das Haus rlum rothen Apfels. Das wHerrschaftahausx in der Äugartenstrasse. "Das ehe-
malige Schloss am Hundathurm. Das ehemalige Eszterhäzy-Palais in der Mariahilferatraxse.
Das Haus und Gasthaus nzur deutschen Eiche auf der Brandstatt. Die früherhestandene
Johannesltirche in der Jigerzeile.
lnhalt der fünften Lieferung Das Kloster der Slebenbüchnerinnen VBIatt. Die
Schönlaterngasse. Die Weissgärberkirche. Das sogenannte rrothe Hausx in deriAlsafvor-
atadt. Das alte Schloss Hundsthurm. Das Franzosenhaus. Das Rothenthurmthbr. Die
Mechitaristenltirche. Die Getreidemarltt-Kasernc, Das Kirnthnerthor-Theater. Die
Reindorfer Kirche.
lnhalt der sechsten Lieferung Der obere Theil des Salzgries. Das herrschaftliche
Brauhaus in Margarethen. Der lacobcrhof. Die Jacoberbastei. Die Hernalser Linie.
DasLannerhaus in der Mechitaristengasse. Der roth Hof; Grab-Platte des Grafen Salm.
Das Haus xzutn schwarzenßocltc. Die Kirche in Dornbach. -4-Der Katzensteig. Das alte
Rathhaus. Das neue Thor.
Inhalt der siebenten Lieferung Deraltcwldinoritenplatz an der Ostseiie. Die
Schleifmühle Blatt. Die Pfarrkirche in Heiligenstadt. Der polnische Hofx- Die scltei
Kronen auf der Wieden.-- Ober-St. Veit. Die Wiedener Hauptstrasse, Das Bärenhmsf
in der Taborstrasse. Der Ledererhof. Ans der Magdalenenstrasse im Vl. Bezirke. Du.
vRothe Stern-Haus in der lmbpoldatadt.
Inhalt der achten Lieferung Der Apollosaal. Die Landstrasser Hljlplßlfißße. -'Der
Lszzenhof und die ,Wichtergasae. Die St. Lorenzkirchejn Schnttenfeld. Privathiurer im
IX. Bezirke. Das Belvedere. .Rückaeite der Pfarrkirche zum hl. Leopold irn' ll. Bezirks.
Der Reisnerhof. Die St. Annakirche. Das gräß. Kolowrafsche Gebäude auf der Seilen-
stltie. Aus der Liechtegiteinstrasse. Ecke der Kliabcrgasse.
Inhalt der neunten Lieferung Die Südaeite deslllchaelerplatzes Biatt.
jäscepthaus in der Kleinschmiedigaaae, Das Schottenthor. Das Äugustinerkloster auf der.
lnadstraaae. und St. Dorothea in der Stadt. Das Frsnzensthoi- Blatt. Da Haus vzum
DaarAayl und" Werkhaus in der Leopoldstadt. Die Gapelle an der Nussdorfer
l.inie.'- Das gemalte Haus
st. Johann in Siecherials und das Bickenhäusel. Die Clpella "raue" Hnqdsthurmen
Mit dieser neunten Lieferung ist das interessante Werk vollständig.
i.
MITTHEILUNGEN
DES
K. K. OESTERREICH. MUSEUMS
KUNST UND INDUSTRIE.
Monatschriä;Vfülivklihstgewerbe.
Herausgegeben und redigirl durch die Direclion des k. k. Oesrerr. Museums.
Im Comrnissionsverlng von Carl Gerolrfs Sohn in Wien.
Abonnementspreis per Jahr H. 4..-
Nr. 124. 367. WIEN, April .896. N. F. XI. Jahrg.
Inhulx Eine Allerhöchste Einschließung. Von der Wiener-Congress-Ausstellnng. Von B. Bucher.
Die "Perspeclilischen Stück" de! Wiener Hofrischlers Georg Hus. Von Fr. Ritter. Mit zwei
Illustrationen. Ein goldener Helm. Angelegenheiten des Oeuerr. Museums und der mit
demxelbeu verbundenen lnslilule. Lilteralurbericht. Bibliographie den Kunnlgewerhen
Eine Allerhöchste Entschließung.
Se. k. u. k. Apostolische Majestät haben mit Allerh. Entschließung
vorn 15. Februar 1896 zur Allerhöchsten Kenntniss zu nehmen geruht,
dass der zwischen dem Gebäude des Oesterr. Museums für Kunst und
Industrie und der Kunstgewerbeschule einerseits, dann dem Wienflusse
anderseits gelegene, dem Wiener Stadterweiterungsfonde theils schon
gegenwärtig gehörige, theils nach Durchführung der Wienregulirung
noch weiters zu erwerbende Baugrund für Zwecke der Unterrichtsver-
waltung gewidmet ist.
Durch diese Allerh. Entschließung ist ein Wunsch erfüllt worden,
den die Direction des k. k. Oesterr. Museums im October vor. J. dem
h. k. k. Ministerium für Cultus und Unterricht vorzutragen sich erlaubte.
Die Direction fühlte die Pflicht, darauf hinzuweisen, dass durch eine Ver-
bauung der fraglichen Baugrlinde für Privatzwecke das Museum und die
Kunstgewerbeschule sofort durch Entziehung des directen Lichtes etc.
würden geschädigt und beiden Instituten die Möglichkeit einer räumlichen
Erweiterung für absehbare Zeit genommen werden eine Lage, in der
sich bekanntlich die Technische Hochschule befindet. Die Darstellung,
dass es sich hier um eine Lebensfrage der beiden Schwesteranstalten
handle, erfreute sich der vollen Würdigung der h. Aufsichtsbehörde,
und wir sind durch die Erwirkung des Allerh. Gnadenactes zu unaus-
löschlichem Danke verpflichtet.
hhrg. 1896.
Von der Wiener- Congress- Ausstellung.
vEin großer Erfolge dieser Ausdruck ist in den letzten Wochen
so vielfältig mündlich und schriftlich auf die Congress-Ausstellung an-
gewendet werden, dass wir ihn, ohne Gefahr der Ueberhebung geliehen
zu werden, einfach registriren dürfen. Schon die Ziffern sprechen
47.500 Besucher und 4000 verkaufte Kataloge in acht Wochen. Dazu
stimmt der wiederholte Ausdruck voller Befriedigung in allen inlän-
dischen und zahlreichen ausländischen Zeitungen und Zeitschriften; ein
Pariser Blatt ging so weit, seinen Lesern eine eigene Reise nach Wien
zur Ausstellung zu empfehlen. Ohne Zweifel hätte guter Wille auch
schwache Stellen entdecken können, aber der günstige Eindruck äußerte
sich so unmittelbar und mächtig, dass etwa vorhandene Missgunst in der
freudigen Gesammtstimmung nicht zu Worte kommen konnte.
Wenn wir uns über die Ursachen dieses ngfOßElJ Erfolges" Rechen-
schaft ablegen wollen, muss vor Allem in Betracht gezogen werden.
dass die Ausstellung, unbeschadet ihres internationalen Charakters, ein
Wienerisches Erinnerungsbild genannt werden muss. Jeder österreichische
Patriot nimmt herzlichen Antheil an der Schaustellung, die ihm die
Reichshauptstadt in einer ihrer glänzendsten Periode vergegenwärtigt;
das alte Wien, noch unberührt von den theils unvermeidlichen, theils
recht unnöthigen Umgestaltungen, die wir erlebt haben und noch erleben,
mit dem unvergleichlichen Spaziergange auf den Basteien, der hier den
Blick in die winkelige, trauliche Innere Stadt, dort über den breiten
Glacisgürtel und die noch von zahllosen Gartengründen durchsetzten
Vorstädte hinweg auf die Berge gewährte; das alte Wien, erfüllt von
ungezwungenem, fröhlichem Treiben der Einheimischen und dem Prunk
und den Festlichkeiten, zu denen die Anwesenheit fast aller europäischen
Potentaten und ihrer berühmten Staatsmänner den Anlass bot. Wir
können uns die reich ausgestatteten Carrossen besetzt vorstellen mit
stolzen Herren und schönen Damen; wir sehen in Augenblicksbildern
alle Stände in altväterischen Trachten, längst verschwundene Volkstypen,
schwerfällige Beförderungsmittel, manches seltsam, doch alles anheimelnd.
Es herrscht die Atmosphäre der nGemüthlichkeitu, die so oft von Wienern
und Fremden gepriesen und besungen worden ist.
Und weit über den Bannkreis der heimischen Tradition und des
Localpatriotismus hinaus wirkt der Reiz des Culturgeschichtlichen, dem
wir heutzutage große Empfänglichkeit entgegenbringen. Für kunst-
gewerbliche Museen ist es nicht leicht, dieser Neigung zu genügen,
weil sie sämmtlich nach dem Vorbilde von South Kensington angelegt
worden sind, in dem die Gliederung der Sammlung in Gruppen und
Unterabtheilungen von dem verarbeiteten StotTe abhängig gemacht ist.
Die Schwierigkeiten, die sich durch solche Sonderung ergaben, haben
viele Sammlungen schon längst veranlasst, jenes System zu durchbrechen.
Im Oesterreichischen Museum haben wir z. B. nicht ohne Widerspruch
galvanoplastische Abformungen von Gefässen und Geräthen, auch ver-
goldete Monstranzen aus Bronze in die betreffenden Abtheilungen der
Originalarbeiten eingereiht, weil nur mit Hilfe solcher Ersatzreserven
mehr oder weniger vollständige Entwicklungsreihen hergestellt werden
können, und dementsprechend wurden aus der Schmuckabtheilung die
Arbeiten aus unedlen Metallen mit Halbedelsteinen oder Glasfluss u. dgl.
nicht ausgeschlossen. Das eigentliche Ziel wäre, nebeneinander die Ge-
schichte der Stoifbearbeitung in historischer Folge und die einzelnen
Stilphasen durch Gruppirung von Innenräumen zur Anschauung zu
bringen. Aber der Durchführung steht, selbst wenn die Gegenstände in
genügender Menge vorhanden wären, meistens der Mangel an Räumlich-
keiten entgegen, und es bleibt nur übrig, die gedachte Umgestaltung
allmälig vorzubereiten, wenn nicht, wie jetzt in Kopenhagen, wo das
Rosenborg-Museum als treßliches Muster in der zweiten Richtung dasteht,
bei einem Neubau gleich auf die beiden parallel gehenden Systeme Rück-
sicht genommen werden kann.
Auf Ausstellungen des heutigen Gewerbes haben die componirten
Zimmer, ohne die solche Ausstellungen nicht mehr denkbar sind schon
die für die Länder des Zollvereins im Jahre 1844 in Berlin veranstaltete
bediente sich dieses Anziehungsmittels ihre Schattenseite sie leisten dem
leidigen Gebrauche Vorschub, sich vorn Dccorateur oder Tapezierer vor-
schreiben zu lassen, in welcher Umgebung man wohnen, speisen, schlafen,
rauchen etc. müsse, wenn man auf der Höhe des vGeschmackesu stehen
wolle. Den Geboten stricte nachzukommen, ist freilich nur Wenigen
möglich, denn der sogenannte Geschmack ist jetzt sehr kurzathmig, und
Herren und Damen, denen es mit der Sache voller Ernst ist, laufen stets
Gefahr, durch den Mund eines Verkäufers zu erfahren, dass das, was sie
noch für nletzte Modeu halten, wgar nicht mehr schön ist", weil auf den
Pariser Boulevards eine neue Losung ausgegeben wurde von wem? Dar-
nach fragt man besser nicht. Die Angewohnheit, sich in Allem nach Paris
zu richten, herrscht zwar, zumal auf deutschem Boden, bereits seit den
Tagen Ludwigs XIV., allein so bedingungslos unterwarf man sich doch
ehedem nicht. Auf dem Gebiet, auf dem der Wechsel am häufigsten und
auffälligsten auftritt, auf dem Gebiete der Kleidertrachten, unterschied
man in Norddeutschland noch über das erste Drittel unseres Jahrhunderts
hinaus zwischen Pariser und Wiener Moden, und bevorzugte vielfach
die letzteren, die durch Witthauer's vZeitschrift für Literatur, Kunst,
Theater und Moden vermittelt wurden. Das Jahr 184.8 brachte den
Männern eine gewisse Freiheit in der Kleidung, und davon ziehen Alle,
die es zu tragen wissen, dass sie sich nunmodernu tragen, noch jetzt
Vortheil für ihre Bequemlichkeit, da die Joppe unter wechselnden
Bezeichungen und der weiche und niedrige Hut sich bisher nicht haben
verdrängen lassen, dank der Unterstützung von militärischer Seite.
5D
Wer auf der Ausstellung diesem Punkt einige Aufmerksamkeit zu-
wendet, wird bei dem Anblicke der hohen steifen Halsbinden und Rock-
krligen, des knappen Fracks u. s. w. nicht umhin können, einen Fort-
schritt anzuerkennen.
Die Damenwelt bleibt davon unberührt, und ein Accessorium der
weiblichen Toilette, der Schmuck, läBt auf's lebhafteste die Tyrannei der
Mode bedauern. Wir haben in der Ausstellung sehr schöne Schmuck-
sachen, aber wie wenig im Verhältniss! Natürlich, mit dem Kleiderschnitt
und den Haarfrisuren müssen auch Hals- und Armbänder, AgralTen,
Schließen, Ringe, Nadeln und alles Zubehör sich fortwährend neue Gesetze
geben lassen, die Materialien sind zu kostbar, als dass man die plötzlich
vnicht mehr schönen, auch wohl nicht mehr ustilvolleu Bijouterie einfach
in Ruhestand versetzen könnte; so werden Edelsteine und Perlen neu
gefasst, und damit verschwinden die charakteristischen Erzeugnisse eines
der edelsten Kunstzweige fast völlig unersetzlich. Denn wenn sich
auch der Tagesgeschmack wieder früheren Zeiten zuwenden wollte, das.
was früher war, kann er nicht in's Leben zurückrufen.
Den Einfluss der Sitte können wir auch an gewissen anderen, für
die Männerwelt bestimmten Goldschmiedarbeiten beobachten. Zur Zeit
des Congresses schnupfte noch Jedermann, und daher war die Tabaks-
dose ein allgemein beliebter Geschenkgegenstand. Regenten verliehen
goldene Dosen mit ihren Miniaturbildnissen, auch wohl mit Umrahmung
von Diamanten, als Zeichen der Huld, und unsere Ausstellung birgt eine
schöne Sammlung solcher Andenken; in anderen Kreisen widmete man
einander Dosen mit Emailgemälden oder einfache silberne und vergoldete
mit eingravirten Daten; auch die runde Horndose war beliebt, die schlichte,
als man noch "die empfindsame Reisen las, bemalte etwa im Geschmack
einer nicht empfindsamen Reise nin's mittägliche Frankreichu, mit Copien
nach Galeriebildern oder mit süßlichen Frauenköpfen ein nDosengesicht-
chenn galt als Schmeichelei für junge Mädchen; dann kamen andere
Arten der Technik zur Verwendung, Goldpique in Schildkrot u. A. m.
Das hat Alles aufgehört und mancher Kunstzweig ist damit brachgelegt,
weil auf Cigarren- und Cigarettenbüchsen solche Sorgfalt nicht ver-
wendet wird. Namentlich Elfenbeine und Emailmalerei haben durch den
Geschmackswechsel viel eingebüßt, denn Dosen, die heute geschmiedet
und bemalt werden, entstehen anonym, müssen sich für ältere Werke
ausgeben, um in Sammlungen Unterkunft zu finden.
Wir haben wenig Vertrauen dazu, dass die dem Anschein nach
wieder erwachende Liebhaberei für Musikwerke einige Abhilfe schalten
werde. In der Ausstellung erinnert Vieles an die einstige Vorliebe für
die mechanischen Werke, die einen bescheidenen musikalischen Genuss
verschaEen. Sogar in dem napoleonischen Schreibtische aus Malmaison
fehlt es nicht, und Spieldosen waren sehr verbreitet, oft wirkliche Kunst-
werke. Die Gegenwart denkt darin sozusagen realistischer, die Möbel
und Geräthe. die jetzt als Masken für Spieluhren dienen müssen, haben
mit der Kunst nichts zu schaEen, am wenigsten mit so feinen Arten
der Technik, wie Gold- und Juwelenarbeit, Miniatur- und Emailmalerei.
B.
Die ßPerspectifischen Stück des Wiener Hof-
tischlers Georg Has.
Die durch den Hoftischler Kaiser Rudolf IL, Georg Has, zu Wien
im Jahre 1583 veröffentlichten Decken-Entwürfe gehören heute zu den
seltensten Ornamentstichen aus dem 16. Jahrhundert und vollständige
Exemplare dieses Werkes sind nur wenige bekannt. Vor Kurzem hat das
k. k. Oesterr. Museum ein solches Exemplar für seine Ornamentstich-
sammlung erworben. Das Buch in kl. Fol. hat nachstehenden Titel in
Typendruck mit dem kaiserlichen Adler als Vignette Künstlicher vnd
Zierlicher Newer vor nie gesehenerIFunEtzig Pespectitischerjstück oder
Boden aus rechtem Grundt vnd arth des CirckelsfWinckelmaß vnnd
Richtscheitfmit rechter Schattierung tag vnd nachtsfallen Malern.
Tischlern vnd denen so sich des Bawens gebrauchenfsehr nützlich vnd
dienstlich mit sonderm fleis gestelt vnnd in KupEer Geetzt durch
Georgen Hasen H08" Tischler vnnd Burger inn Wien. Vignette Mit
Röm Kay Matt etc. Gnad vnd Priuilegien. Gedruckt zu Wienn in Oster-
reich durch SteEan Kreutzer. Im M.D.I.XXXIII. Jahr. Auf diesen Titel
folgen vier Seiten mit der Dedication an die Stände des Erzherzogthums
Oesterreich unter der Enns, zwei Seiten "An den frewndtlichen Leser
vnnd Bescbawer dieses Wercksu in Versen, mit dem Signet Kreutzers
der Steinigung des heil. Stephanus am Schlusse, ein Blatt mit dem
radirten Wappen von Niederösterreich in reicher ornamentaler Einfassung
und dann das von Nicolaus Andrea 158i gestochene Portrait des Georg
Has nseines Alters bey sechtzig Jahrenn in architektonischer Umrah-
mung Fig. i.
Hieran reihen sich die "Perspectifischen Stlicku, 4.8 theilweise radirte,
theilweise gestochen Tafeln, welche sämmtlich unten in der Mitte das
Monogramm des Georg Has und die Nummern I-XXXXVI die Nummer
45 erscheint zweimal, XXXXIIIII und XXXXV tragen; das Schlussblatt,
ein aus reicher Architektur zielender Bogenschütze zu Pferde in perspec-
tivischer Verkürzung, zu Seiten die allegorischen Figuren der Stärke und
der Gerechtigkeit, oben der kaiserliche Adler, hat keine Nummer. Die
47 nummerirten Tafeln enthalten Entwürfe zu reichen Holzdecken, nach
der Intention ihres Erfinders nzum Einlegen, Malen, von dem Hobel zu
machen, in Lusthäusern, Sälen und anderen Orten zierlich und lieblich
zu gebrauchenu, "die Stück doch keines wie das anderu; in den Feldern
zumeist von Nicolaus Andrea nach italienischen Vorbildern gestochene, zur
Ausführung in Malerei bestimmte biblische, mythologische oder allegorische
Darstellungen, wie Perseus und Andromeda auf Taf. ll, Gottvater segnend
Taf. IV, die Auffahrt des Propheten Elias Taf. Kein und Abel
Taf. VI, Judith Taf. XII, die vier Elemente Taf. XVIII, die vier
Jahreszeiten Taf. XIX, Prometheus Taf. XXI, mit dem Monogramm
des Nic. Andrea, die drei Grazien Taf. XXVII, Ganymed vom Adler
entführt Taf. XXX, mit dem Monogramm des Nic. Andrea und, der
Jahreszahl 158i; einzelne Blätter sind auch mit Sinnsprüchen versehen.
Am reichsten ausgestattet, auch was den ornamentalen Schmuck be-
trifft, der speciell bei diesem Blaue an die Verzierungsweise des Wiener
Goldschmiedes und Kupferstechers Andreas Luining 1579-1598 erinnert,
ist der Decken-Entwurf auf Taf. XXXXIIIII mit dem Spruche "Des
Hapspvrgischen Stamens- Der ander dises Namens Rvdolphvs ehrnwert
Der Keiser sey geehrt Den Boden dergestalt Machet Georg Has der
Alt.ut Der Meister scheint sich der besonderen Gunst des Kaisers
erfreut zu haben und speciell seinem Werke war sie beschieden; am
73
I5. Mai 1582 verbietet Rudolf lI. allen Unterthanen des Reiches bei
Strafe von 20 Mark Goldes und Verfall der Nachdrucke zu Gunsten
seines Hoftischlers Has den Nachdruck der von dem Genannten heraus-
zugebenden "Perspectifischen Stücke und den Handel mit den Nach-
drucken. Gleichzeitig wurde Has verpflichtet, drei Exemplare seines
Werkes dem Reicbshofkanzleitaxator zu überreichen".
Von ganz besonderem Interesse ist Taf. XXXI, der Entwurf einer
Saaldecke mit dem kaiserlichen Wappen in der Mitte und den beiden
niederösterreichischen, dem ungarischen und dem böhmischen Wappen
in den Seitenfeldern. Links die Inschrift nZw Wien im Landthavs bin
ich gemachtfVnd lob den Maister der mich hat erdacht." Diese Decke,
ein Prachtstück der Kunsttiscblerei der deutschen Renaissance, wurde in
den Jahren 157t-t572 von Georg Has für den Verordneten-Rathssaal
der niederüsterreichischen Stände ausgeführt und ist in dem heutigen
Bibliothekssaale im Wiener Landhause noch erhalten; in demselben
Raume befindet sich auch das von Karyatiden getragene und mit dem
kaiserlichen Wappen geschmückte reiche Portal der ehemaligen Bürger-
stube", welches Georg Has im Jahre 1572 anfertigte und das bcim
Umbau des alten Landhauses im Jahre 1837 geschont und an seiner
heutigen Stelle angebracht wurde. Die circa ii'50 Meter lange und
6'5o Meter breite Decke ist aus verschiedenfarbigen Hölzern, ungarischer
Esche, Ahorn-, Eichen, Palisander-, Nuss- und Ebenholz, zusammen-
gesetzt, deren Wirkung durch Vergoldung einzelner Theile noch erhöht
wird. Wir bringen in Fig. eine Ansieht dieser Decke nach einer im
Besitze des Oesterr. Museums befindlichen farbigen Originalzeichnung,
welche von den Schülern der Kunstgewerbeschule des Oesterr. Museums
W. Kolar, F. Stifter und J. Knabl unter der Leitung des Professors
H. Herdtle, der als Erster dieses prächtige Denkmal der deutschen Rea
naissance in Wien zum Gegenstande einer genauen, künstlerisch vollen-
deten Aufnahme gemacht hat, ausgeführt wurde.
Fr. Ritter.
Ein goldener Helm
hat in letzter Zeit viel von sich reden gemacht. Er wurde von russischen
Händlern nach Wien gebracht und dem Oesterr. Museum zum Kauf an-
getragen ein Topfhelm mit in Zonen angeordneten ligürlichen Darstellungen
und PHanzenornament in getriebener, theilweise durchbrochencr Arbeit und
einer Inschrift, die den Helm als Gabe der Stadt Olbia an einen Skythen-
fürsten Saitaphernes bezeichnet. Die Treibarbeit wurde von allen Fach-
männern der verschiedenen Kategorien als vorzüglich anerkannt, mehrere
Jahrbuch der ltunsthislor. Sammlungen des Allerh. Kaiserhauses, XV. Bd., Ur-
kunden und Regcsten aus dem k. u. k. Haus-, Hof- und Staats-Archiv in Wien, Nr. 11957.
Abgebildet in den Mittheilungen der k. k. CCntrll-Comtm, N. F. p. CLXIX.
traten auch unbedingt für die Echtheit ein, während andere Zweifel
äußerten, die sich steigerten, als von verschiedenen Seiten Nachrichten
einliefen, die auf die Vermuthung führten, dass der Helm einer Quelle
entstammen könne, aus der schon mehrfach bedenkliche, angeblich antike,
Goldarbeiten hervorgegangen sein sollen. Der Name Olbia HöBte nament-
lich Numismatikern von vornherein Misstrauen ein auch der Name Saita-
phernes wurde nicht als vollgiltiges Zeugniss anerkannt, weil die Welt
diesen Satrapen lediglich aus einer Steininschrift in Petersburg kennt,
jede Zeitbestimmung für ihn mangelt und schon vor Jahren ein in
Südrussland aufgetauchtes Armband mit demselben Namen von dortigen
Kennern als Fälschung angesehen worden ist. Noch sei erwähnt, dass
ein ganz naturalistisch behandeltes Phanzengewinde auffiel. Das Oesterr.
Museum glaubte deshalb auf die Erwerbung dieses unter allen Umständen
sehr interessanten, aber auch sehr theuren Gegenstandes verzichten zu
müssen. Wie nachträglich verlautet, soll ihn das Britische Museum aus-
drücklich als moderne Arbeit zurückgewiesen, das Louvre-Museum jedoch
denselben angekauft haben.
Angelegenheiten des Oesterr. Museums und der mit
demselben verbundenen Institute.
Wiener-Gongress-Ausstellung. Freitag den 27. März hat Se-
k. u. k. Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog Joseph Ferdinand
in Begleitung des Kammervorstehers Oberst Freiherrn v. Leuzendorf
die Wiener-Congress-Ausstellung besichtigt, in welcher der Erzherzog
vorn Präsidenten des AusstelIungs-Comitäs Grafen Hugo Abensperg-
Traun und Custos Dr. Leisching empfangen und geleitet wurde.
Se. k. u. k. Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog Leopold
Salvator hat Mittwoch den i. April, Ihre k. u. k. Hoheit die durch-
lauchtigste Frau Erzherzogin Maria Raineria Mittwoch den 8. April,
Se. k. u. k. Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog Engen in Be-
gleitung des Grafen Pöttickh von Pettenegg, Freitag den 13. März
die Wiener-Congress-Ausstellung besichtigt.
Die Ausstellung wurde bisher von 47.500 Personen besucht.
Dievierte Auflage des Kataloges ist Donnerstag den 9. April erschienen.
Personalnachricht. Der Director des k. k. Oesterr. Museums,
Hofrath Bruno Bucher, hat am 9. April einen Urlaub in derQDauer
von drei Wochen angetreten. Mit der Leitung der Geschäfte des Museums
während der Abwesenheit des Directors wurde der rangälteste Beamte
Custos Joseph Folnesics betraut.
Gesellschaft zur Förderung der Kunstgewerbeschule. Diese
Gesellschaft hielt Dienstag den 24. v. M. im k. k. Oesterr. Museum unter
dem Vorsitze ihres Obmannes, Herrenhausmitgliedes eyr, die
28. Generalversammlung ab. Der Vorsitzende berichtete, dass die Ein-
nahmen der Gesellschaft im abgelaufenen Jahre 5493 fl. 12 kr. betragen
haben, darunter t575 H. an Mitgliedsbeiträgen und 3402 fl. an Zinsendes
Statnmcapitals. An Stipendien und Unterstützungen wurden im ver-
flossenen Jahre 5115 fl. verausgabt. ln den Ausschuss wurden die Herren
Hofrath Prof. Dr. Bauer und Handelskammer-Vicepräsident Kitschelt,
zu Revisoren die Herren Jos. Mayer, Th. Theyer, Joh. B. Kirschnek
wieder- und Herr E. v. Kanitz neu gewählt. Hofrath v. Storck sprach
der Gesellschaft den wärmsten Dank für die Förderung der Kunstgewerbe-
schule aus.
Besuch des luaeuma. Die Sammlungen des Museums wurden im Monat
März von 30.404, die Bibliothek von 2042, und die Vorlesungen von 141. Per-
sonen besucht.
Vorlesungen. Am m. Februar hielt Professor Dr. Engelbert Muhlbacher einen
Vortrag über -Papyrus, Pergatnent, Papieri, den wir in Folgendem skizziren.
Der Beschreibstolf ist für die Schrift das, was der Boden für die Pflanze er
bedingt deren äußere Entwicklung, deren Ausgestaltung. Nicht minder ist er auch cultur-
geschichtlich interessant als Trager der Litteratur, der schriftlichen Ueberlieferung, Hier
konnen nur jene Beschreibstoife besprochen werden, welche für das Abendland von Be-
deutung geworden sind.
Der Papyrus wurde aus dem Mark der im Nildelta in grossen Culturen gepflegten
Papyrttspüanze, einer hoch aufragenden Cyperacee, bereitet. Das Mark wurde in dünne
Schichten zertheilt. die quer übereinander gelegt, mit Weizeristarke geleimt, gepreßt und
apptetirt wurden. Die so gefertigten Einzelblatter wurden zusammengeleimt. Der Papyrus
kam nur in langen Rollen in den Handel. Das erste Blatt der Rolle, das Protokoll, trug
die statische Fabriksmarke. Die Papyrusfabrication war ein sehr eintragliches ararisches
Monopol. Die -Sarnmlung des Papyrus Erzherzog Raineru, einer unserer größten wissen-
schaftlichen Schatze, der, von Prof. Karabacek mit Meisterhand präparirt und geordnet,
eine Falle von geschichtlich und litterarisch bedeutsamen Entdeckungen bietet, enthalt
auch eine Masse der interessantesten Papyrusproben in den verschiedenen Sorten. Vom
Papyrus und seiner Fabrication kommt noch eine Anzahl technischer Ausdrücke unserer
Buchterminologie, wie ßißloc Papyrusrnark Bucli, volumen Rolle von volvere, rollen,
tomus Abschnitt, pagina Blatt von pangere, befestigen. Der Papyrus war der Schreib-
stoff des classisclien Alterthums, die classische Litteratur wurde nur in Rollen publicirt.
Aber auch für Urkunden fand er ebenso ausgebreitete Verwendung; wie die Rescripte
der römischen Kaiser auf Papyrus geschrieben waren, so bedienten sich desselben auch
die Kanzleien der germanischen Könige, die auf romischem Boden ihre Reiche errichteten,
für ihre Urkunden. die Merowinger sogar bis in die zweite Hälfte des 7. Jahrhunderts.
Am längsten, bis in den Anfang des it. Jahrhunderts, hielt die päpstliche Kanzlei am
Papyrus fest, auch dann noch, als Aegypten bereits in den Händen der Araber war, welche
diese Fabrication in der alten Weise als arnrisches Monopol fortsetzten, bis der Papyrus
durch das billigere und vetwendbarere Papier, dem er auch seinen Namen abgab, ver-
drängt wurde.
Die leichte Zerstörbarkeit des vegutabilischen Papyrus musste das Bedtirfniss nach
einem festen, dauerhaften Schreibstotf fuhlbar machen. Diesen bot das Pergament. Die
Erzählung des Plinius, das Pergament sei von König l-Iumenes von Pergamum i97 bis
158 v. Chr. erfunden worden, gehört in dris Fahelreich; die Verwendung zubereiteter
Thierfelle, des Pergaments, als Beschreibstoß war den orientalischen Völkern damals
langst bekannt, noch jetzt ist die Thora nach alter Ciepflogenheit auf Pergament geschrieben.
Bei den Römern diente das Pergament, hier in Cuncurrenz mit der Wachstafel, dem
Bedarf des Alltaglebens, für Aufzeichnungen, Conti dgL, litterarisch nur für Entwürfe,
Concepte; daher das bekannte Wort des Horaz vom neunjährigen Ablagern der poetischen
Entwürfe auf den membranis intus positis, auf Pergamenthlattern. Denn noch heißt das
Petgament membrana von membrum, der Name Pergnment tritt erst in einem Edict
Dincletians 3c! auf. Das Pergament konnte, wenn die Schrift abgewaschen wurde, wieder
neu beschrieben werden; den Ausdruck nPalitnpsestu für wieder beschriebenes Pergament
kennt schon Cicero. Die Pergamentblatter konnten zusammengelegt und geheftet werden,
während die Fasern des Papyrus beim Falten brechen; mit dem Pergament war auch
unsere Buchform, der Codex, gegeben. Vor allemfgrißen die Schriltwerke zum dauer-
haften Pergament, denen die Authentität und die durch jedes Abschreiben geflhrdete
Unverderbtheit des Textes das Wichtigste war, die h. Schflfl mit den Kirchenvatern und
die Codification der Gesetzgebung. Unsere ältesten Codices reichen bis in das 4.-5.Jahr-
hundert hinauf. Schon damals liebte man für Prlchlwetke prunkvolle Ausstattung.
Purpurpergament mit Gold- und Silberxchrift, wie sie auch in spaterer Zeit manchmal
Mode war. Das Pergament konnte überall bereitet werden, in Deutschland wurde zumeist
Kalbfell, in ltalien Hamtnelfell dafür verwendet. Besonders empfahl sich das Pergament
für Urkunden; für diese wie für feierliche Ausfertigungen ist es auch bis in die Neuzeit
üblich geblieben. Allerdings bot es auch leichter der Fälschung Raum, es konnten durch
geschickte Rasur Worte oder ein ganzer Text getilgt, das Getilgte durch einen anderen
Text ersetzt werden.
Diese leichtere Gefahr der Fälschung bewog vor tloo Jahren die Kanzlei des
Khalifen von Bagdad zur Einführung des Papieres für den amtlichen Gebrauch. Das Papier,
eine chinesische Erfindung, wurde den Arabern nach der Eroberung Samarkands in
Turkestan 751 durch chinesische Kriegsgefangene bekannt; schon 794. erstand die erste
Papierfabrik in Bagdad. Rasch dehnte sich die neue Industrie über Arabien, Syrien,
ltegypten und die Nordküste Afrikas aus; die t-Sammlung des Papyrus Erzherzog Rainer
besitzt das alteste Papier aus dem Ende des 3. Jahrhunderts. Schon mit dem In. Jahr-
ltundert schlägt das Papier den Papyrus vollständig aus dem Felde, so daß dessen
Fabrication aufgegeben wird. Die Araber bereiteten das Papier aus gebrauchten Linnen
oder Hanf Hadern, sie kannten schon das Schöpfen und das Farben des Papiers. Von
ihnen stammt auch das XVort .R1el5- von rezma, Bündel. Die Araber und ihr EinGuß
brachten das Papier auch nach Europa; zunächst nach Spanien und Südvltalien, von
Spanien drang es nach Frankreich vor, von Süd-Italien nach dem Norden; im Laufe des
13. Jahrhunderts entstand auf italienischem Boden eine Reihe von Papierfabriken, die
bekanntesten in Venedig und Mailand. Das alteste Papierbuch sind die sicilischen Register
Kaiser Friedrich ll., das altcste Document auf Papier ist eine Urkunde desselben Kaisers
vom Jahre 1218 für das steierische Kloster Chüst jetzt im Staatsarchiv in Wien. Die
Fabrication des Papiers blieb dieselbe, nur in der Leimung vollzog sich gegen Ende des
i. Jahrhunderts eine Aenderung statt Weizenstarke wird nur Thierleim verwendet, die
Stärkeleimung ist nicht erst eine Erfindung unserer Maschinen-Papierfabrication. Erst im
14. Jaltrhurdert entstanden auch in Deutschland nPapiermühlen- und sie verbreiteten sich
bald überallhin mit dem steigenden Bedarf. Die Verbilligung des Schreibstolfes hatte auch
Vielscltrcibcrei im Gefolge, die Vtelscltreiberei eine Verschlechterung der Schrift. Die
einzelnen Fabriken hatten ihre eigenen Fabriksmarken, die in die Drahtform eingefügten
dVasserzeiclten-t; die beliebtesten Marken wurden auch damals unberechtigt nachgeahmt
und geführt. Einen neuen Aufschwung nahm die Papierfabrication wieder erst, als sie die
Maschine in ihren Dienst stellte.
So weisen auch die Beschreibstolfe Papyrus, Pergament, Papier dorthin, wo unsere
Cultur ihren Ausgang genommen, nach dem Osten.
Am 5. und u. März sprach Hofcaplan Prof. Dr. Heinrich Swoboda über
das Parament, am 19. Marz Prol. Dr. Wartha aus Budapest über ungarische Keramik.
Wir kommen auf den lnhalt beider Vorlesungen in späteren Nummern noch aus-
führlich zurück.
Litteratur Bericht.
Die Nadelschrift zur Beschreibung von Zeichnungen. Vorlagen für den
Gebrauch in Schulen und Zeichen-Ateliers. Im Auftrage des k. k.
Ministeriums für Cultus und Unterricht herausgeg. von Oskar Beyer,
Professor an der Kunstgewerbeschule des k. k. Oesterr. Museums für
Kunst und Industrie in Wien etc. Wien, R. v. Waldheim, 1895.
Vier Tafeln in Piano, mit drei Seiten erklärendem Text und den ver-
kleinerlen Darstellungen der Tafeln in qu.-4".
Die nlannigfalligen Mängel und Unschünheiren, die an den Texrzugnhen von Zeich-
nungen und Plänen allenthalben zu bemerken sind, lassen das Bedürfniss einiger Normal-
sclinflen zum Gebrauche der Zeichner lebhaft empfinden. Diesem Bedürinisse durch eine
Veröifentlichung, wie sie nun vorliegt. abzuhelfen, war wohl der Herausgeber besonders
berufen, dessen unüberrreßliche Genauigkeit bei allen zeichnerischen Arbeiten und ihrer
gefälligen Ausstattung bekanni und in Freundeskreisen fasx sprichwörtlich geworden ist.
Die vorgeführlen Schriiien, Majuskeln und Minuskeln, lehnen sich an die Formen
der Aldinen an. Ihre mnglichsle Vereinfachung, sowie ihre auf zweien der Tafeln be-
snnders dnrgesxellre Umbildung zu einer schmalen Type für geringe Zeilenlange bieten
Alles, was dem Prakiiker die Hersiellung einer schonen Schrift zu angedeutelem Zwecke
erleichtern kann,
Die angegebenen Proportionen beschränken sich auf das Nothwendigste. Wichtige
freie Abweichungen von den allgemeinen Regeln, zur Erzielung vollkommener Anordnung
der Buchstaben und Vermeidung unangenehmer optischer Täuschungen, eingehend erklärt,
werden jedem Ausübenden willkommen sein. M-t.
Die Abteikirche zu Amorbach, ein Prachtwerk deutscher Rococokunst.
Nach archivalischen Quellen beschrieben und erläutert von Jean Louis
Sponsel. Mit drei Textbildern und 40 Lichtdrucktafeln nach photo-
graphischer Aufnahme unter Leitung des Verfassers. Dresden, Wilh.
HoEmann, 1896. F01. 52 Sp. Text. H. 30.
lm bayerischen Odenwald, im südwestlichsten Winkel von Unterfranken, zum
Landgericht Aschaffenburg gehörend, liegt das Städtchen Atnorbach mit seiner 734 ge-
gründeten BeneiJictiner-Abtei. Aehnlich wie die Hofkirche zu Fürstenfeld und die Kloster-
kirche in Ottobeuern nimmt auch die Kirche zu Amorbach eine hervorragende Stelle in
der Geschichte des süddeutschen Kircbenbaues im 18. Jahrhundert ein. Der Bauplan,
1741 von General von Welsch aus Mainz entworfen, wurde von Baumeister Hafele
ausgeführt. Die Kirche zeigt in architektonischer Beziehung nichts auffallend Originelles.
Ein dreischifliges Langhaus mit überhöhtem, von einem Tonnengewolbe Eiberspannten
Mittelschiff; vor dem Chor ein Querhaus mit Flachkuppel über der Vterung, der ganze
Raum von hellem Licht reichlich durchüuthet, das durch Rundfenster im oberen Theile
des Hauptschiffes und hohe lange Fenster im Seitenschiße hereinstromt. Was die
Kirche zu einer wahren Glanzleistung des deutschen Roeoco stempelt, ist deren meister-
bafte innere Ausstattung. Sie besteht in einer reichen Stueco-Decoranon, die, wie sich
herausgestellt hat, ein Werk der Wessobrunnner Künstlerschule ist, und in dem male-
rischen Schmuck der Decke, als deren Schöpfer Matthäus Günther nachgewiesen wurde.
Jene Wessobrunner Stuccatoren, deren künstlerische Ahnherren sich bis ln das 16. Jahr-
hundert zurückverfolgen lassen, sind Johann Uebelher und Joh. Michael Feichtmayr.
Ihre Compoaitionen zeichnen sich durch lebendigen Schwung, organische Entwicklung
und angenehmen Fluss der Linien aus. Trelfend charakterisirt sie der Verfasser des
Textes, indem er sagt -Nicht nur das den Haupttheil bildende eigentliche Muschelwerlt
ist in jeder wellenartigen Bewegung, jedem neuen Ansatz organisch durchgebildet, son-
dern auch die damit vereinigten Pflanzenmotive, der Altanthus, die Federn und Flammen,
die Fruchtgehlnge und Blumengewinde erscheinen auf's lnnigste mit dem muscheligen
Kern verbunden. Dabei erreicht das Ganze eine seltene Große und Kraft des Ausdrucks.-
Altäre, Kanzel, das Schnitzwerk der Orgel wie der Stühle sind mit derselben deco-
rativen Pracht durchgeführt. Vollendete Denkmale deutscher Schmiedearbeit sind die
reichen Abschlussgitter des Chores und der Seitenschitfe, Werke, deren künstlerische Be-
deutung schon durch den für jene Zeit ungewöhnlich hohen Kostenpreis von 465a ü.
und Ducaten genügend gekennzeichnet ist.
Der beschreibende Text befasst sich zunächst mit dem Nachweis aller beim Baue
und dessen Auaschmückung beschäftigten Künstler, worüber die Acten im fürstlich
Leiningischen Archive genügende Auskunft gaben, und fuhrt gleichzeitig den Nachweis,
welclf maßgebenden Einfluss auf die Ausgestaltung des Baues die Wessobrunner Künstler-
schule hatte. Sodann folgt eine ausführliche Bsubeachreibung, die im Anschlüsse an die
vorliegenden Lichtdrucktafeln die deeorative Pracht dieses Gotteshauses in ihrer farbigen
Wirkung lebensvoll vor unserem geistigen Auge erstehen lasst.
Die photographischen Aufnahmen sind fast durchwegs von vorzüglicher Qualität,
nur der Wiedergabe der Deckenmalereien scheinen sich manchmal Schwierigkeiten in
den Weg gestellt zu haben, und ebenso dürfte die Aulnahme der überaus reich ge-
schmtzten Kanzel strengeren Anforderungen kaum entsprechen. Dagegen lässt die Re-
produetion der Cartouchen sowie der sonstigen ornamentalen Details, der Altäre, des
Holzmobiliars und des Gilterwerltes nichts zu wünschen übrig. Fs.
eMeisterwerlte der Hnlzscltneidekttnstn Vnn diesem bestens bekannten
lllustrationswerke sind die ersten sechs Lieferungen des achtzehnten Bandes erschienen
Leipzig, J. J. Weber, MkJ. Diese Lieferungen schließen sch ihren Vorgängern in
jeder Beziehung würdig an und enthalten eine tretTIiche Auswahl des Vorzüglichsten, was
auf dem Gebiete der deutschen Holzschneidekunst in der Gegenwart geschaffen wird.
78
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