die Verhältnisse. Wer möchte nicht in der genauen Aufzählung der Mine- ralien, die mit dem Zinnerz von Schlackenwerth vorkommen, einen Vor- läufer von der Paragenesis der Mineralien erblicken? Und ist es nicht interessant, in der hier mitgetheilten Reihenfolge der Dyasschichten von Eisleben die erste Spur unserer heutigen Stratigraphie zu finden, also der Lehre von der Schichtung der Gesteine? Man verweilt bei der schlichten deutschen Darstellung seiner Erfahrungen über Bergbau und Erze ebenso gern wie bei den gelehrten lateinischen Auseinandersetzungen seines Freundes und häufigen Gewährsmannes Georg Agricola, und freut sich, in Mathesius einen Mann zu sehen, der darin seiner Zeit weit voraus, die Ergebnisse der Wissenschaft in schlichter Weise dem gemeinen Manne beibringen wollteß - Ein Dritter hebt hervor, dass die ldee der Dampfmaschine sich angedeutet findet; ein Vierter bezeichnet Mathesius als einen der besten Bergbaukundigen seiner Zeit. So ist die Sarepta eine wichtige Quelle für Geschichte und Termi- nologie des Bergbaues; man kann sie gar nicht verstehen, ohne ein Berg- wörterbuch des Bergbaues neben sich liegen zu haben. Uebrigens ist die Kunstsprache des Bergbaues durch die Jahrhunderte sich merkwürdig gleich geblieben. Der eigenartigen ldee und der in ihrer Art trefflichen, wenngleich oft höchst seltsamen Durchführung entsprach der Erfolg; von dem Fo- lianten erschienen 14 Auflagen, davon eine sogar während des Bojährigen Krieges. Der Verfasser war in diesem Unternehmen nicht ohne Vorgänger und Nachfolger. lm kirchlichen Alterthum und namentlich im Mittelalter gibt es die reiche sogenannte Physiologus-Litteratur, geistliche Deutungen der. in der Bibel erwähnten Naturgegenstände. ln Wien denkt man nament- lich an Abraham a Santa Clara, insofern er eine theologische Technologie schrieb, aus der er für alle möglichen Beschäftigungszweige und Stände seine Parallelen holte. Die Bewunderer des nNaturalismusu in der neueren Litteratur haben es als eine glückliche ldee gepriesen, dass Zola in seinem ergreifenden Roman "Germinaln die Schilderung eines Bergwerkes und seines Betriebes zum Mittelpunkte einer dichterischen Darstellung gewählt habe. Dem gegenüber hat bereits Wolfgang Kirchbach in einem hübschen Essay darauf aufmerksam gemacht, dass das Bergwerksleben ein alter Vorwurf auchin unserer deutschen Litteratur ist. So bringt Goethe den Wilhelm Meister in ein Bergwerk, wo ein Gespräch über die Entstehung der Erde