212 Begebenheiten und Entwickelungsphasen, die die Gesellschaft während ihres Bestandes zu verzeichnen hatte. Im Jahre 1796 hat Graf Franz Sternberg mit gleichgesinnten Freunden den Beschluss gefasst, eine "Privatgesellschaft patriotischer Kunstfreundeu zu gründen, deren Zweck die Wiederemporbringung der Kunst und des Geschmackes sein sollte. Zu diesem Zwecke wurde die Aufstellung einer Gemäldegalerie, sowie die Errichtung einer Kunstschule beschlossen. Wenige Wochen nach der Gründung waren schon 436, und mit Schluss des Jahres 566 Gemälde in der Galerie. Einige Jahre darauf, 1804, wurde diese allgemein zugänglich gemacht. Hervorragende Spenden stei- gerten rasch die Zahl der Bilder und den Werth der Galerie. lm Jahre 1844 übergab der Leibarzt weiland des Herrn Erzherzogs Karl, Dr. Hoser, eine werthvolle Sammlung von 253 Gemälden der Galerie in's Eigenthum, im Jahre 1856 Graf Friedrich Sylva-Taroucca 20 Gemälde (darunter einige Perlen, insbesondere die Saujagd von Snyders), im Jahre 1863 wurde eine Sammlung von 2819 Blättern des größten heimischen Kupferstechers, Wenzel Hollar, angekauft. Namentlich seit der Zeit, da die Gesellschaft in das Rudolphinum übergesiedelt ist, sind eine Reihe von namhaften Spenden und Erwerbungen durch Ankaufzu verzeichnen. Der heutige Stand beträgt 10.661 Kunstwerke, darunter 893 Gemälde. Die Heller-Sammlung zählt 3042 Stiche; von der gesammten bekannten Zahl von Kupferstichen Hollar's sind heute bereits 2301 Stiche in der Sammlung vertreten. Der Besuch der Galerie bezilferte sich in den letzten Jahren auf circa 38.000 Personen jährlich. Die zweite Gründung der Gesellschaft ist bekanntlich die nAka- demiew. Bis 1840 war sie nicht eine Malerschule nach den heutigen Begriffen, sondern eine Zeichenschule. Eine neue Periode für die Akademie begann im Jahre 1840 mit der Berufung des Directors Christian Ruben, als an der Akademie auch die Malerei gepflegt wurde. Director Ruhen wirkte in verdienstvollster Weise bis 1852. Nach ihm kam Dir. Engerth vom Jahre 1854 bis 1863, dann bis 1873 Dir. Trenkwald, endlich bis 1879 Dir. Jan Swerts. lm Jahre 1880 trat eine Uebergangsperiode bis 1886 ein. Damals musste die Akademie aus den Räumen des Clemen- tinums scheiden und erhielt ihr neues Heim in dem Staatsgebäude auf dem Tummelplatze. Unter den Schülern, die ihre künstlerische Erziehung ganz oder theilweise an dieser Akademie genossen haben. sind zu nennen: Joseph von Führich, Joseph und Emanuel Max, Broifk, Laufberger, Gabriel Max, Myslbek, Sequens, Karl Svoboda, Trenkwald und Franz Zeniäek. Die jüngste Schöpfung der Gesellschaft ist der im Jahre 1835 ge- gründete wKunstvereinu. Die hervorragendsten ötfentlichen Werke, die der Kunstverein schuf, sind die Ausmalung des Belvedcresaales. das Radetzky-Monument von Jos. Max, die Ausmalung der Ahsis der Karolinen- thaler Kirche durch Dir. Trenkwald, die Ausschmückung der St. Anna- Capelle im Prager Dome (Malerei von Director Swerts), und die Klar'sche Capelle. Für die Radiation venmwonllch: .1. Foluric: und F. Riun. Selbnnerhg du k. k. Ouxerr. Muuunu Er Kunst und ludßilrlg. Buchlrvlrlzrd vuß Ctrl Gßruldß Bahn in Dill.